Was bedeutet Leben ? /Lando Norris FF/

88. Nicht sein Ernst!

Nervös schaute ich aus dem Fenster und zerquetschte dabei gefühlt die Hand von Lando. Die letzten Tage sind wie im Flug vergangen. Mick ist gestern Abend wieder nach Hause gefahren und heute Morgen haben wir uns auf den Weg nach Österreich zum Red Bull Ring gemacht. Vor einer Stunde sind wir gelandet und in einer halben kommen wir schon an der Strecke an. Schon jetzt merkt man, dass die Autobahn voll mit F1 Fans ist. "Wenn du meine Hand weiter so zerquetschst, können wir gleich einen Abstecher im Krankenhaus machen." Sofort ließ ich seine Hand los und schaute ihn entschuldigend an. "Tut mir leid." Ich bin einfach totes aufgeregt, ich bin mir gerade nicht mal sicher, ob es wegen Charles ist oder weil Lando das erste Mal wieder auf der Strecke ist. Das letzte Mal hatte Lando seinen Unfall. "Hey, alles wird gut gehen." Sanft streichelte mir Lando über mein Bein und ich seufzte leicht. "Ich hoffe es." Müde lehnte ich mich an Landos Schulter. Die letzte Nacht konnte ich auch nicht wirklich Schlafen, immer wieder kam mir der Crash von Lando in den Kopf, oder irgendwelche Hirngespenster bastelten sich irgendeine Horrorgeschichte aus, wie die erste Begegnung mit Charles werden wird. "Worüber machst du dir solch einen Kopf, mhh?" Ich drehte meinen Kopf zu Lando, der mir einen sanften Kuss auf die Nase gab. "Ich glaube, das ist die Gesamtsituation." Murmelte ich und beobachtete Lando, was mir ein sanftes Lächeln auf meine Lippe zauberte. "Was ist?" Lando lachte leicht, wahrscheinlich weil meine Stimmung sich so schnell änderte. "Es ist schön, dich wieder in deinen McLaren Klamotten zu sehen." Sofort erschien auch ein Lächeln auf Landos Gesicht. "Oh ja, es wurde mehr als Zeit." Man hatte heute Morgen schon gemerkt, dass Lando über glücklich ist, heute alle wiederzusehen. Auf seinem Gesicht war, anders als bei mir, keine Spur von irgendwelchen Sorgen oder Ängsten. Er genoss einfach den Moment und ich wünschte mir, dass ich auch wenigstens ein wenig sorgenfreier mit der Situation umgehen könnte. Zwar wusste ich, dass er in drin wahrscheinlich auch aufgeregt ist, aber er konnte es gut verstecken. "Versuch, den Tag auch etwas zu genießen. Dir wird nichts passieren." Und bei diesem Punkt vertraute ich Lando. Solange ich an seiner Seite bin, würde er alles dafür geben, dass ich sicher bin. Nur muss ich heute auch mal wieder etwas Arbeiten und das bereitete mir doch etwas sorge. Aber Toto hat schon dafür gesorgt, dass mir Harper heute unter die Arme greift. Er meinte zwar, weil ich jetzt auch schon wieder eine Weile raus bin, aber ich denke mal eher, dass er extra vorsichtig war wegen der Schwangerschaft. Was musste Lando aber auch Susie ihm sagen, das gerade am Anfang der Schwangerschaft ruhe wichtig ist. Wenn es nach Toto gegangen wäre, hätte ich heute die Kamera nicht mal anfassen müssen, aber ich hätte dann noch ein größeres schlechtes Gewissen als eh schon. Schließlich war ich gesund gewesen und es gibt keinen Grund mehr, meinen Job nicht auszuführen, Lando geht schließlich auch wieder arbeiten. Mir fiel das Bild wieder ein, was ich von Lando am Flughafen geschossen habe und ich zeigte es Lando. "Darf ich das posten?" Ich fing breit an zu grinsen und Lando lachte leicht. "Wenn es dir dadurch besser geht, natürlich." Das war eine Sache, die ich so unendlich an Lando liebte, er nahm sich nie zu ernst und machte sich gerne zum Affen, bei Leuten, die er liebte.

