Kapitel 8

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Seijas Sicht

Es war Dunkel und kalt, ich konnte einfach nicht fassen das er so weit gegangen war und das tat. Was bitte war bloß in ihn gefahren? Wie konnte er mir so etwas antun? Die Tür öffnete sich und Riku stand mit einem Grinsen in ihr, während ich meine Hände wieder versuchte mit den Handschellen am Bett zu bewegen, ich wusste das es zwecklos war, doch ich wollte wenigstens alles probiert haben. „Seija, Seija, Seija so schnell sieht man sich also wieder", Riku grinste und schloss die Tür hinter sich. "Jetzt kann dich dein Samu nicht mehr beschützen!" Er setzte sich neben mich aufs Bett und Strich über meinen Arm. Ich zuckte zusammen und versuchte erneut mich zu befreien. "Riku, wieso tust du so was?" Er sah mich immer noch breit grinsend an, ehe er seine Finger in meinen Oberschenkel bohrte. "Du tust mir weh..." Ich keuchte und sah ihn mit Schmerz verzehrten Gesicht an. "Du hast mir auch weh getan, als du Jonne erlaubt hast, dass er Samu Papa nennen darf!" Riku sah mich mit einem kalten Blick an und grinste kurz darauf wieder. "Ich habe ihm gar nichts erlaubt, Jonne hat es für sich alleine entschieden..." Ich wimmerte durch meine Schmerzen, die Riku mir zufügte. "Jetzt sind wir ja zusammen!" Riku ließ mich los und stand auf. Wir sind überhaupt nichts, du bist mir damals Fremd gegangen, oder hast du das vergessen!" Riku schnaubte und setzte sich wieder aufs Bett. "Du hast mir ja keine andere Wahl gelassen, wolltest ja nicht mehr mit mir schlafen..." Ich war verwirrt, wie hätte ich denn mit ihm schlafen sollen, wenn er nie zu Hause war?! Aber ehe ich etwas erwidern konnte, hatte Riku seine Finger fest an meinem Gesicht und presste seine Lippen auf meinem Mund.

Ich versuchte meinen Kopf wegzudrehen, aber er war zu stark. Mir kamen die Tränen, was würde Riku noch alles mit mir machen? Ich versuchte mich erneut zu befreien und endlich ließ er von mir ab und sah mich an. "Du wirst immer mir gehören und dein Samu... Ja der wird ab heute ohne dich aus kommen müssen!" Schweigend sah ich ihn an und hoffte, dass mich bald jemande finden würde! "Riku ich habe Kinder..." Mir liefen immer noch meine Tränen über mein Gesicht, während ich versuchte mich erneut zu befreien. "Die haben doch einen Vater! Irgendwann werden sie dich vergessen haben!" Ich musste schlucken, sah auf meine Handgelenke die von den vielen befreiungsversuchen schon ganz wund waren. "Das kannst du nicht machen!" Ich sah ihn wieder an, aber er lief einfach zur Tür und ließ mich alleine.

Ich starrte ihm nach, was zur Hölle war nur los mit ihm? Er war doch sonst immer ein liebevoller Mensch, dem man sein Leben anvertrauen konnte! Weinend ließ ich meinen Kopf auf das Kissen fallen, dass alles konnte doch nur ein schlechter Alptraum sein, aus dem ich nur erwachen musste!

In der zwischenzeit bei Samu
Müde lag ich auf der Couch und starrte an die Wand, ich wollte mir gar nicht erst ausmalen, was dieser verrückte mit Seija anstellte! Ich hatte immer noch ihr T-Shirt in meiner Hand und war froh, dass meine Mutter mit den Kindern noch nicht hier war! "Samu möchtest du auch was Essen?" Michelle setzte sich zu mir, aber ich schüttelte den Kopf. Hab keinen Hunger..." Sie legte ihre Hand auf meine Schulter und drückte sie leicht. "Meinst du nicht, dass Seija gewollt hätte, das du was isst?" Ich richtete mich auf und sah Shelly schweigend an. "Samu wir machen uns alle Sorgen um sie, aber so hilfst du ihr auch nicht!" Leise seufzte ich und stand anschließend auf. "Ich möchte nicht!" Brüllte ich und rannte die Treppe rauf, direkt ins Schlafzimmer und ließ die Schlafzimmer Tür laut krachend ins Schloss fallen.

Weinend schmiss ich mich auf mein Bett und wollte doch nur meine Frau wieder haben! Wieso tat mir Riku das eigentlich an, er hatte Seija doch betrogen und wollte die Scheidung von ihr! Was war denn auf einmal los mit ihm? Jahre lang sind wir durch dick und dünn gegangen, sogar mein Leben hätte ich ihm anvertraut und jetzt spinnt er auf einmal rum? Ich konnte nur Hoffen, dass er endlich zur Vernunft kam und meine Frau unverzerrt Frei ließ! Ich hörte die Klingel von der Haustür, aber mir fehlte einfach die Kraft um aufzustehen. Ich legte mein Kopf auf das Shirt von Seija und schloss meine Augen, wie sollte man auf was Hoffen, wenn man eine scheiß Angst in sich hat?! Ein leises Klopfen ließ mich zusammen zucken, ich öffnete die Augen und sah Mikko in der Tür stehen. "Hey großer..." Er kam zum Bett und setzte sich neben mich, vorsichtig legte er seine Hand auf meinen Rücken. "Ich will sie wieder haben..." Mikko nickte und strich immer wieder über meinen Rücken. "Ich weiß..." Er wischte sich seine Tränen aus dem Gesicht und zog mich kurz darauf in seine Arme, verzweifelt klammerte ich mich an ihm fest und ließ meinen Tränen weiter freien Lauf. "Die Polizei wird sie bestimmt finden..." Mikko drückte mich fest an sich, aber ich schüttelte den Kopf. "Die wissen doch auch nicht wo er ist... Bei seiner Wohnung und beim Mökki haben sie doch schon nach gesehen!" Mikko löste sich von mir und sah mir in die Augen. "Aber irgendwann wird er einen Fehler machen und dann wird entweder die Polizei oder wir sie finden, hast du gehört?!" Ich nickte und klammerte mich wieder an meinen Manager fest. "Ich weiß noch nicht mal, was ich den Kindern sagen soll..." Konnte man das seinen Kindern überhaupt erklären, dass ihre eigene Mutter Entführt wurde?! "Das musst du auch gar nicht, Liisa hat eben mit deiner Mutter telefoniert und ihr alles erzählt, die Kinder werden noch eine weile bei ihr bleiben... Naja, außer Jonne der möchte gerne hier bei dir sein!" Ich seufzte und atmete ein paar mal tief durch. "Weiß er, was mit Seija passiert ist?" Ich löste mich erneut von Mikko und versuchte mich zu beruhigen. "Ich weiß es nicht..." Ich nickte, stand auf und lief zum Fenster. "Was meinst du, wie lange muss Riku im Gefängnis bleiben, wenn sie ihn finden?" Ich drehte mich um, aber Mikko stand bereits neben mir und hatte mir seine Hand auf die Schulter gelegt. "Lange denke ich mal, aber es kommt auch darauf an in welcher Verfassung Seija ist!" Ich seufzte erneut und sah auf meinen Ehe Ring. "Ich hoffe, dass Riku ihr nichts antut..." Mikko nickte und zusammen sahen wir in die Sterne, die bereits am Himmel zu sehen waren.

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