"Alles gut?" Max schaute mich sanft an und ich nickte leicht. Der Arzttermin war wieder leicht nervend, aufreibend. Ich fühlte mich schlecht, weil ich dies vor Lando immer noch geheim hielt, aber irgendwas in mir sagt mir, ich soll es noch etwas warten. "Warum war dir wieder Schwindelig?" Ich seufzte und setzte mich zu Lando ans Bett. Leicht lächelnd beobachtete ich, wie er still da lag und friedlich vor sich hin schlief. "Keine Ahnung, sie haben nichts gefunden. Wie geht es Lando?" Ich hatte keine Lust darüber zu reden, ich hätte ihm eh nichts sagen können. Kann schlecht sagen, dass dies am Anfang einer Schwangerschaft öfter mal passieren kann. "Ihm geht es gut, er war schon ein mal kurz wach, aber er ist eigentlich schnell wieder eingeschlafen. Er hat nach dir gefragt und meinte auch noch mal, dass es nicht deine Schuld ist." Ernst sah mich Max an und ich verdrehte leicht meine Augen. "Ihr könnt sagen, was ihr wollt." Gab ich ihm genauso ernst zurück. Ich gab mir die Schuld und da kann niemand etwas dagegen tun. "Paula." Seufzte er, doch ich schüttelte mein Kopf. "Konnte er seine Beine spüren? Hat er etwas gesagt?" Lenkte ich wieder ab, immerhin war das gerade viel wichtiger. "Er war noch ziemlich benebelt gewesen, ich bezweifle, dass er da groß was gemerkt hat." Ich nickte und schaute wieder zu Lando. Wenn Lando jetzt seine Beine nicht spüren kann, dann weiß ich nicht, wie ich ihn noch aufbauen soll. Immerhin wird es ihm Hoffnung gegeben haben, die Ärztin meinte zwar, dass die Nerven nun reagieren, aber sie kann auch falschliegen. Ein Klopfen riss mich aus meine Gedanken und Cisca und Adam betraten den Raum. "Hallo ihr beiden, er ist ja schon wieder da." Begrüßte uns Adam flüsternd und ich nickte. "Ja, er ist vor einer halben Stunde herausgekommen." Sie begrüßten uns mit einer Umarmung und streichelten Landos Hand kurz, um ihn nicht zu wecken. "Was hat die Ärztin gesagt? Wir haben draußen leider keinen gesehen." Cisca setzte sich und schaute mich vollkommen nervös an. "Die OP ist gut verlaufen, sie haben ein paar Tests gemacht und die Nerven scheinen jetzt wieder zu reagieren. Näheres sieht man aber erst, wenn er richtig wach ist." Es war so schön zu sehen, dass endlich Hoffnung in Ciscas Augen zu sehen war. Man hat sich so an die Trauer gewöhnt, in ihren Augen. Glücklich schaute sie zu Adam, der sein Arm um seine Frau lag und sich deutlich die Tränen verkneifen musste. Immerhin sahen sie seit langen endlich Lando wieder und dann noch mit so guten Nachrichten. Wir erklärten den beiden noch genauer, was die Ärztin sagte, damit die beiden nun auch auf den neusten Stand waren.