Heute ist jemand, ganz besonders aufgeregt. :p @LandoNorris

"Oh Gott, wie ich da schau." Lando lachte und schaute sich in meiner Story, das Bild noch mal genauer an. "Also, ich finde, das Bild Zucker süß." Kichernd schaute ich zu Lando und kuschelte mich an ihn ran. Leider verging die halbe Stunde Fahrt viel zu schnell und schon befanden wir uns vor dem Paddock Eingang. "Schaffst du es?" Lando schaute unsicher zu mir und dann raus aus dem Fenster. Die Presse wusste natürlich das Lando heute das erste Mal wieder da ist und wartete vor dem Eingang schon auf ihm. Die Menschenmasse war echt beängstigend. "Ich kann auch allein hereingehen, falls es dir zu viel ist." Sofort schüttelte ich meinen Kopf. "Nein, ich habe gesagt, ich unterstütze dich, also komme ich mit." Fest entschlossen griff ich nach Landos Hand. Schließlich wusste ich, dass er tief im Inneren auch nervös ist und mich brauch, auch wenn er es nicht zugeben würde. "Zusammen schaffen wir es." Warm lächelte mich Lando an und öffnete dann die Tür. Sofort wurde es lauter und von allen Ecken hörte man Leute schreien oder eine Kamera klicken. Lando drückte mich fest an sich ran und zusammen banden wir uns einen Weg durch die Menge. Immer wieder riefen Leute, wie es Lando geht, ob er seinen Sitz verliert oder weitere absurde Dinge. Manchmal frage ich mich echt, wie manche Gerüchte entstehen. Nach gefühlt 10 Stunden haben wir es endlich geschafft, im McLaren Gebäude hereinzukommen.

"Tut mir leid, wir haben nicht erwartet, dass es so schlimm ist." Entschuldigend begrüßte uns Zak. "Alles gut, wir haben es ja geschafft." Lando drehte sich zu mir und ich merkte, wie er mich mit seinem Blick abcheckte. Als hätte er einen Röntgenblick und könnte genau sehen, ob etwas wäre. "Schau mich nicht so an, du tust so als hätte sie sich auf mich gestürzt." Ich lachte leicht und zwickte Lando in den Arm, was ihn zum Glück gleich etwas entspannen ließ. "Nach dem Interview entspannt es sich bestimmt auch wieder etwas." Ich hoffe einfach sehr, dass Zak recht behält. Ich hatte mich zwar auf etwas mehr Stress eingestellt, aber dass wir oder besser gesagt Lando für so ein Aufsehen sorgt, damit habe ich nicht gerechnet. "Ich muss jetzt auch rüber zu Mercedes. Toto wollte mich noch mal kurz sehen." Zak nickte leicht und lief dann in sein Büro, um Lando und mich kurz in Ruhe zu lassen. "Ich weiß nicht, ich bin immer noch der Meinung, dass du den Tag heute hier verbringen solltest. Morgen kannst du ja immer noch ein paar Bilder machen." Unschlüssig schaute mich Lando an und ich lächelte ihm sanft zu. "Harper wird doch den halben Tag mit mir verbringen und auch so, bin ich nie allein. Ich lasse dir deinen Job machen, also lass es mich bitte auch." Versuchte ich Lando die Angst zu nehmen, die er vorhin so gut versteckt hat. Klar, ich habe Angst vor der ersten Begegnung mit Charles, aber ich brauche mich doch nicht verstecken, in absehbarer Zeit sehe ich ihn ohnehin. Und ganz allein werde ich auch nicht herumlaufen, dafür wird Toto und auch Lando schon sorgen. Lando hat heute einen vollen Tag, da wird er keine große Zeit haben, Babysitter zu spielen. "Okay, aber bitte hab dein Handy immer mit dabei." Sofort nickte ich und hielt mein Handy hoch, um ihm zu zeigen, dass mein Akku auch voll ist. "Mach dir bitte nicht solch einen Kopf." Keine Ahnung, wo die plötzliche Euphorie herkommt, aber vielleicht habe ich die Strecke doch mehr vermisst, als ich zugeben wollte. "Habe ich das vor paar Minuten nicht noch zu dir gesagt?" Lando lachte leicht und gab mir einen sanften Kuss. "Wir sehen uns in der Pause." Ich lächelte Lando noch mal zu und lief dann aus dem Gebäude raus. Daher dass Lando gleich das Interview gibt, sicherten sich die ganzen Presseleute sich dort schon die besten Plätze.

