Was bedeutet Leben ? /Lando Norris FF/

48. Zu Hause.

"Komm, wir gehen in mein Büro." Forderte Toto uns auf, der parallel das Handy am Ohr hatte. Zusammen liefen wir rein und ich setzte mich auf ein Sessel. Ich fühlte mich gerade so, als hätte ich eine Wodkaflasche auf Ex getrunken hätte. Die Stimmen klangen so, als wären sie meilenweit entfernt. Toto diskutierte laut am Telefon, Susie ist mit den Jungs woanders hingegangen und Lando streichelte beruhigend meinen Rücken. Seine Lippen bewegten sich, aber es kam nichts an. Nach einer Weile legte Toto auf und schaute mich nun auch besorgt an. Er kniete sich vor mich hin und auch seine Lippen bewegten sich, aber auch bei ihm kam nichts an. Das wird mir zu viel! Ich sprang auf und wollte zu Tür laufen, doch Lando hielt mich auf und zog mich in eine feste Umarmung und dann passierte es. Ich brach zusammen, meine Füße ließen nach und Lando konnte mich gerade so festhalten. Schon eine Weile habe ich nicht mehr so geweint, wie ich es jetzt tat. Wieso tut sie das? Was hat sie davon? So kommt sie auch nicht näher an Max ran. Ich merkte wie mich Lando hochhob und nach paar Sekunden fand ich mich auf dem Sessel wieder. Lando nahm mein Kopf in seine Hände und schaute mich an. "Hey, hör mir zu, ich muss jetzt zum Qualifying, hörst du?! Kelly ist auf dem Weg, du bleibst hier, verstanden?! Ich komme danach sofort wieder zu dir! Bitte laufe nicht wieder weg!" Flehend sah er mich an, als seine Worte so langsam mein Gehirn erreichten. Leicht nickte ich und Lando atmete erleichtert aus. "Ich Liebe dich." Sanft küsste er mich auf den Kopf und stand dann auf. "Fuck, Toto, ich kann sie nicht alleine lassen, nicht jetzt!" Hörte ich Lando sprechen und ich schaute auf. "Lando, sie würde nicht wollen, dass du das Qualifying verpasst, du musst jetzt deinen Job machen!" Versuchte Toto ihn zur Vernunft zu bringen. "Gehe und gib dein bestes, ich komme klar." Gab ich leise von mir und überrascht sahen mich die beiden Männer an. "Bist du dir sicher?" Fragte mich Lando und wieder nickte ich leicht. "Jetzt bewege deinen Arsch hier raus." Gab ich etwas lauter und ernst von mir. Lando zuckte leicht zusammen, da er das nicht erwartet hat. Unsicher schaute er mich nochmal an und sprintete dann los. Der Blick auf der Uhr verriet mir, dass er schon viel zu spät dran war. "Du musst auch los." Ich schaute zu Toto und dieser schüttelte mit seinem Kopf. "Nein, ich lasse dich nicht alleine, vergiss es." Gab er ernst von sich und ich nickte leicht. Ich hatte keine Kraft, mit ihm zu diskutieren. "Ich werde Fenja Kündigen, mir scheiß egal was Mick dann macht, aber das hier ging zu weit!" Zische Toto und lief im Raum auf und ab. Toto sein Handy klingelte wieder und er schaute kurz zu mir. "Ich bin gleich wieder da." Er nahm das Telefonat an und lief dann aus dem Büro raus. Ich fühlte mich so leer, so fühlte ich mich gestern schon, nach dem Streit mit Mick, aber das Heute? Das war nochmal ein anderes Level. Man denkt immer, dass es nicht schlimmer geht und dann zeigt dir der das Universum, dass es doch noch schlimmer geht. Womit hab ich das verdient? Hab ich nicht schon genug in meinen Leben durchgemacht? Ich habe langsam keine Kraft mehr. Ich hab mich die letzten Tage teilweise so stark gefühlt und jetzt? Das erinnert mich irgendwie an eine Doku, die ich mal gesehen habe. Alte Leute blühen nochmal den letzten Tag richtig auf, bevor sie sterben. So fühlt es sich gerade an, ich bin am Sterben.

Die Tür wurde aufgerissen und Kelly betrat den Raum. "Paula!" Rief sie und kniete sich sofort zu mir. "Ich bringe diese Bitch um, das verspreche ich dir, das geht eindeutig zu weit!" Ich starrte einfach nur die Wand an. Was soll ich dazu sagen? Ich hatte meine Chance meine Sicht zu posten und ich habe es nicht getan. Jetzt hatten sich alle schon ein Bild von mir gemacht. Die ganze Formel 1 Welt wird sich jetzt auf Lando schmeißen und sagen, dass er mit einer Schlampe zusammen ist. "Ich will Nachhause." Flüsterte ich und Kelly sah mich überrascht an. "Paula, da wärst du alleine, was willst du da? Wir warten jetzt auf Lando und dann sehen wir weiter." Sanft versuchte mich Kelly anzulächeln. Die Tür ging wieder auf und Toto betrat den Raum. Leicht lächelte er Kelly an, zu Begrüßung. "Ich will nachhause!" Gab ich jetzt mit etwas mehr Druck von mir und Toto sah mich besorgt an. "Paula, ich lasse dich jetzt bestimmt nicht alleine nach Ermatingen fliegen, du bleibst hier, auch wenn du es nicht hören willst." Ich sah zu Toto. "Wer redet hier von Ermatingen?" Gab ich trocken von mir. "Meinst du Monaco? Was willst du in Monaco? Lando ist doch hier." Gab nun Kelly verwirrt von sich. "Ich rede auch nicht von Monaco!" Gab ich genervt von mir und stand auf. "Paula, wovon redest du? Wohin willst du? Willst du ins Hotel?" Toto war völlig verwirrt und ich verstand nicht warum. Es lag doch auf der Hand, wo ich hin will! Jedenfalls für mich. "Sagt Lando, dass es mir leidtut." Murmelte ich und wollte an Kelly vorbei, doch sie hielt mich fest. "wow wow wow! Was soll die Scheiße? Paula, du machst mir Angst!" Gab Kelly ängstlich von sich. "Ich will hier raus und nachhause gehen!" Ich riss mich los und wollte herausgehen, doch jetzt hielt mich Toto auf. "Jetzt reiß dich zusammen!" Zischte mich Toto an. "Du gehst, fährst und fliegst nirgendwo hin!" Gab er ernst von sich. "Du bist nicht mein Vater und ich bin volljährig, ich kann hingehen, wo ich will, das hast du mir selber immer wieder gesagt, also lass mich gehen!" Gab ich total ruhig und bestimmt von mir. Ich machte mir gerade selber Angst und das hat schon was zu heißen. "Sie gibt sich auf." Kam es überraschend von Kelly und sah mich entsetzt an. "Paula, bitte schließe jetzt nicht dein Herz. Wir sind alle für dich da, ich weiß dir ist in deinem Leben viel Scheiße passiert, aber aus all dem kommst du wieder stärker heraus! Lando liebt dich über alles und wir auch! Wir wollen uns ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen!" Im Normalfall würde sich jetzt mein Herz erwärmen, aber es kam nichts an. Ich fühlte mich immer noch leer. Mit leerem Blick schaute ich zu Kelly. "Ich werde jetzt nachhause gehen und keiner kann etwas dagegen tun. Ich hätte niemals herkommen sollen. Ich verursache nur Chaos und Leid, schaut euch doch mal um, ich habe die Schnauze voll. Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat." Kelly sah mich geschockt an.