Was bedeutet Leben ? /Lando Norris FF/

94. Affäre?

"Pierre!" Hilflos sah ich zu, wie sich Charles schützend die Hand vors Gesicht hielt und Pierre ihn boxte. "AUSEINDER!" Erleichtert schaute ich zu Christian, der nicht wie die anderen Leute nur dämlich zuschaute. "WAS IST DEIN SCHEIß Problem!" Brüllte Pierre zu Charles, der sich gerade seine Nase hielt, die mittlerweile schon anfing zu bluten. "JUNGS!" Brüllte Christian und zog beide am kragen in das RedBull Gebäude. Kurz musste ich noch realisieren, was gerade passiert ist und huschte noch schnell mit durch die Tür, bevor sie zuging. "Charles, benötigst Du einen Arzt?" Ernst sah Christian zu Charles, der sofort mit seinem Kopf schüttelte. "Nein, es geht schon, denke ich." Dankend nahm er von einer Frau im Red Bull Shirt ein nasses Tuch entgegen. "Was zur Hölle ist in Dich gefahren? Dir ist schon bewusst, dass mehrere Kameras auf Euch gerichtet waren?" Ernst drehte sich Christian nun zu Pierre, in seinen Augen war immer noch die pure Wut zu erkennen. "Der soll einfach die Finger von Paula lassen!" Pierre wollte wieder auf Charles losgehen, doch Christian konnte ihn zum Glück festhalten. Es fühlte sich gerade an, als wäre ich in einem falschen Film. Ja, ich freute mich, dass Pierre mir geholfen hat und dazwischen gegangen ist, aber das war einfach zu viel. "Ich wollte doch nur mit ihr reden." Hilfesuchend schaute Charles zu mir, doch ich bekam kein Wort raus und lief ein schritt zurück. "Bitte Paula." Bittend sah er mich an und bevor ich meinen Kopf schütteln konnte, schnappte sich Christian Pierre und lief mit ihm Richtung Büro. "Du beruhigst Dich jetzt erst mal und wir lassen die beiden kurz allein." Christian schloss die Tür und sofort hörte man Pierre drin fluchen. "Es tut mir leid, es sollte nicht so ausarten." Entschuldigend sah mich Charles an und setzte sich auf die Lehne von der Couch. "Ich wollte dich auch nicht so festhalten." Sauer funkelte ich Charles an. "Wieso hast du es dann getan? Ich habe Dir gesagt, du sollst mich in Ruhe lassen, was verstehst du darunter nicht?" Ich meine, muss man Charles wirklich eine extra Einladung schicken? "Ich weiß, nur meine Therapeutin, hält es für vielleicht sinnvoll, wenn wir uns mal an einen Tisch sitzen und über alles reden. Ich wollte dich einfach nur fragen, ob du bereit dafür bist." Skeptisch schaute ich Charles an. Er hat schon so oft behauptet, er bekommt Hilfe und in Wirklichkeit stimmte das nicht. "Ich kann es verstehen, wenn du nach allem darauf keine Lust hast. Ich wollte es dir nur mal anbieten." Ich wollte gerade darauf antworten, da kam Pierre aus dem Büro geplatzt und lief zielstrebig wieder auf Charles zu. Christian hatte anscheint schon aufgegeben, denn er lief langsam hinter Pierre hinterher und schüttelte nur fassungslos seinen Kopf. "ES REICHT!" Schützend stellte ich mich vor Charles und sofort blieb Pierre stehen. "Ist das dein Ernst? Du beschützt diesen Wichser?" Fassungslos und sauer schaute Pierre zu mir runter. "Wen nennst du hier Wichser? Pass auf wa-" Weiter kam Charles gar nicht, den ich drehte mich sauer zu ihm um. "Haltet einfach beide Eure Klappen!" Zischte ich und schaute abwechselnd beide an. "Euch ist schon bewusst, dass ihr euch in aller Öffentlichkeit gerade geprügelt habt? Was zur Hölle wollt ihr der Presse sagen? Die werden sich nicht zufrieden damit geben, dass du Pierre den letzten Schockkeks geklaut hast." Charles wollte wieder etwas sagen, doch ich hob sofort meine Hand, wodurch Charles, direkt wieder seinen Mund schloss. Das hier ist gerade der reinste Kindergarten. "Ich lasse euch besser mal allein, aber lasst das Gebäude bitte stehen. Wenn was ist, ich bin in meinem Büro." Das zum Schluss, sagte Christian mehr zu mir, als zu den beiden Streithälsen. "Ich sollte gehen, sag mir bitte Bescheid, wenn du reden willst." Wieder ging Pierre ein Schritt auf Charles zu und ich hatte echt zu tun, ihn von Charles wegzubekommen. Wieso sind Formel 1 Fahrer auch so trainiert? "Sie will ganz sicher nicht mit dir reden!" Zischte er und ich drehte mich zu Charles. "Ich denke nicht, dass dies stattfinden wird." Traurig nickte Charles und drehte sich Richtung Tür. "Wenn ich dich noch einmal mit Paula sehe, breche ich dir diesmal die Nase wirklich." Knurrte Perrie. Ich glaube, ich habe ihn noch nie so sauer sehen. Selbst, wo das damals mit Kika war, sah er nicht so aus. "Ich denke, dass Paula für sich allein entscheiden kann oder bist du jetzt ihr persönlicher Bodyguard?" Sprang jetzt Charles auch auf den Zug ein und ließ sich immer weiter provozieren. Ungefähr so müssen sich die Lehrer fühlen, bei den ganzen Teenager, die sie unterrichten müssen. Pierre wollte wieder auf Charles losgehen, doch diesmal kam Helmut zur Unterstützung und hielt Pierre am Kragen fest. "Ich denke, du solltest gehen, bevor du dir noch ein Veilchen holst, sieht auf den Bildern nicht so gut aus." Ernst sah Helmut zu Charles, der sofort nickte. "Melde dich einfach bei mir." Und damit verließ Charles so schnell wie möglich das Red Bull Gebäude.

