Kapitel 11

32 2 5
                                    

Shellys Sicht

Weinend sackte ich zu Boden und konnte nicht fassen, in was für ein Mensch sich Riku verändert hatte. Was war nur los mit ihm und wieso tat er das Seija und ihrer Familie nur an?! Ich wischte mir die Tränen aus dem Gsicht und sah eine Landkarte, die Riku beim zuschlagen seiner Tür verloren hatte. Sofort stand ich auf und hob sie auf, aber als ich sah das es nur eine Karte von Finnland war, schwand meine Hoffnung wieder dahin! Langsam lief ich zum Auto und beschloss wieder zu Samu zu fahren, es hatte ja eh keinen Sinn länger hier auf dem Parkplatz stehen zu bleiben!

Nachdem ich aufgeschlossen hatte, schmiss ich die Karte auf den Beifahrersitz und startete den Motor, ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich los fuhr. Während ich überlegte wo Riku, Seija verstecken könnte, hatte ich doch ein wenig Angst das Samu mich auseinander nehmen könnte, weil ich einfach so sein Auto genommen hatte und noch viel mehr graute es mir vor dem Gespräch was ich dann bei Samu führen musste. Ich wusste jetzt schon das Harry und auch Samu nicht begeistert sein würden. Mit klopfendem Herzen bog ich in den Weg ein der mich zum Haber Haus führen würde. Langsam fuhr ich den Waldweg entlang und musste leicht schlucken, als die Haustür aufging und Harry mit verschränkten Armen stehen blieb. Ich parkte stieg aus und blieb vor ihm stehen. "Kannst du mir mal bitte erklären wo du her kommst?" Harry funkelte mich zornig an, was mich seufzen ließ. "Ich habe mich mit Riku getroffen..." "Hattest du Liisa nicht gesagt, dass du sie mitnimmt?!" Unterbrach mich Harry sofort, ich nickte und folgte ihm anschließend ins Haus. "Ich konnte kein Risiko eingehen, ich hatte gehofft wenn wir uns ein wenig unterhalten, dann verplappert er sich und sagt mir wo Seija ist!" Ich blieb in der Küche stehen und sah in das enttäuschte Gesicht von Liisa. "Und hat er das?!" Harry funkelte mich noch immer zornig an, ich seufzte erneut und schüttelte den Kopf. "Nein... Er ist abgehauen..." Mit Tränen in den Augen sah ich zu Samu. "Es tut mir leid..." flüsterte ich leise.

Er stand auf, legte kurz seine Hand auf meine Schulter und lief langsam die Treppe nach oben, er hatte immer noch Seijas Schlaf T-Shirt in der Hand. "Ich hatte so gehofft, dass es klappen würde und wir Seija endlich wieder haben!" Inzwischen liefen mir Tränen über mein Gesicht. "Tante Shelly?" Ich drehte mich zu Jonne um, er war ebenfalls am weinen und schmiss sich sofort in meine Arme. "Bitte tu so etwas nie wieder..." schluchzte er und klammerte sich an mir fest. "Ich verspreche es dir, mein kleiner Enkeli!" Ich gab ihm einen Kuss auf seine Stirn und strich ihm immer wieder über seinen Rücken. "Hat dir Riku überhaupt zugehört?!" Osmo sah mich fragend an, aber ich wollte das was Riku zu mir gesagt hatte, nicht vor den Kindern wiederholen. "Können wir später reden?" Er nickte und lief danach nach oben zu Samu.

Ich habe keine Ahnung wie lange ich mit Jonne in der Küche stand, aber er löste sich nach einer ganzen Weile von mir und lief ebenfalls nach oben, ich wünschte mir so sehr, dass ich ihm helfen könnte und ihm seine Mutter wieder bringen könnte! Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und sah in das Gesicht von Liisa. "Möchtest du auch einen Tee haben?" Ich nickte und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. "Michelle eigentlich müsste ich böse auf dich sein, weil du alleine los gezogen bist aber das kann ich nicht, im Gegenteil ich kann dich sehr gut verstehen und hätte wahrscheinlich genauso gehandelt!" Sie sah mich an, während sie das heiße Wasser in die Tassen goss und wischte sich schnell ihre Tränen aus dem Gesicht. Ohne ein weiteres Wort lief ich zu Liisa und nahm sie in den Arm. "Du brauchst deine Tränen nicht zurück halten..." flüsterte ich und drückte sie an mich. "Seija ist für mich auch eine sehr gute Freundin geworden, ich hoffe dieses Schwein tut ihr nicht weh..." Sie klammerte sich an mir fest, was mich auch wieder zum weinen brachte. "Liisa wir dürfen die Hoffnung nicht verlieren..." Auch wenn ich mir da nicht mehr so sicher war! Liisa löste sich von mir und Atmete ein paar mal tief durch. "Hat er überhaupt was verlauten lassen?" Sie sah mich neugierig an, ich seufzte nahm unsere Tee Tassen und setzte mich an den Tisch. "Was heißt verlauten... Liisa ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, was für einen Menschen ich vor mir hatte aber der Riku den ich kannte, den gibt es glaube ich nicht mehr!" "Was soll das heißen?" Kam es hinter mir im Chor, erschrocken drehte ich mich auf meinen Stuhl um und sah in die Gesichter von Mikko und Osmo.

Sie setzten sich sofort zu uns an den Tisch und sahen mich an. Ich seufzte erneut und nahm einen kleinen Schluck von meinem Tee. "Er hat gemeint, dass er mit Seija ein neues Leben aufbauen möchte und das ihm seine Kinder nicht interessieren, da sie ja neue Väter hätten!" Osmo schnaubte und fuhr sich durch die Haare. "Ist der verrückt geworden? Was hat der Kerl für ein Problem, oder nimmt der vielleicht Drogen?!" Mikko starrte ihn an, ich konnte nur mit den Schultern zucken, aber wundern würde es mich definitiv nicht, so wie dieser Kerl drauf war! "Das kann ich nicht sagen, aber wir müssen doch irgendwas unternehmen können um Seija zu finden?!" Ich sah in die Gesichter und fragte mich selber wo wir genau mit der Suche beginnen sollten. "Finnland ist weitläufig, wie lange sollen wir suchen, wir können nur Hoffen und der Polizei vertrauen!" Mikko sah mich traurig an, er hatte ja recht aber wir konnten doch nicht nur hier rum sitzen und gar nichts tun!

You are mine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt