Kapitel 20

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Shellys Sicht

Gedankenversunken saß ich auf dem Sofa und dachte über das was Harry gesagt hatte und das was Seija mir an den Kopf geworfen hatte nach. Ich wusste das Harry recht hatte und ich sah es wirklich ein das ich den Job hinter mir lassen sollte, bei Harrys Gehalt müsste ich nicht einmal mehr Arbeiten und könnte für unsere Kinder da sein. Immerhin mussten Harry und ich auch noch mit Jesse sprechen das Jonne sein Stiefbruder ist. Ich spürte wie sich zwei Arme um mich legten und sah Harry an, ehe ich ihn fest umarmte.„Es tut mir leid, ich wollte nicht mit dir streiten Schatz, ich weiß das du recht hast und ich werde dir zu Liebe das tun was du möchtest", er sah mich an und strich über meinen Rücken. „Ich will nur das Beste für uns vier und das ist nun mal wenn du den Job aufgibst", ich nickte und setzte mich auf ehe ich Harry ansah. „Wir sollten Jesse endlich die Wahrheit sagen. Er hat es verdient Harry, auch wenn du ihn adoptiert hast", Harry seufzte und sah mich an. "Du hast ja recht, aber solltest du nicht vorher mit deiner besten Freundin sprechen? Ich habe das Gefühl, dass sie ziemlich Enttäuscht ist, weil du dich so lange nicht bei ihr gemeldet hast!" Ich sah meinen Mann schweigend an und kniff meine Lippen aufeinander, ich wusste ja das er recht hatte, aber sie konnte auch ziemlich stur sein. "Na los, die beiden sind noch draußen am Wasser!" Harry stupste mich leicht an, was mich seufzen ließ. "Wenn sie überhaupt mit sich reden lässt, sie ist leider genauso Stur wie ihr Mann!" Harry stand auf und zog mich gleich mit auf die Beine. "Wenn du es nicht versuchst, dann wirst du es auch nicht wissen!" Er deutete auf die Terrassentür.

Da Harry keine Ruhe gab, lief ich langsam nach draußen und direkt zum Steg. Ich seufzte leise und hoffte, dass sie mir überhaupt zuhörte. "Hey Seija..." Ich blieb mit etwas Abstand hinter den beiden stehen und sah sie unsicher an. "Hey komm setz dich zu uns!" Samu deutete auf den Platz neben sich, aber ich schüttelte den Kopf. "Ich würde gerne alleine mit ihr sprechen, wenn das geht?" Samu sah Seija kurz an, aber als sie nickte stand er sofort auf und lief zum Haus. "Seija es tut mir leid, dass ich mich so wenig gemeldet habe!" Seija deutete auf den Platz, auf den eben noch Samu saß und sah mich dabei leicht lächelnd an. "Ich kann dich ja irgendwie verstehen, dass du Abstand haben wolltest, aber ich bin doch deine beste Freundin!" Ich setzte mich neben sie und sah sie an. "Ich bin auf Abstand gegangen ja, aber durch das Studium war ich auch manchmal ziemlich überfordert und dann habe ich Harry kennen gelernt und... Du kennst es ja, wenn man frisch verliebt ist!" Seija nickte und Blickte aufs Wasser. "Weißt du, ich wäre trotzdem gerne zu eurer Hochzeit gekommen!" Ich seufzte und Blickte ebenfalls aufs Wasser. "Ich weiß, ich hätte dich auch gerne dabei gehabt, aber ich hatte auch Angst... Das naja, mein Sohn weiß nicht, dass Riku sein leiblicher Vater ist und..." "Du dachtest wir würden es ihm sagen?!" Ich nickte und sah meine beste Freundin wieder an. "Shelly ich weiß zwar nicht wieso er es nicht weiß, aber das was ich niemals machen würde, ist eine Familie zu zerstören!" Ich nickte und sah auf meine Finger. "Ich werde es ihm sagen, er soll seinen großen Bruder endlich kennen lernen dürfen!" Seija sah mich an und legte ihren Arm über meine Schulter.

Ich wollte ihre Hand nehmen, war mir aber wegen den vielen blauen Flecken, die sie am Handgelenk hatte ziemlich unsicher. "Jonne wird sich darüber sehr freuen, auch wenn ich nicht weiß wie es dein Sohn auf nehmen wird! Er hat aber trotzdem die Warheit verdient und kann dann selbst entscheiden, wer sein Vater sein wird!" Ich nickte und hatte Tränen in den Augen. "Hey, wie sagt ihr immer zu mir es wird alles wieder gut werden!" Ich nickte erneut und sah an Seijas Hals, der neben dem rießen Knutschfleck am Hals auch mit blauen würge Flecken übersät war. "Wirst du ihn Anzeigen?" Seija seufzte und sah wieder in die Ferne. "Ich weiß es nicht... Ich hoffe nur, dass ich ihn nie wieder sehen muss!" Ich strich über ihren Rücken und nahm anschließend ihre Hand. "Ich hatte totes Angst um dich gehabt, Samu habe ich gar nicht mehr gesehen, er hat die meiste Zeit mit deinem schlaf T-Shirt im Schlafzimmer auf dem Bett gelegen." Seija legte ihren Kopf auf meine Schulter und seufzte. "Am Anfang habe ich gedacht, dass er Spaß mit mir macht und mich später wieder frei lässt, aber dann als er mich das erst mal geschlagen hat, da hatte ich nur noch Angst gehabt und dann als er... Als er mich Vergewaltigt hat, da wollte ich nur noch sterben!" Ich konnte an Seijas Stimme hören, dass sie weinte und wischte mir selber meine Tränen aus dem Gesicht. "Als er fetrig war, hat er noch gemeint das war der beste Sex seit langen, aber ich frage mich was daran gut sein soll?!" Ich löste mich ein wenig von Seija und sah sie an. "Seija du solltest ihn wirklich noch zusätzlich Anzeigen, wenn du magst dann komme ich auch mit und Samu wird bestimmt auch mit kommen!" Seija Atmete tief durch und zuckte mit den Schultern. "Ich habe Angst Shelly, eine scheiß Angst, dass ich ihm wieder über den Weg laufe! Er hat mir sogar meinen Ehering abgezogen, der immer noch irgendwo in diesem Haus liegt!" Seija fing immer mehr an zu weinen, worauf ich sie sofort an mich drückte. "Den kann man ersetzen, aber das was dieses Schwein dir angetan hat, dass kann er nie wieder gut machen und dafür muss dieses Schwein auch büßen!" Seija klammerte sich an mir fest und nickte leicht. "Ich werde mal bei der Polizei anrufen und fragen, ob du ihm noch mal gegenüber treten musst, wenn du magst?" Seija ließ mich los und stand zittrig auf. "Gebe mir bitte noch Bedenkzeit!" Ich stand ebenfalls auf und nahm sie noch einmal kurz in den Arm. "Sag mir einfach bescheid!" Sie lächelte schwach. "Werden wir uns wieder so viele Jahre nicht sehen?" Ich nahm ihre Hand und schüttelte den Kopf. "Ab jetzt werden wir uns öfter Besuchen, wenn du magst dann zeige ich dir mein Haus in London?!" Meine beste Freundin fiel mir um den Hals und drückte mich fest an sich. "Wenn du uns vorher beim Umziehen hilfst? Samu möchte für uns ein neues Haus suchen und wenn ich ehrlich sein soll, möchte ich einfach nur hier weg!" Ich nickte und konnte sie nach dieser ganzen Sache sehr gut verstehen!

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