Seijas Sicht
Am nächsten Morgen schreckte ich durch das Klingeln meines Handys ziemlich früh hoch, verwirrt sah ich erst auf meinem Display und dann auf die Uhr. "Samu? Wir haben gerade mal fünf Uhr morgens!" Ich ließ mich mit meinem Handy in der Hand wieder in mein Kissen fallen und versuchte mich wieder zu beruhigen. "Ja, ich weiß, aber ich konnte nicht mehr schlafen! Ich habe ein ziemlich schlechtes Gewissen, dass ich mich gestern nicht mehr gemeldet habe, aber die Jungs wollten mit mir auf die Schwangerschaft anstoßen und na ja, was soll ich sagen ... Ich vertrage einfach nichts mehr!" Kaum hatte Samu mit seiner Rede geendet, fing ich an zu lachen und wäre zu gerne dabei gewesen! "Lach du nur, ich habe ziemlich heftige Kopfschmerzen!" Ich versuchte mich wieder zu beruhigen, was mir aber nicht sonderlich gut gelang. "Darf ich jetzt mal mit dir sprechen, ohne dass du dauernd am Kichern bist?!" Ich atmete ein paar Mal tief durch und setzte mich etwas auf. "Sorry, aber die Bilder in meinem Kopf waren gerade zu lustig!" Samu schnaubte, was mich erneut lachen ließ. "Jonne möchte mich auf unserer Tour begleiten, wenn du nichts dagegen hast?" Platzte es aus Samu raus, ich verstummte und allmählich dämmerte es mir, wieso mein Sohn gestern so gut gelaunt war. "Lass mich raten, du hast einfach ja gesagt, ohne vorher mit mir darüber zu sprechen?" Ich hörte Samu seufzen. "Kaunis, wenn du gesehen hättest, wie er am Weinen war, dann hättest du auch einfach ja gesagt und außerdem ist Mikko auch mit dabei!" Leise seufzend beruhigte ich mich wieder und war Mikko gerade ziemlich dankbar, dass er zusätzlich ein Auge auf meinen Sohn haben konnte! "Aber er hat sich nicht wieder wie Mr. R. gefühlt?" Ich biss mir auf die Lippe und hoffte, dass mein Sohn seinen leiblichen Vater endlich vergessen! "Ah, er hat es dir erzählt? Nein, er hat geweint, weil er mich vermisst!" Mir kamen die Tränen, noch nie hat mein Sohn erzählt, dass er Samu vermisst, wenn er für ein paar Tage weg war. "Das mit Mr. R. damit hattest du aber eine gute Idee gehabt! Wenn du mir versprichst, auch auf der Bühne ein Auge auf unseren Sohn zu haben, dann darf er dich gerne begleiten! Aber du machst keinen Mist, wenn er dabei ist!" Ich konnte Samu lächeln sehen und wusste, dass er meinem Sohn wie immer nur Blödsinn beibringen würde! "Ich doch nicht!" Kopfschüttelnd ließ ich mich wieder hin. "Nein, du bist die Unschuld in Person!" Samu schwieg, aber was konnte ich schon anderes sagen, außer dass ich diese verrückte Art an ihm liebte! "Wie lange bist du noch weg?" Er seufzte, ich konnte seine Bettdecke rascheln hören und sah automatisch neben mich. "Zwei Wochen bestimmt noch, bis alles geklärt ist und wir die Städte zusammen haben, in denen wir auftreten werden!" Ich atmete tief durch. "Kaunis, bitte sei nicht traurig!" Kurz schloss ich meine Augen und versuchte nicht zu weinen. "Ich dachte ... Ich dachte nur, dass du dabei bist, wenn die ersten Herztöne zu hören sind ..." Samu schwieg, ich wusste, dass es für ihn genauso schwierig war, wie für mich! "Mist ..." murmelte er leise. "Ich werde dich per Videoanruf anrufen, du warst bei den anderen Schwangerschaften auch immer dabei, dann sollst du jetzt auch dabei sein!" Kurz lächelte ich, auch wenn es über dem Display etwas anders war, als wenn er neben mir saß und meine Hand hielt. "Vielleicht kann ich mit Mikko