"Pierre, du hast dich doch sonst so gut unter Kontrolle. Was ist passiert? Charles ist doch dein bester Freund." Bitter lachte Pierre auf und schüttelte seinen Kopf. "Das ist er schon lange nicht mehr." Zischte er und schaute zu mir. "Wieso hast du ihn in den Schutz genommen?" War Pierre ernsthaft sauer auf mich? "Reiß dich zusammen Pierre, egal, was vorgefallen ist, Paula wollte euch beide schützen. Otmar wird ausflippen, wenn er das hört. Wenn ihr euch hinter verschlossenen Türen prügelt, ist es die eine Sache, aber mitten im Paddock, könnt ihr das nicht bringen." Ich konnte Helmut einfach nur recht geben. Die Aktion ist mehr als überflüssig gewesen. "Ich muss jetzt los, komm Paula, ich bringe dich noch ins Büro." Und somit ließ er Helmut so stehen und zog mich mit raus. Draußen stürzten sich sofort ein paar Presseleute auf uns. "Pierre, was war das gerade zwischen euch?" "Paula, haben sich beide um dich geprügelt?" "Ist mit Lando Schluss und du bist nun mit Pierre zusammen?" Wie kann man so dreist sein? Bis wir in meinem Büro ankamen, schwiegen wir uns an und ich musste mir teilweise echt auf die Zunge beißen. "Was sollte das?" Etwas sanfter schaute ich nun zu Pierre, der sich sofort auf meinem Stuhl, fallen ließ. "Man, ich habe nur gesehen, wie er dich festhält und hab sofort Rot gesehen. Ich konnte dich damals nicht beschützen, aber heute konnte ich es. Ja, ich hätte es vielleicht etwas stilvoller machen können, aber in diesen Moment, wollte ich dich einfach nur beschützen." Traurig sah mich Pierre an und ich setzte mich seufzend auf meinen Schreibtisch.  "Dafür bin ich dir auch dankbar, aber ich möchte vermeiden, dass du meinetwegen noch eine Strafe bekommst." Ich wusste zwar nicht genau, wie die FIA darauf reagiert oder ob sie dazu überhaupt was sagen. Aber mindestens Otmar wird sich etwas einfallen lassen. Schließlich geht das verhalten gar nicht und die Sponsoren wollen so etwas erst recht nicht sehen. "Das will ich auch nicht, was wollte Charles von dir?" Ich seufzte und schaute zu Pierre, der mich eindringlich musterte. Was solls, in absehbarer Zeit findet er es ohnehin raus. Immerhin gibt es nicht viele Leute, mit den ich darüber reden kann. "Er meinte, er macht eine Therapie. Die Therapeutin, hat zu ihm gesagt, dass es vielleicht helfen kann, wenn wir uns mal zusammensetzten." Erst schaute Pierre mich überrascht an, aber sein Blick wechselte schnell wieder. "Glaubst du ihm? Er hat schon oft gelogen deswegen." Wieder seufzte ich und schaute auf meine Finger. "Ich weiß es nicht. Ich würde ihn gerne glauben, weil ich manchmal immer noch den guten Charles in ihn sehe, aber ich kann ihn nicht mehr vertrauen. Ich habe ihm so oft vertraut und jedes Mal hat er bewiesen, dass er sich nicht geändert hat." Ich würde Charles gerne glauben, aber es geht nach allem einfach nicht. "Ich will auch, dass es alles wie damals ist, aber ich bezweifle, dass er sich geändert hat." Und wenn das schon Pierre sagt, wer soll ihm dann verzeihen können? "Komm, wir müssen los. Das Qualifying startet in 15 Minuten und du bist bisher nicht mal umgezogen." Sofort sprang Pierre auf, gab mir einen Kuss auf die Wange und sprintete mit einem "Wir sehen uns nachher." los. Schmunzeln griff ich nach meiner Kamera und machte mich auch auf den Weg zur Boxengasse. "Na, da bist du ja endlich." Begrüßte mich George lachend und war gerade dabei, sich seine Handschuhe anzuziehen. "Sorry, es ist, was dazwischengekommen, aber ich bin ja noch pünktlich." Grinste ich und knipste ein Bild von George, wofür ich nur ein Augenverdrehen von ihm bekam. "Bambi?" Überrascht drehte ich mich um und sah Lando vor der Absperrung stehen. Was macht er hier? "Alles gut? Tut dir was weh?" Besorgt musterte ich ihn, doch konnte nichts erkennen. "Das sollte ich eher dich fragen, Christian hat mir das mit Charles erzählt." Das war klar, dass dies schnell die Runde macht. Eigentlich wollte ich es Lando in Ruhe nach dem Qualifying erzählen. Zu meinem Erstaunen war Lando echt ruhig. "Es geht mir gut, ich erzähle es dir nach dem Qualifying. Konzentriere dich bitte aufs Fahren." Lando nickte leicht. "Mache ich, ich wollte nur sichergehen, dass es dir gut geht. Ich muss jetzt auch wieder in meine Garage. Ich liebe dich." Lando gab mir einen sanften Kuss und verschwand dann wieder in seiner Garage. "Alles gut?" Toto stand plötzlich neben mir und ich zuckte leicht zusammen. "Ja alles gut, er wollte nur wissen, ob alles gut ist." Toto nickte leicht und streichelte leicht meinen Arm. "Du kannst mir nachher berichten, was das heute mit Charles war." Toto küsste kurz meinen Kopf und lief dann zu einem Mechaniker. Scheiße...was soll ich Toto sagen?

