Kapitel 69

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Samus Sicht

Es war schon ein komisches Gefühl, ohne meine Familie hier in Finnland zu sein und doch konnte ich allen von ganzem Herzen dankbar sein, dass sie meine Frau jetzt nicht alleine ließen. "Samu, ich weiß, wie du dich fühlst!" Mikko legte mir seine Hand auf die Schulter und sah mich mitfühlend an. "Ich kann es halt nicht vergessen ...", murmelte ich und sah ihn an. "Das verstehe ich ja, aber beim letzten Mal war sie alleine! Jetzt sind so viele bei ihr, da glaube ich nicht, dass ihr irgendwas zustößt!" Leise seufzend sah ich auf mein Handy. Mikko hatte ja recht, Liisa und meine Mutter sind ja extra noch länger da geblieben und Michelle war ja auch bei ihr und wohnte auch nicht weit weg! "Na los, großer, wir treffen uns nachher mit den anderen und in ein paar Tagen kannst du wieder nach London abhauen!" Kurz musste ich lächeln und freute mich jetzt schon, wenn ich wieder bei meiner Familie war! "Na los, ich bring das Gepäck rein und du telefonierst mit Seija, du lässt dich eh nicht davon abhalten!" Mit gerunzelter Stirn sah ich ihn wieder an, als er auf seinem Hof parkte und anschließend ausstieg. "Ich habe nicht gesagt, dass ich sie anrufen möchte!" Schnell schnallte ich mich ab und stieg ebenfalls aus. "Na, dann muss dein Display aber mächtig interessant sein, so wie du dein Handy anstarrst!" Mikko klopfte kurz auf meine Schulter, holte das Gepäck aus dem Kofferraum und lief Richtung Haus.
Kopfschüttelnd lehnte ich mich an sein Auto und drückte auf die Nummer von meiner Frau. "Hey Kaunis, ist alles in Ordnung?" Fragte ich sofort, als sie abhob. "Ja, mir geht es gut, uns allen geht es gut! Seid ihr schon bei Mikko?" Ich hörte das Lachen unserer Kinder im Hintergrund und bekam Tränen in den Augen. "Ja, wir sind gerade angekommen! Nachher treffen wir uns mit den anderen Jungs ... Ich hoffe nur, dass sie nicht sauer auf mich sind ..." Ich hörte Seija seufzen und wusste, dass sie jetzt ein wenig von den anderen weg lief. "Samu, wieso sollen sie sauer sein? Alle wissen, was wir durchgemacht haben, ich glaube nicht, dass die Jungs dich in Kette legen und auf die Bühne zerren!" Kurz musste ich bei der Vorstellung lachen. "Du hast ja recht, aber ..." "Nichts, aber, du redest mit ihnen, sie verstehen es und anschließend lädst du die Jungs zu uns nach London ein, ich möchte die anderen auch mal wieder sehen und sie möchten bestimmt auch wissen, wie es mir inzwischen geht!" Leicht schmunzelnd sah ich zum Haus, Mikko stand mit einer Tasse in der Hand vor der Tür und beobachtete mich. "Wird gemacht! Ich rufe dich nach dem Gespräch wieder an, ich liebe dich!" Lächelnd lief ich zum Haus und fragte mich immer wieder aufs neue, wie Seija es schaffte, mich auf positive Gedanken zu bringen. "Ich liebe dich auch! Ach, und deine Mutter möchte gerne wissen, wann wir heiraten?!" Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare, da ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht hatte. "Ähh, ja ..." Seija fing an zu lachen, was mich selbst lachen ließ. "Gut, wir klären das, wenn du wieder hier bei mir bist!" Ich fuhr mir erneut durch die Haare und nahm mir vor, nach dem Gespräch darüber nachzudenken, wann ich Seija erneut heiraten wollte. "Ich würde dich gerne sofort heiraten, aber momentan habe ich ein wichtiges Gespräch vor mir und dann ... na ja, du hattest damals gesagt, dass du nicht heiraten möchtest, wenn du schwanger bist!" Ich biss mir auf die Lippen und hoffte, dass ich sie damit jetzt nicht verärgert hatte. "Samu, das war damals ganz anders! Nach allem, was passiert ist und Riku mir meinen Ring abgenommen hat, fühle ich mich mehr wirklich als deine Ehefrau, wenn du verstehst, was ich meine?" Ich nickte und war inzwischen bei Mikko angekommen. "Ja, ich weiß, was du meinst! Wir können ja heute Abend noch mal darüber reden, dann ist mein Kopf wieder frei!" Mikko lief kurz ins Haus und kam mit einer zweiten Tasse in der Hand wieder zurück. "Hier zur Beruhigung!" Seija fing wieder an zu lachen, was mich ziemlich verwirrte. "Ist wohl besser! Rakastan sinua!" Sagte sie noch, bevor sie auflegte. "Sie hat einfach aufgelegt!" Immer noch ziemlich verwirrt sah ich meinen Manager an, der sich vor Lachen nicht mehr ein bekam. "Seija weiß eben, dass es dir hier gut geht!" Ich schnaubte und nahm einen Schluck von meinem Latte Macchiato.
Ich blickte in die Ferne und seufzte leise. "Was hast du jetzt wieder für ein Problem?" Mikko sah mich fragend an, aber ich winkte ab. "Samu ich kenne diesen Blick!" Ich seufzte erneut und sah ihn nun endlich an. "Seija ... na ja, Seija hat mir gerade erzählt, dass sie sich nicht mehr wirklich wie meine Ehefrau vorkommt und ... na ja ..." "Oh nein, schlag dir das besser wieder aus dem Kopf!" Mikko hatte in seinem ganzen Leben noch nie so ernst mit mir gesprochen, wie er es jetzt tat. "Du weißt doch gar nicht, worum es geht!" "Doch ich weiß, worum es geht! Seija hatte mir vorher schon gesagt, dass sie ohne ihren Ring nicht mehr wirklich verheiratet ist!" Mit großen Augen sah ich Mikko an, der immer noch wie ein Fels vor mir stand. "Samu, du machst dir selbst keine Freude, wenn du jetzt noch mal zu diesem schäbigen Haus hinfährst! Ihr heiratet eh bald neu und dann hat sie auch wieder einen Ring am Finger!" Seufzend setzte ich mich auf einen Stuhl und sah erneut in die Ferne. "Samu ich meine es ernst, sieh nach vorne und lass die Vergangenheit hinter dir!" Ich spürte mein Handy vibrieren und holte es sofort aus meiner Tasche. "Sorry, Seija hat geschrieben." Mikko rollte mit den Augen und setzte sich mir gegenüber.

Was hälst du von Herbst, mit heiraten? Kuss Seija

Freudestrahlend sah ich kurz zu Mikko, bevor ich ihr schnell zurück schrieb und das Handy wieder in meine Tasche steckte. "Bist du mein Trauzeuge?" Fragte ich Mikko breit grinsend. "Habt ihr denn schon einen Termin?" Ich schüttelte den Kopf. "Noch nicht, aber Seija möchte gerne im Herbst heiraten!" Mikko klopfte mir lächelnd auf die Schulter. "Ich bin gerne dein Trauzeuge!" Ich strahlte ihn an und konnte es jetzt schon nicht mehr erwarten.

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