"Paula!" Verwirrt drehte ich mich um, aber musste sofort lächeln, als mir Pierre entgegenlief. "Hey, was machst du noch hier unten? Hast du kein Meeting oder Interview?" Immerhin ist es kurz vor 10 Uhr, da hatten die Fahrer meistens alle Hände voll zu tun. "Sagen wir es mal so, dadurch, dass dein Traumprinz heute der Meinung war, auch mal wieder zur Strecke zu kommen, stürzten sich die Medienleute erst mal auf ihn." Pierre lachte leicht und sofort stieg meine Besorgnis für Lando. Ich meine, ich weiß, dass er damit klarkommt, aber rechnet er wirklich mit so viel Presse? "Wir reden hier von Lando, der aktuell die beste Laune seit langen hat, immerhin durfte er endlich wieder zu seinem zweiten zu Hause, der rockt das Ding hier, er macht daraus seine eigene Come Back Party!" Ich musste lachen, weil Pierre einfach zu 100 % recht hatte. "Armer Daniel und armer Mick, die werden heute nur zweite Wahl sein." Nun lachte auch Pierre. "Tja, die werden heute nur im Schatten von Lando stehen, so ist das halt, wenn man ein Sunny Boy im Team hat." Okay, jetzt wird es lächerlich, aber trotzdem musste ich grinsen. "Schön, dass es dir besser geht, wirklich." Jetzt wurde Pierre sein Blick ernster und ich nickte leicht. Ich wollte ihn wirklich nicht danach fragen, aber meine Neugierde war einfach zu groß. Schließlich hatte ich mit Pierre nicht mehr wirklich gesehen. "Hast du mit Charles irgendwie mal gesprochen?" Pierre schaute mich erst verwirrt an und seufzte dann. "Ja, wir haben gestern kurz gesprochen. Ihm geht es wirklich Scheiße, aber die Show brauch er bei mir nicht mehr abzuziehen. Er hat seine Wahl getroffen und damit muss er jetzt klarkommen." Pierre zog mich zurzeit, um wahrscheinlich sicherzugehen, dass nicht doch jemand zuhörte. "Hat er jetzt hier niemanden mehr auf der Strecke?" Ich weiß, dass es vollkommen lächerlich ist, aber irgendwie tat mir Charles schon leid. Keiner sollte mit seinen Problemen allein stehen. "Na ja, Carlos geht noch normal mit ihm um, aber ansonsten nicht wirklich nein. Aber er geht auch jeden anderen aus dem Weg, er will in seiner Ferrari Kuppel bleiben und ganz ehrlich, es ist auch besser für ihn!" Wahrscheinlich hatte Piere damit recht, bevor er sich wirklich eine von Mick oder Lando fängt. "Paula, schau nicht so, er ist selbst schuld, bekomme ja kein Mitleid mit ihm, dann knalle ich dir diesmal eine." Ernst sah mich Pierre an und ich musste leicht lachen, weil ich an damals denken musste. Die Backpfeife hat gesessen und seitdem weiß Pierre, dass mit mir nicht zu scherzen ist. "Will ich doch auch gar nicht, er ist für mich gestorben. Ich weiß nur, wie es ist, allein gelassen zu werden. Ich wünsche das niemanden, nicht mal Charles. Er braucht einfach nur Hilfe und möchte es sich nicht eingestehen." Ich war froh gewesen, dass ich mit Pierre darüber reden kann, Lando wäre an seiner Stelle schon 5-mal an die Decke gegangen und das nehme ich ihn ja nicht mal übel. Aber es war schön, mit Pierre normal darüber zu reden, immerhin war es sein bester Freund gewesen. "Ich weiß, wie du es meinst, aber nach wie vor, er wusste damals ganz genau, wie das enden wird und hat sich trotzdem dafür entschieden. Er ist wie besessen von dir und solange das noch so ist, wird er sich nicht ändern. Ich hatte ihn gestern gefragt, ob er eine Therapie macht, er hat es direkt verneint und meinte er benötigt keine. Ihm ist also immer noch nicht bewusst, wie sehr du ihm eigentlich den Arsch gerettet hast." Wow, damit habe ich nicht gerechnet, ich hätte echt gedacht, dass er sich nach allem, endlich Hilfe geholt hat. "Ich würde echt gerne weiter mit dir quatschen, aber Toto wartet auf mich. Willst du mit Lando und mir nachher Mittag essen gehen?" Ich hätte echt gerne mit ihm weitergeredet, einfach weil ich merke, dass es mir guttat, die Sache mit Charles noch mal mit Pierre zu bequatschen, aber ich kann Toto nicht noch länger warten lassen. Am Ende ruft er noch Lando an, weil ich nicht aufgetaucht bin und er bekommt noch einen Herzinfarkt. "Gerne, schreib mir einfach." So verabschiedete ich mich von Pierre und setzte meinen Weg zu Mercedes fort.