sprechen und kann für einen Tag nach London kommen! Ich werde nachher mit ihm sprechen und dich sofort anrufen! Ich liebe dich, du bist mir wichtiger als alles andere ..." "Samu bitte hol mal Luft! Wenn du mit ihm gesprochen hast, ruf mich einfach an, ansonsten per Video!" Ich drehte mich auf die Seite und sah auf das leere Kissen, er fehlte mir total und das, obwohl noch nicht mal lange weg war. "Okay, aber jetzt werde ich dich noch etwas schlafen lassen! Rakastan sinua!" Leicht lächelte ich und freute mich jetzt schon, wenn ich mich wieder in seine starken Arme kuscheln kann. "Rakastan sinua! Bis später!" Murmelte ich. "Bis nachher!" Hörte ich ihn noch sagen, bevor er auflegte. Ich legte mein Handy auf sein Kopfkissen und drehte mich wieder auf den Rücken, es war schon merkwürdig, so oft hatte Samu früher seine Frauen gewechselt und jetzt... jetzt waren wir schon so lange verheiratet und es fühlte sich immer noch gut an! Ich seufzte leise, stand auf und lief langsam noch oben Richtung Jonnes Zimmer.
Leise öffnete ich die Tür, setzte mich an den Rand des Bettes und strich vorsichtig über seinen Arm. Er seufzte leise und drehte sich um, er hatte so viele Ähnlichkeiten mit Samu! Noch einmal strich ich über seinen Arm und stand anschließend wieder auf. "Ich hab dich lieb, Mom!" Ich drehte mich wieder zu meinem Sohn um und setzte mich zu ihm aufs Bett. "Ich dich auch! Ich habe eben mit deinem Vater telefoniert, er hat mir erzählt, dass du traurig warst, weil er weg ist?" Jonne setzte sich richtig auf und sah mich verschlafen an. "Das auch, aber am Anfang hatte ich doch wieder diese ... na, du weißt schon!" Ich seufzte und strich meinem Sohn erneut über den Arm. "Jonne, wie oft soll Samu dir noch seine Liebe beweisen? Sieh mal, er macht mit dir schon mehr als mit den anderen Kindern!" Mein Sohn seufzte erneut und sah mich traurig an. "Das weiß ich ja und seitdem Osmo gesagt hat, dass ich Samu ziemlich ähnlich bin ..." Er lächelte schwach und sah auf seine Bettdecke. "Das kann ich dir auch bestätigen und nicht nur ich, deine Oma hat es vor kurzen auch gesagt! Und wenn es dich beruhigt, du darfst mit deinem Vater auf Tour gehen!" Jonne fiel mir weinend um den Hals und drückte sich an mich. "Komm aber bloß nicht auf dumme Gedanken, dann hast du für den Rest deines Lebens Hausarrest!" Jonne löste sich von mir und sah mich breit grinsend an. "Okay, damit bin ich einverstanden! Aber, kommst du denn alleine klar?" Kurz musste ich lachen und wuschelte meinem Sohn durch die Haare. "Keine Sorge, ich schaffe das schon und wie du weißt, wohnt meine beste Freundin nicht weit weg!" Mein Sohn kuschelte sich wieder an mich. "Bleibst du jetzt blond?" Er fing an zu lachen und sah mich kurz darauf an. "Wenn du nichts dagegen hast? Mir gefällt es besser als dieses Braun!" Ich zuckte mit den Schultern und stand auf. "Mir ist das relativ egal, solange du nicht mit grünen Haaren nach Hause kommst!" Jonne lachte kurz und kuschelte sich wieder in sein Bett. Lächelnd schloss ich seine Zimmertür und lief wieder nach unten.

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FanfictionFortsetzung von Dieser eine Augenblick Neun Jahre war es her das Samu und Seija geheiratet hatten und die beiden noch drei weitere Kinder bekommen hatten. Während Riku sich bei keinem gemeldet hatte, hatte seine Ex Freundin und Seijas gute Freundin...