Kapitel 21

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Shellys Sicht

Mir graulte es vor dem Gespräch mit meinem Sohn, aber ich denke das es wirklich an der Zeit ist, seinen großen Bruder kennen zu lernen. "Meinst du er wird es gut aufnehmen?" Ich saß mit Harry im Wohnzimmer und knabberte nervös an einem Fingernagel. "Ich weiß es nicht... Wir werden es sehen, Jonne schickt ihn ja gleich ins Haus!" Leise seufzte ich und lehnte meinen Kopf an Harrys Schulter, ich war dankbar das wir alleine und ungestört mit meinem Sohn sprechen konnten. "Mama wieso darf ich denn nicht mehr mit den anderen draußen spielen?" Er setzte sich neben mich auf die Couch und sah mich an. "Du darfst wieder spielen gehen, aber dein Papa und ich müssen dir etwas sagen!" Jesse sah mich an und hörte mir aufmerksam zu. "Ich..." Hilfesuchend sah ich zu Harry. "Ich habe deine Mama kennen gelernt, da warst du noch ein Baby und als ich wusste, dass ich mit deiner Mama mein restliches Leben verbringen möchte, hab ich dich Adoptiert... Also eigentlich ist Riku dein richtiger Vater..." Jesse runzelte die Stirn und sah von mir zu Harry. "Aber... Darf ich jetzt nicht mehr Papa zu dir sagen?" Harry lächelte leicht und strich unseren Sohn zärtlich über den Kopf. "Natrürlich darfst du mich weiter Papa nennen!" „Das ist gut, denn du bist auch mein Papa, alles andere ist mir egal", ich sah zu Harry und wieder zu Jesse. „Das heißt aber du hast einen großen Bruder Jesse, Jonne ist dein Stiefbruder", ich war nervös auf seine Reaktion. "Ich habe einen großen Bruder?!" Er starrte uns an, sprang von der Couch und rannte nach draußen. "Ich würde sagen, dass er das mit dem Bruder sehr gut aufgenommen hat!" Harry lachte kurz, nahm meine Hand und lief mit mir ebenfalls nach draußen zu den anderen.

Jesse stand bei Jonne und fragte ihn aus, natürlich wollte er jetzt alles von seinem großen Bruder wissen. "Wie hat er das mit seinem Vater aufgenommen?" Seija kam zu mir und sah mich unsicher an. "Es ist ihm egal, für ihn ist Harry sein Papa aber das er einen Beuder hat, dass findet er toll!" Seija lächelte leicht und sah in die Richtung ihres Sohnes. "Die beiden sind sich was ihr Vater angeht wohl sehr ähnlich!" Ich nickte und nahm sie kurz in den Arm, noch immer tat sie mir sehr leid, was ihr Riku angetan hat. "Hast du dich denn jetzt entschieden, wegen du weißt wen?" Seija seufzte und sah mich an. "Samu und ich haben vorhin lange darüber gesprochen, ich werde morgen zur Polizei gehen und ihn anzeigen und auch gleich die Aussage machen, dann habe ich es hinter mir und muss ihn hoffentlich nie wieder sehen!" Ich nickte. "Ich werde mit kommen, wenn du nichts dagegen hast, dann kann ich ihn auch gleich anzeigen!" Samu gesellte sich zu uns und legte Seija vorsichtig seinen Arm um ihre Taille. "Das ist eine gute Idee, umso länger wird das Schwein im Gefängnis sitzen!" Seija legte ihren Kopf an seine Brust und schloss ihre Augen, ich wusste das sie Angst vor Morgen hatte, aber es war auch besser für sie, wenn er für längere Zeit sitzen musste.

Wir blieben noch eine Zeitlang draußen und sahen den Kindern beim spielen zu. "Wann kommen deine Kinder eigentlich wieder?" Ich sah Seija an, die immer noch mit geschlossenen Augen in Samus Armen stand. "Sobald ich nicht mehr grün und blau im Gesicht bin! Sanna möchte nachher kurz vorbei kommen und frische Klamotten für die kleinen holen!" Ich nickte und zuckte zusammen, als ich ihre Stimme hörte. "Sorry, ich habe die Kinder vor dem Haus gehört..." Sie sah Seija erschrocken an und verstummte sofort. "Bitte Sanna muss das sein!" Samu sah seine Schwester an und versuchte Seija ein wenig von ihr wegzudrehen. "Sorry es ist nur... Ich hatte ja keine Ahnung, dass Riku zu so etwas fähig ist! Geht es dir denn sonst gut?" Sie legte ihre Hand auf Seijas Schulter und sah sie mitfühlend an. Seija atmete tief durch, bevor sie die Augen öffnete und ihr Tränen über die Wangen liefen. "Habe ich etwas falsches gesagt?" Sanna sah erst mich und dann Samu geschockt an. "Er hat sie Vergewaltigt..." murmelte Samu und zog Seija noch ein wenig mehr in seine Arme. "tämä sika mätänee helvetissä (Dieses Schwein soll in der Hölle schmoren)! Seija, wenn die Kinder noch etwas länger bei uns bleiben sollen, dann kannst du es ruhig sagen!" Seija nickte und klammerte sich an Samu fest. "Meinst du nicht Mama ist jetzt schon ein wenig überfordert?" Samu sah seine Schwester ein wenig unsicher an, aber diese winkte sofort ab. "Eure Kinder werden momentan nach strich und Faden verwöhnt!" Kurz musste ich lachen, wenn ich daran dachte wie oft Seija und Samu darüber diskutiert haben, dass die kleinen nicht alles bekommen sollen. "Seija kann froh sein, dass sie euch hat und Samu ist ihr eine gute stütze, er gibt ihr die Zeit die sie braucht!" Ich strich sanft über Seijas Arm und lächelte Samu an. "Ich liebe sie ja auch und möchte sie für kein Geld der Welt verlieren!" Sanna seufzte und sah ihren Bruder an. "Ihr solltet euch trotzdem Hilfe suchen, so etwas kann man nicht so einfach vergessen! Seija für dich ist es auch besser, wenn du darüber sprichst, dass was dir Riku angetan hat wird nie ganz weg gehen, aber es wird mit der Zeit leichter damit zu Leben!" Seija nickte und löste sich von Samu. "Mal sehen, es ist für mich nicht so einfach darüber zu sprechen!" Sie drückte kurz Sannas Schulter und lief anschließend ins Haus. "Es wird immer schwer sein darüber zu sprechen, aber das ganz in sich hinein fressen hilft auch nicht!" Samu nickte und sah seine Schwester an. Traurig sah ich ihn an, die beiden waren so glücklich miteinander gewesen und Riku machte mit einmal alles kaputt.

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