Es dauerte, bis ich es endlich realisierte. Paula lag neben mir und hatte ihren Arm um mich geschlungen. "Paula?" Fragte ich mit zittriger Stimme. Ich hatte Angst, dass ich mir ihre Gegenwart nur einbilde. "Ich bin da." Hörte ich ihre sanfte stimme, die aber auch sehr zittrig klang. Mein Körper fing an zu vibrieren und die Tränen kamen nur so aus meinen Augen geschossen. "Es tut mir so leid, Lando." Schluchzte Paula. Ich drehte mich zu ihr und zog sie in eine feste Umarmung. Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass Paula plötzlich in meinem Bett liegt! "Ich dachte, du bist für immer verschwunden." Schluchzte ich und drücke sie noch etwas mehr an mich ran. Ich hatte einfach solche Angst, dass sie mir wieder entwischt. "Ja, das dachte ich auch." Seufzte sie leicht. "Ich saß schon im Flieger, aber ich konnte einfach nicht fliegen, ich konnte dich nicht verlassen."
Rückblick Paula.
"Einen guten Flug." Wünschte mir der Mann am Gate und ich lief langsam zum Flieger. Ich weiß nicht wieso, aber plötzlich fühlte sich jeder Schritt so schwer an, als würde etwas Unbekanntes mich wieder zurückziehen wollen. Ich bliebe kurz mitten auf der Brücke zum Flugzeug stehen und schaute raus. Schnell steckte ich meine Gedanken ganz nach hinten in meinen Kopf und lief weiter. Reiß dich zusammen, Paula! Du bist jetzt schon zu weit gegangen, um wieder umzudrehen. Die Stewardess lächelte mich an und zeigte, in welche Reihe mein Platz war. Ich versuchte sie nicht mal anzulächeln, ich wäre daran ohnehin gescheitert. Als ich meinen Platz fand, ließ ich mich nieder und mein Gefühl wurde immer schlimmer. Ich lenkte mich etwas ab und schaute mir die Leute an. Das Flugzeug war zu meiner Überraschung relativ leer gewesen. Neben mir saß ein älterer Mann, der Kopfhörer in seine Ohren hatte. Ich konnte deutlich hören, dass er How Deep is your Love hörte von Take That. Ich musste leicht schmunzeln, weil dieser Song irgendwie nicht zu ihm passte. Neben mir saß ein kleines Mädchen, was ganz vertieft in ihrem Buch war, die Mutter daneben beobachtete ihre Tochter dabei, solche Blicke hätte ich gerne auch von meiner Mutter bekommen. Man könnte schon fast spüren, wie stolz sie auf ihrer Tochter war, dass sie mit Harry Potter anfing. Mein Blick schweifte weiter und blieb bei einem älteren Paar hängen. Die Frau war sehr aufgeregt und erzählte ihren Mann etwas, was ich von hier aus aber nicht verstand. Aber viel schöner war der Blick von dem Mann, er bewunderte seine Frau und man sah, dass er jedes Wort von ihr aufsaugte. Begeistert nickte er stellenweise oder warf mal ein paar Wörter rein. Sein Lächeln war so voller Glück gewesen, die beiden wirkten, als wären sie gerade mal frisch zusammen gekommen. Die Ringe an ihren Fingern ließen mich aber erahnen, dass die beiden verheiratet sind. Mir lief eine Träne runter und ich wischte sie schnell weg. Ich hatte genau so was mit Lando, ich hatte einen Mann an meiner Seite, der mich genau so anschaute. Wahrscheinlich könnte ich Lando die Tageszeitung vorlesen und er würde mich trotzdem anschauen, als würde ich ihm eine Liebesbrief vorlesen. Ich hatte eine Person, der ich gereicht habe, wo einfach Paula ausreichend war. Bei Lando hätte ich eine Reinigungskraft sein können und trotzdem hätte er mich genau so geliebt, wie ich bin. Paula, was machst du gerade eigentlich? Wovor flüchtest du gerade? Vor dem Video und den Blicken, der anderen, ja das ist richtig und wovor noch? Wahrscheinlich das meine Familie, meine Freunde und Lando das Video sehen und mich in Stich lassen. Das Video geht nicht unbedingt lang, aber trotzdem ist es schrecklich. Was ist, wenn sie mir plötzlich doch nicht mehr glauben und genauso wie viele gerade wahrscheinlich denken, dass ich eine Schlampe war. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit? 60 % oder vielleicht doch nur 10 %. Unsicher schaute ich mich weiter um. Wo war das gute Gefühl von vorhin hin? Wo ich mich so frei und beflügelt fühlte? Was will mir das Universum damit sagen? Ich nahm mein Handy aus der Tasche und schaute mir ein Bild von Lando an. Sofort musste ich lächeln, bei seinem Anblick. Dies hatte ich heute Morgen gemacht, als wir zur Strecke gefahren sind.
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Was bedeutet Leben ? /Lando Norris FF/
أدب الهواةDas Leben kann manchmal ein Arschloch sein, das musste auch Paula Wolff feststellen. "Wir schaffen das zusammen als Familie" hörte sie immer wieder Toto sagen. Ihr Leben verändert sich auf einen Schlag als die 20-jährige Paula zu ihrem Onkel zieht u...