"Danke, dass du in der ganzen Zeit für Lando da warst." Dankbar sah mich Cisca an. Max und Adam sind vor paar Minuten herausgegangen, um sich etwas zu Essen zu holen. "Lando war die ganze Zeit für mich da, ich gebe ihm nur das zurück, was er mir gegeben hat. Er hat mich nie aufgegeben, also mache ich es auch nicht." Ernst schaute ich zu Cisca, die mich sanft anlächelte. "Die anderen haben mir erzählt, was dir alles passiert ist. Es tut mir sehr leid, wie ich dich behandelt habe. Ich hatte nur Angst, dass du Lando nur ausnutzt wie Luisa damals. Das war nicht fair, der Unfall war/ist schrecklich, aber das hat mir gezeigt, wie sehr du meinen Sohn liebst. Ich bin froh, dass er eine so starke Frau an seiner Seite hat, das braucht er auch. Ich weiß, meine Entschuldigung kommt sehr spät." Entschuldigend sah mich Cisca an. Ich hatte nicht mehr damit gerechnet, dass sie sich, für alles entschuldigt. Ich hatte mit allem eigentlich schon abgeschlossen. "Alles gut." Winkte ich es ab. Für mich zählt nur, dass ich mit Landos Mutter wieder klarkam, der Rest ist egal. "Nein, es ist nicht gut, ich schäme mich sehr dafür. Ich bin froh, dass du ein Teil unserer Familie jetzt bist. Flo schaut wirklich zu dir auf, ich bin froh, dass sie nun eine große Schwester hat, auf die sie aufschauen kann. Das hat sie sich immer gewünscht. Ich habe zwar eine gute Bindung zu ihr, aber ich bin nun mal ihre Mutter." Die Worte von Cisca rührten mich wirklich sehr, es war schön zu hören, dass sie mich als Teil der Familie betrachtete. "Es bedeutet mir sehr viel, Teil eurer Familie zu sein. Es ist schön zu sehen, wie sehr ihr zusammenhält. Ich habe mir schon immer eine richtige Familie gewünscht und jetzt habe ich so gesehen gleich zwei. Das macht mich wirklich sehr glücklich." Vor paar Wochen hätte ich niemals gedacht, dass ich mit Cisca so gut reden könnte. Der Unfall hatte wenigstens etwas Gutes an sich. "Wie geht es dir? Tut mir leid, dass ich das so sage, aber du siehst nicht wirklich gut aus." Besorgt schaute mich Cisca an und legte ihre Hand auf mein Bein. "Die letzten Nächte waren nicht unbedingt die besten, aber es geht Berg auf." Versuchte ich Cisca überzeugend herüberzubringen, ihr Blick verriet mir aber, dass sie mir kein bisschen glaubte.
"Wenn du eine Nacht mal im Hotel schlafen willst, kannst du es gerne machen. Ich würde dann so lange bei Lando bleiben. Es ist schön zu sehen, wie du für Lando da bist, aber du darfst dabei dich selbst nicht vergessen." Liebevoll schaute mich Cisca an. "Nein, alles gut, ich könnte im Hotel eh nicht schlafen." Ich seufzte und schaute zu Lando. "Ist wirklich alles gut bei dir?" Ich schaute zu Cisca, die mich von oben bis unten abcheckte. Ich weiß nicht, wieso, aber das machte mich nervös. Spürt sie vielleicht, dass ich schwanger bin? Nicht das es solch ein Mutterding ist, dass sie es einfach spüren. "Es ist wirklich alles gut, mach dir kein Kopf." Versuchte ich so gut wie möglich herüberzubringen und fürs Erste schien sie Ruhe zu geben.
