Kapitel 64

19 3 4
                                    

Samus Sicht

Mit ziemlich schlechtem Gewissen lief ich zum Fenster und sah in den Himmel, wieso konnte Seija mich nicht verstehen? Mir stiegen die Tränen in die Augen, als ich an ihrer Worte dachte! Riku ist Jonnes Vater und das, obwohl ich ihn seid, dem achten Lebensjahr groß gezogen hatte! "Papi weinst du?" Lenita stellte sich neben mich und sah mich mit ihren blauen Augen an. Sofort hob ich sie auf meine Arme und sah sie an. "Dein Papi ist ein wenig traurig, ja!" Sie legte ihre Arme um meinen Hals und drückte sich an mich. "Jetzt geht es deinem Papi bestimmt schnell wieder besser!" Sie ließ mich wieder los und lächelte mich an. "Das ist gut, ich mag es nicht, wenn du oder Mami traurig seid!" Ich nickte und drückte meine Tochter noch einmal kurz an mich. "Ich habe dich sehr lieb, weißt du das?!" Sie nickte und sah mich darauf wieder an. "Ich habe dich auch sehr lieb!" Sie gab mir noch einen Kuss auf die Wange, bevor ich sie wieder absetzte und sie sofort wieder spielen lief. "Rede mit ihr!" Meine Mutter sah mich mitfühlend an. "Wieso muss ich denn immer nachgeben? Hast du es denn nicht mitbekommen, dass sie meinte, dass Riku Jonnes Vater ist?!" Meine Mutter seufzte und legte ihre Hand auf meine Schulter. "Samu sie meint es bestimmt nicht so, wie du es denkst!" Ich schnaubte und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. "Samu ich glaube, dass sie es nur gerecht findet! Wie oft hat, Jonne als er klein war, nach Riku gefragt? Wie oft hast du mit ihm gesprochen, wenn er wieder traurig war, weil Riku sich an seinem Geburtstag nicht gemeldet hat? Für Jonne bist du der Vater und Jonne ist dein Sohn, den dir auch keiner wegnehmen möchte, aber sollte Jonne später wirklich mal was brauchen, dann kann er auf das Geld, was Seija für ihn an die Seite legt, zurückgreifen, auch wenn es teils von Riku ist!" Leise seufzend fuhr ich mir durch die Haare und drehte mich zu meiner Mutter um. "Aber ich bin immer der Dumme, der nachgeben muss!" Kurz lachte sie und boxte auf meinen Arm. "Einer muss es ja sein und außerdem sehe ich es dir an, dass du sie lieber in deinen Armen halten möchtest!" Leicht lächelte ich und nahm meine Mutter kurz in den Arm. "Ich liebe sie halt, was soll ich dagegen machen?" Meine Mutter lachte und sah mich danach mit einem Lächeln an. "Sie einfach weiter lieben!" Sie küsste meine Wange und schob mich Richtung Treppe.
Langsam lief ich die Treppe rauf und atmete vor unserer Schlafzimmertür tief durch, bevor ich klopfte und sie langsam öffnete. "Darf ich reinkommen?" Sie saß auf dem Bett und sah aus dem Fenster. "Seija ich bin ein Idiot!" Kurz sah meine Frau mich an, bevor sie wieder aus dem Fenster sah. "Was du nicht sagst!" Langsam lief ich zum Bett, blieb aber weiterhin stehen. "Mich hat es vorhin halt ziemlich getroffen, als du sagtest, Riku ist Jonnes Vater!" Seija setzte sich auf und sah mich nun endlich an. "Samu ich habe das doch gar nicht so gemeint! Du bist Jonnes Vater, worauf ich ziemlich stolz bin, auch wenn du ihm ab und zu ziemlichen Blödsinn beibringst, aber dennoch bin ich stolz, dass er dich hat!" Ich setzte mich mit Abstand zu ihr aufs Bett und sah sie an. "Das weiß ich ja jetzt auch, trotzdem hat es vorhin ganz schön weh getan! Außerdem tut es immer noch weh, wenn ich seinen Namen höre! Ich ..." Ich musste schlucken und versuchte, meine Tränen zurückzuhalten. "Ich habe, als er dich in seiner Gewalt hatte, geglaubt ... Seija ich dachte, ich sehe dich nie wieder!" Mittlerweile liefen mir die Tränen über mein Gesicht. Meine Frau sah mich traurig an und streckte sofort ihre Hand nach mir aus. "Ich weiß, ich habe doch genau dasselbe gedacht!" Seija strich mir meine Tränen aus dem Gesicht und zog mich in eine feste Umarmung. "Ich werde nachher die Papiere unterzeichnen und den Namen nie wieder aussprechen, ist das Okay für dich?" Ich nickte, löste mich ein wenig von meiner Frau und sah sie an. "Rakastan sinua!" Sie legte zärtlich ihre Hände an meine Wangen und zog mich zu sich ran. "Rakastan sinua!" Flüsterte ich, bevor unsere Lippen aufeinander lagen. Seija ließ sich mit mir nach hinten fallen, was mich zum Lachen brachte und ich sie breit lächelnd ansah. "Meine Mutter möchte übrigens wieder nach Hause fliegen!" Seija schüttelte den Kopf und sah mich weiterhin schweigend an. Zärtlich strich ihr über ihre Wange und gab ihr wieder einen zärtlichen Kuss.
Ich blieb noch eine ganze Weile mit meiner Frau im Bett liegen, es war schön, mal wieder etwas die Ruhe genießen zu können! "Kommst du wieder mit runter?" Seija richtete sich auf und sah mich an. "Natürlich, ich möchte ja nicht, dass die wieder schlecht von uns denken!" Meine Frau schüttelte den Kopf und wollte aufstehen, aber ich zog sie noch einmal in meine Arme und gab ihr einen Kuss. "Das könnte ich den ganzen Tag machen, weißt du das?" Sie fing an zu lachen, was mich auch lachen ließ und ich schließlich doch aufstand und Seija auf die Beine zog.

You are mine Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt