Kapitel 70

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Jonnes Sicht

Müde lag ich auf dem Trampolin und sah in den Himmel. Ich war froh und dankbar, dass die anderen länger bei uns geblieben sind und doch fühlte ich mich gerade wieder ziemlich einsam. "Hey Jonne, wieso kommst du nicht zu uns rüber?" Michelle blieb neben dem Trampolin stehen und sah mich an. "Keine Lust!" Murmelte ich und sah sie kurz an, ehe ich wieder in den Himmel sah. "Ist alles in Ordnung?" Leise seufzte ich und schüttelte den Kopf. "Was ist denn los?" Sie setzte sich neben mich und strich mir kurz über den Arm, aber ich drehte mich weg, da ich keine wirklich große Lust hatte, mit ihr zu sprechen. Shelly seufzte, kletterte vom Trampolin und lief wieder zu den anderen.

Eine halbe Stunde später klingelte mein Handy, ich zog es aus meiner Tasche und sah Samus Namen auf dem Display stehen, kurz sah ich zu den anderen und wusste, dass Michelle ihm geschrieben hatte. "Hallo ..." Murmelte ich und spürte die ersten Tränen auf meinen Wangen. "Hey Großer, hast du wieder einer dieser Tage?" Ich atmete tief durch und richtete mich auf. "Mmhhh ..." Ich spielte mit einem Grashalm, der vor mir lag und wäre am liebsten sofort zu ihm nach Finnland geflogen. Samu legte auf und rief kurz darauf per Videoanruf zurück, ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, ehe ich abhob. "Wann kommst du wieder?" Fragte ich sofort und winkte den anderen Jungs zu. "Das weiß ich noch nicht, aber ich bleibe nicht lange weg!" Er lief ein wenig von den anderen weg und setzte sich auf eine Couch. "Aber jetzt erzähl, was hast du auf dem Herzen?" Ich seufzte und zuckte mit den Schultern. "Jonne, ich kann dir nicht helfen, wenn du nicht mit mir sprichst!" Ich fuhr mir durch die Haare und seufzte erneut. "Du fehlst mir halt!" Murmelte ich und kurz darauf schossen mir die Tränen aus den Augen. "Hey mein Enkeli du fehlst mir auch, aber ich verspreche dir, dass ich nicht lange wegbleibe!" Samu wischte sich eine Träne aus dem Gesicht, ich nickte und versuchte mich wieder zu beruhigen. "Na los, lach mal wieder, du weißt, ich mag es nicht, wenn du weinst!" Kurz lächelte ich und presste kurz darauf meine Lippen aufeinander. "Hey Jonne, wie geht es dir?" Osmo setzte sich einfach neben meinen Vater und sah mich leicht lächelnd an. "Na ja, momentan nicht so gut ..." Ich angelte mir einen Schuh nach oben und lehnte mein Handy an, damit ich mich auf den Bauch legen konnte, um mit meinem Vater zu sprechen. "Du bist ja blond?!" Osmo riss meinem Vater das Handy aus der Hand, was mich erneut lachen ließ. "Sieh mich nicht so an, ich habe damit dieses Mal nichts zu tun!" Mein Vater hob abwehrend die Hände und sah mich flehend an. "Ich wollte halt nicht mehr wie ... Na ja, wie ..." "Wie Mr. R. aussehen!" Vollendete mein Vater den Satz, worauf ich ihm sehr dankbar war. "Genau!" Osmo runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. "Jonne du hast nie wie Mr. R. ausgesehen, seitdem du auf der Welt bist, warst du Hapa schon immer ziemlich ähnlich!" Ich spürte wieder neue Tränen auf meinem Gesicht und wischte sie eilig weg. "Aber jetzt mal eine andere Frage, wann lädst du uns denn mal nach London ein?" Ich zuckte mit den Schultern und fragte mich, seit wann wir die Jungs einladen müssen? "Ihr seid doch sonst auch einfach so zu Besuch gekommen, das könnt ihr doch jetzt auch machen!" Osmo schüttelte den Kopf, was mich ein wenig verwirrte. "Sonst habt ihr auch hier in Finnland gewohnt, da konnte man einfach wieder nach Hause fahren, wenn ihr nicht da wart!" Ich fing erneut an, zu lachen. "Wenn du morgen zu Besuch kommen möchtest, habe ich nichts dagegen, wir sind zu Hause, außerdem ist Mama schwanger, da kann sie eh nicht mehr so viel unternehmen!" Osmo starrte meinen Vater mit großen Augen an. "Upps ..." Ich kratzte mich verlegen am Kopf und konnte ja nicht wissen, dass mein Vater es noch keinem erzählt hatte. "Ich bin halt noch nicht dazu gekommen, es euch zu sagen!" Osmo zog meinem Vater in die Arme und küsste ihn mitten auf die Stirn. "Junge oder Mädchen?" "Zwillinge!" Gab ich zur Antwort und fing wieder an zu lachen. "Haber, Haber ..." Osmo lächelte meinen Vater an, worauf mein Vater lächelnd mit den Schultern zuckte. "Okay, ich lass' euch dann mal alleine!" Osmo winkte mir noch einmal zu, ehe er meinem Vater das Handy reichte und wieder zu den anderen lief. "Es tut mir leid!" Ich kniff meine Lippen aufeinander, aber mein Vater winkte ab. "Sie hätten es eh erfahren, aber jetzt muss ich wieder zu den anderen, da wir gerade über eine Abschiedstour diskutiert hatten!" Mein Vater verzog das Gesicht. "Paps, wenn du auf Tour gehst, darf ich dich dann begleiten?" Er sah mich erstaunt an, aber nickte sofort. "Gerne, vielleicht fällt es mir dann nicht mehr so schwer, die alten Lieder zu singen!" Ich wusste, dass er seine Fans nicht enttäuschen wollte, aber zu genau wusste ich, wie weh es ihm tat, mit Sunrise Ave auf der Bühne zu stehen, auch wenn Mr. R. nicht mehr dabei war! "Rufst du mich heute Abend noch mal an?" Er nickte lächelnd, bevor er mir kurz zu winkte und auflegte.

Ich atmete tief durch, ehe ich aufstand und zu den anderen lief. "Geht es wieder?" Meine Mutter sah mich unsicher an, aber ich nickte sofort. "Sorry, dass ich deinem Vater geschrieben habe, aber ich weiß, dass nur er dich aufmuntern kann, wenn du wieder ..." "Ist schon okay! Osmo hat eh gesagt, dass ich schon seitdem ich auf der Welt bin, wie mein Vater bin!" Meine Mutter runzelte die Stirn. "Weißt du, ab heute wird es Mr. R. nicht mehr in meinem Leben geben!" Ich nahm mir ein Nutellabrot und setzte mich in die Hollywood Schukel. "Mr. R. ?!" Ich nickte und grinste meine Oma an. "Darauf ist Paps gekommen, ist doch toll, nicht?" Sie lachte kurz und sah von mir zu meiner Mutter. "Mr. R., da hätten wir schon eher drauf kommen sollen!" Ich grinste und freute mich jetzt schon, wenn mein Vater wieder zu Hause war.

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