Kapitel 49

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Jonnes Sicht

Nachdenklich blieb ich auf der Treppe sitzen und wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht, hatte ich Samu damit jetzt verägert? Kurz blickte ich an die Decke und Atmete tief durch, für ihn war ich sein Sohn, aber jeden Morgen wenn ich aufstand und in den Spiegel blickte, sah ich die ähnlichkeit zu Riku! "Hey mein Enkeli, was ist denn los?" Meine Mutter setzte sich neben mich und zog mich in ihre Arme. "Ich weiß auch nicht..." Murmelte ich leise und klammerte mich an ihr fest. "Ich habe Samu eben verärgert..." Meine Mutter löste sich ein wenig von mir und sah mich mit gerunzelter Stirn an. "Samu? Wieso sagst du auf einmal wieder Samu?!" Leise seufzend deutete ich auf mein Gesicht, bevor ich mich wieder in die Arme meiner Mutter schmiss. "Jonne Samu liebt dich!" Sie strich über meinen Rücken und legte ihren Kopf auf meinen. "Aber... Aber, wieso kann er dann nicht mein leiblicher Vater sein?!" "Jonne auch wenn ich nicht dein leiblicher Vater bin, liebe ich dich wie meinen eigenen Sohn, gerade du solltest das doch wissen!" Samu setzte sich auf eine der unteren Stufen und legte seine Hand auf meine Schulter. "Aber..." "Nichts aber, überlege doch mal wie viel Spaß wir immer beim Eislaufen haben, oder wenn wir in der Stadt unterwegs sind und ein Eis essen, oder ich dich auf eine Pizza einlade! Auch wenn Riku dein leiblicher Vater ist, gehörst du zu meiner Familie und bist Mein Sohn und du wirst auch immer Mein Sohn bleiben, egal was auch kommen mag!" Ich löste mich von meiner Mutter und sah ihn an. "Ich weiß nicht, wie ich dir meine liebe noch beweisen soll?!" Leise seufzend rutschte ich eine Stufe nach unten und lehnte meinen Kopf an seine Brust. "Ich weiß doch auch nicht was ich habe..." Samu strich über meinen Rücken, so wie er es immer tat, wenn ich mich über irgendwas aufregte. "Jonne auch wenn wir jetzt dafür ärger bekommen, aber wer ist mit dir gefahren und hat dein Tattoo bezahlt?!" "Du hast ein Tattoo?!" Meiner Mutter fiel alles aus dem Gesicht, kurz biss ich mir auf die Lippen und zog mir anschließend mein T-Shirt über den Kopf.
Meine Mutter fuhr sachte über mein Tattoo und sah mich danach mit Tränen in den Augen an. "Wie lange hast du das schon?" Ich seufzte erneut und sah danach hilfesuchend zu Samu. "Er hat sich den Baum stechen lassen, da warst du vier Tage wieder zu Hause, die Namen von uns beiden und seinen Geschwister kamen nach und nach dazu!" Samu sah meine Mutter unsicher an, er wartete genau wie ich auf das alt bekannte Donnerwetter. "Und ihr habt das die ganze zeit geheim gehalten?!" Ich zuckte mit den Schultern. "Siehst du ja... Es war aber auch nicht einfach, bei dreißig Grad mit Shirt durch die Gegend zu laufen!" "Tja, das siehst du mal wie wir Frauen uns fühlen! Aber ich habe mich schon gewundert, da du sonst immer mit Samu der erste bist, der Obergörber frei rum läuft!" Wir sahen meine Mutter immer noch unsicher an, selbst wenn sie jetzt ruhig blieb, würde mein Vater hinterher die ganze Wut alleine abkriegen?! Mein Vater kniff kurz seine Lippen zusammen und legte seine Hand unsicher auf ihren Arm. "Bist du sehr sauer? Also Jonne kann ja nichts dafür, er hat mich nur gefragt und..." Meine Mutter legte ihre Finger auf seinen Mund und schüttelte den Kopf. "Ich finde es wunderschön, vor allem weil du auch drauf stehst!" Mein Vater lächelte sie an und stand anschließend auf, er zog sein Hosenbein ein Stück nach oben und lächelte mich anschließend an. "Meine Arme sind leider schon ziemlich voll... ich habe es vor ein paar Tagen in Helsinki stechen lassen, die anderen Kinder kommen auch noch!" Ich schlug meine Hände vor mein Gesicht, als ich meinen Namen in verschnörkelter Schrift auf seinen Bein sah. "Da steht ja sogar das Gebutsjahr dabei!" Meine Mutter wischte sich ihre Tränen aus dem Gesicht. "Ich habe doch gesagt, dass ich ihn wie meinen eigenen Sohn liebe!" Weinend stand ich auf und fiel ihm um den Hals. "Es tut mir so leid, dass ich gezweifelt habe!" Schluchtze ich, worauf mich mein Vater fest an sich drückte und sanft über meinen Rücken strich. Kurz löste er sich von mir, hielt meiner Mutter die Hand hin und zog sie in unsere Arme. "Ich möchte nie wieder ohne euch sein!" Er gab meiner Mutter einen Kuss und küsste mich anschließend auf die Stirn.
Ich drückte beide an mich und sah meinen Vater unsicher an. "Bist du jetzt sehr sauer auf mich, dass ich gezweifelt habe?" Mein Vater schüttelte den Kopf und wuschelte mir durch die Haare. "Aber wenn wirklich so große Zweifel hast, dann färbe dir deine Haare doch einfach blond!" Er wuschelte erneut durch meine Haare und grinste mich an. "Wieso macht der das immer?!" Ich befreite mich aus der Umarmung und versuchte meinen Vater durch die Haare zu wuscheln, aber er hielt meine Hand fest und schüttelte den Kopf. "Nicht meine Frisuer verunschtalten!" Ich schnaubte, als er sich umdrehte und nach draußen lief. "Aber er darf das?!" Kurz sah ich meine Mutter an und rannte anschließend hinterher. "Alle auf Papa!" Rief ich kaum war ich im Garten. "Nein, dass ist unfair!" Meine Mutter kam lachend auf die Terrasse gelaufen und setzte sich auf einen Stuhl. Mit voller Wucht schmiss ich meinen Vater zu Boden und wurde danach von meinen Geschwister umzingelt. "Jonne das ist unfair..." Ich musste lachen, als wir alle auf ihm lagen und er sich versuchte zu befreien. Mehrmals zog ich meine Augenbrauen hoch und wuschelte meinen Vater anschließend durch die Haare. "So das hast du nun davon, jetzt siehst du genauso scheiße aus wie ich! Aber, dass mit den Haare Färben überlege ich mir vielleicht noch mal!" Ich befreite mich von meinen Geschwistern und stand anschließend auf. "Das bedeutet Ärger mit deiner Mutter!" Mein Vater sah mich an, aber ich streckte ihm die Zunge raus. Ich lief auf die Terrasse und setzte mich zu den anderen, lachend sah ich zu wie sich mein Vater versuchte zu befreien.

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