"Bambi?" Landos kratzige Stimme riss mich aus meinen Gedanken. "Ja, ich bin hier." Sofort griff ich seine Hand und auf seinen Lippen bildete sich ein sanftes Lächeln. "Deine Eltern und Max sind auch hier." Langsam öffnete er seine Augen und schaute mich an. Seit seinem Unfall bin ich jedes Mal dankbar, wenn ich seine grünen Augen sehe. "Ich weiß." Er schaute an mir vorbei und lächelte nun schon fast schüchtern zu den anderen. "Schön das ihr da seit, tut mir leid, dass ich solch ein Arsch war." Cisca stand sofort auf und umarmte Lando vorsichtig. "Alles gut, du benötigtest deine Zeit, wir sind dir nicht böse." Sie löste sich wieder von ihm und setzte sich wieder zu Adam. "Nein, das war absolut nicht okay. Ich war einfach komplett überfordert und wusste nicht, wohin mit mir. Ich habe dich zusätzlich nicht so behandelt, wie ich dich hätte behandeln sollen." Mit Tränen in den Augen schaute Lando inzwischen wieder zu mir. "Babe, ist Okay. Wichtig, dass es dir besser geht." Sanft lächelte ich zu Lando und küsste sanft seine Wange. "Spürst du etwas?" Nervös schaute Max zu Lando. Es schien schon fast so, als hätte er sich die ganze Zeit zusammengerissen, die Frage nicht sofort zu stellen. "Es fühlt sich komisch an, als wären meine Füße eingeschlafen. Kann jemand ein Arzt holen?" Sofort stand Max auf und kam paar Minuten später mit der Ärztin rein. "Sie wollten mich sprechen?" Lando nickte leicht und man konnte ihm deutlich anmerken, dass er Angst hatte. "Meine Füße fühlen sich ganz taub an, ist das normal?" Ich schaute zu Ärztin und streichelte sanft Landos Hand. "Das ist vollkommen normal, es ist auch normal, dass sie ihre Füße noch nicht richtig bewegen können. Das fixen wir aber schrittweise mit ein paar Übungen. Wenn alles gut verläuft, können sie in 2 Wochen nach Hause." Überrascht schaute ich zu der Ärztin, gerade hatten wir wahrscheinlich alle den gleichen Blick. "In zwei Wochen schon?" Ist sich die Ärztin da sicher? Ich meine, ich würde mich mehr als freuen, aber zwei Wochen ist nicht viel Zeit um wieder laufen zu lernen. "Lando ist noch jung, die Nerven erholen sich dort viel schneller. Wir sind guter Dinge, wenn sie sich natürlich unwohl fühlen oder noch nicht bereit sind, können sie natürlich auch länger bleiben." Es war schön zu hören, dass die Ärztin kein Druck auf Lando ausübte. "Ich bleibe hier kein Tag länger als nötig." Lachte Lando leicht und ich hätte weinen können. Das war das erste Lachen seit Wochen, was ehrlich war, wo seine Augen mit strahlten. Es fühlte sich so gut an, wäre da nicht dieses kleine Geheimnis in meinem Bauch.
Es vergingen zwei Wochen. Zwei Wochen in den Lando trainierte wie ein Tier, endlich war Lando wieder der alte. Der sich auf ein Ziel fokussierte und kein bisschen an sich zweifelte. Klar, es gab noch Abende, wo er noch weinte, weil ihm alles weh tat oder es ihm einfach zu viel war. Aber er hatte ein Ziel, dass er spätestens nächste Saison wieder an Rennen teilnehmen kann. Ihm wäre sogar noch lieber früher, aber davon hielt ihm zum Glück die Ärztin ab. Aber so wie ich Lando kenne, werden wir in den nächsten Wochen und Monate öfter diese Diskussion noch führen. Aber es vergingen auch zwei Wochen, in denen ich kein Wort über mein Geheimnis verlor. Lando war so auf sich fokussiert, ich wollte nicht, dass es ihm aus der Bahn warf. Er machte so gute Fortschritte, ich wollte nicht der Grund sein, wieso es wieder Schritte zurückging. Die ganze Zeit über hielt Lando seine Fans auf dem Laufenden. Er hatte sich auch bei den Fans bedankt, für das tolle Video und dass dies gerade eine sehr große Motivation für ihn ist. McLaren hatte sogar Lando seinen persönlichen Physiotherapeuten einfliegen lassen, damit er in den besten Händen war. Es war so schön, zu sehen, wie viel Unterstützung Lando bekam. Das Laufen lief jeden Tag besser, doch sollte Lando aktuell noch nicht ohne Krücken irgendwohin gehen.
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Was bedeutet Leben ? /Lando Norris FF/
FanficDas Leben kann manchmal ein Arschloch sein, das musste auch Paula Wolff feststellen. "Wir schaffen das zusammen als Familie" hörte sie immer wieder Toto sagen. Ihr Leben verändert sich auf einen Schlag als die 20-jährige Paula zu ihrem Onkel zieht u...