Landos Sicht.
"P4 Lando wuuhhuuuu!" Hörte ich Zak in meinem Ohr schreien. Fuck..wie habe ich das geschafft? Die ganze Zeit war ich wie in Trance gewesen und habe anscheint auf Autopilot geschaltet. "Danke Jungs, ihr habt einen super Job gemacht!" Das hatten sie wirklich. Ich fuhr meine Runde noch zu Ende und parkte das Auto dann in meiner Garage. Als ich sah, wie Charles gerade sein Interview führte, hätte ich im Strahl kotzen können. P2 für ihn und das gönne ich ihm einfach null. Das Einzige, was mich etwas grinsen ließ, war seine angeschwollene Nase. Als ich aus meinem Auto aufstieg, umarmte mich sofort Zak. "Mein Goldjunge, gut, dass du wieder zurück bist!" Oh ja, darüber war ich auch mehr als froh. "Komm, die Interviews warten." Ich hätte zwar gerne noch Paula kurz gesucht, aber das kann ich auch gleich machen, sie wird ohnehin noch beschäftigt sein. Ich trank noch schnell etwas, machte mich im Gesicht frisch und schon war ich in der Presse Zone. "Lando, Glückwunsch! Was für eine Rückkehr, wie hat es sich im Auto angefühlt?" Sofort musste ich bis zu beiden Ohren grinsen. "Es fühlte sich an, wie nach Hause kommen. Die neuen Updates haben mir erst Sorgen bereitet, aber ich komme besser damit klar, als ich dachte. Wir werden sehen, wie es morgen läuft." Immerhin will ich jetzt nicht zu hohe Töne spucken, falls ich es morgen doch verhauen sollte. "Du bist Praktisch über die Strecke geflogen. Wir haben ein kleines Video für dich." Verwirrt schaute ich kurz die Reporterin an. Sie drehte ihr Tablet zu mir und drückte auf Play. Zu sehen war Paula, die in der Mercedes Box stand und praktisch am Bildschirm klebte. Zu sehen war mein Auto, das war der Moment, wo ich doch noch schneller war als Lewis. Alle in der Box stöhnten genervt auf und Toto warf frustriert seine Kopfhörer weg, nur Paula grinste über beide Ohren und hüpfte fröhlich auf und ab. Toto schaute erst genervt zu Paula, musste aber dann doch grinsen. "Wirklich süße Aufnahmen, es wird für Paula nicht leicht sein, immerhin arbeitet sie für Mercedes und ihr Freund fährt für McLaren. Wir bekommt ihr das unter einem Hut?" Es ist wirklich schade. Du kannst noch so gut gefahren sein und trotzdem geht es nach paar fragen schon wieder ums Privatleben. "Wie wir das unter einem Hut bekommen? Jeder macht seinen Job und das war es. Ich mische mich nicht bei Mercedes ein und sie nicht bei McLaren. Wir sind loyal den Teams gegenüber und das wissen auch alle. Ohne großes Vertrauen von deren Seite wäre es nicht möglich." Versuchte ich es so gut wie möglich zu beantworten, ohne zu privat zu werden. "Paula war vor dem Qualifying in einen Streit mit Charles Leclerc und Pierre Gasly verwickelt, worum ging es da?" Ich unterdrückte mir ein Seufzten. "Ich wüsste nicht, was dies mit meinem Qualifying zu tun hat." Nicht meine beste Antwort, aber mir fiel auf der schnelle nichts Besseres ein. "Haben Pierre und Paula eine Affäre?" Okay, jetzt wird es eindeutig zu lächerlich. "Die beiden sind enge Freunde, Pierre und ich sind sehr glücklich in unsere Beziehungen. Jetzt entschuldigen sie mich bitte, ich würde gerne mit einem Fernsehteam sprechen, was sich für mein Qualifying interessiert und nicht für mein Privatleben. Ich hasse Klatschzeitungen." Und damit ließ ich die blonde Frau mit offenem Mund stehen. Max hat dies anscheint mitbekommen und lachte laut auf.

Nach ein paar weiteren Interviews lief ich in meinen Fahrerraum und zu meinem Erstaunen saß Paula schon da. "Bambi, was machst du schon hier?" Sie drehte sich lächelnd zu mir und gab mir einen sanften Kuss. "Ich war schon früher fertig als gedacht, ich wollte dich überraschen. Ich bin wirklich stolz auf dich!" Lächelnd küsste mich Paula noch mal und sofort musste ich wieder an das Video von der Presse Tante denken. "Das konnte man sehen in dem Video." Sofort lief Paula rot an und schaute beschämt auf den Boden. Ich hob meine Hand unter ihr Kinn und sorgte dafür, dass sie mich wieder ansehen musste. "Ich fand es wirklich süß, besonders wie Toto seine Kopfhörer weggeschmissen hat." Sofort lachte Paula auf und schüttelte ihren Kopf. "Dieser Mann hat einen Kranken verschleiß von Kopfhörern." Schmunzelnd setzte sie sich auf meine Couch und beobachtete mich, wie ich anfing, mich umzuziehen. "Müssen wir gleich noch deine Sachen holen?" Unmittelbar schüttelte Paula mit ihrem Kopf und ich drehte mich etwas verwirrt zu ihr um. Die Antwort kam mir etwas zu schnell. Augenblicklich seufzte Paula. "Ich will Toto aus dem Weg gehen. Er hat das mit Charles gehört und will jetzt wissen, was los ist. Ich möchte ihn nicht anlügen, aber die Wahrheit kann ich ihm auch nicht sagen." Da gebe ich Paula leider recht, Toto würde ausrasten. Es wäre sinnvoller, es ihm zu sagen, wenn Charles ein paar km weiter weg ist. "Ich würde Ja sagen, wir gehen ihm für heute aus dem Weg, aber ich kenne Toto. Spätestens nach dem Abendessen steht er vor unserer Tür." Paula nickte leicht und spielte wie immer mit ihren Ringen herum, wenn sie zu nervös wurde. "Komm, wir gehen jetzt erst einmal etwas Essen und dann sehen wir weiter. Wir können auch Pierre fragen, dann könnt ihr beide mir erst einmal in Ruhe erzählen, was los war. Und danach machen wir einen Plan, wie und was wir Toto sagen." Etwas Besseres können wir aktuell eh nicht machen, außerdem wollte und konnte ich nicht länger warten. Ich will endlich wissen, was Charles gemacht hat. Noch länger kann ich nicht ruhig bleiben, ich musste mich schon auf der Strecke echt zusammenreißen, um nicht in Charles Auto reinzukrachen. "Okay, ich rufe mal Pierre an und du ziehst dich weiter um." Paula zog ihr Handy aus ihrer Hosentasche und wählte direkt die Nummer von Pierre.

So was meint ihr, was sagen sie Toto und wie wird Lando es finden, dass Charles mit Paula eine Therapiestunde machen will?

Da ist endlich das Kapitel, was gestern online kommen sollte, zwar etwas kürzer, aber mehr habe ich einfach nicht geschafft.


Ich war gestern im Kino und habe Gran Turismo geschaut. Wer ihn bisher nicht geschaut hat, ich kann ihn echt empfehlen, für jeden Rennsport Fan ein muss. :p