Es war irgendwie komisch, das Gebäude zu sehen. Irgendwie fühlte es sich so an, als wäre ich erst gestern hier gewesen und dennoch fühlte es sich irgendwie so fremd an, als wäre ich ein Eindringling in einem fremden Ameisenhaufen. Der Securitymann lächelte mir zu und machte etwas Platz, damit ich ins Gebäude hereinkam. Immerhin erkennt er mich noch, das ist ja ein gutes Zeichen, aber auch drin wurde ich nett begrüßt und es dauerte bestimmt noch mal eine halbe Stunde, bis ich es endlich in Totos Büro schaffte. "Tut mir leid für die Verspätung, es ist ein verrückter Tag." Erschöpft ließ ich mich auf den Sessel im Raum fallen und schaute zu Toto, der leicht lachte. "Ich habe euch vorgewarnt." Das hatte er wirklich, aber trotzdem habe ich nicht mit so einer Menschenmenge gerechnet. "Du musst heute wirklich nicht arbeiten, wir haben alle Verständnis, wenn du heute Lando beistehen und generell alles langsam angehen willst." Also eins muss man Toto lassen, diesen väterlichen Blick hat er, seitdem ich von der Adoption weiß, optimal einstudiert und in seinem Gedächtnis abgespeichert. "Ich will aber arbeiten. Außerdem würde ich Lando heute nur wie ein Dackel hinterherlaufen und das wird auf Dauer auch langweilig." Zudem würde mein Kopf dann nur wieder irgendwelche Hirngespenster hervorrufen, das kann nicht passieren, wenn ich mich mit Arbeit ablenke. "Okay, aber wenn du merkst, dass es dir zu viel wird, oder im Bauch irgendwas zieht, machst du sofort Schluss und setzt dich hin!" Ich seufzte und nickte, immerhin hatte ich die gleiche Diskussion mit Lando als wir im Flieger saßen. Vielleicht sollten sich die beiden ab jetzt immer absprechen, damit ich mir den Vortrag nicht zweimal anhören muss. Okay, ich muss zugeben, ich stelle es mir schon witzig vor, wie die beiden zusammen sitzen und absprechen, wer was zu mir sagt. "Ich weiß, was ich mir zumuten kann und was nicht, vertraue mir da bitte." Toto seufzte leicht und holte meine Kamera aus seinem Schubfach, da ich ihm die heute Morgen mitgegeben hatte. Zu groß war die Angst gewesen, dass sie unterwegs irgendwie kaputtgeht. Da war sie bei dem ganzen anderen Technikkram, besser aufgehoben. "Harper ist im Büro, George läuft in einer halben Stunde die Strecke ab, mit dem Sky Team aus Deutschland, da könnt ihr ein paar Fotos machen." Sofort schlug mein Herz etwas schneller, immerhin durfte ich direkt am ersten Tag auf die Strecke drauf. "Okay, wir sehen uns nachher, Boss." Toto lachte auf und bewarf mich beim Herausgehen mit einem Kugelschreiber, ich drehte mich nur noch kurz um und steckte ihm meine Zunge raus. "So geht man aber nicht mit seinem Boss um." Ich kicherte kurz und erwiderte die Umarmung von Lewis. "Schön, dich wiederzusehen, irgendwie war es so leer hier ohne dich." Ich löste mich wieder von Lewis und war gewiss froh über seine Worte. Ich meine, wer freut sich nicht, wenn es anderen auffiel, dass du nicht da bist. "Sagt der, der uns bald verlässt." Zwar wusste ich, das er uns erhalten bleibt, aber trotzdem. "Autsch." Lewis zog scharf die Luft ein und legte seine Hand auf sein Herz. "Du hast mir soeben mein Herz gebrochen!" Ich schüttelte nur grinsend meinen Kopf und haute Lewis kurz gegen seine Schulter. "Jetzt weißt du, wie es mir ging, als ich davon gehört habe." Und somit machte ich mich nun weiter in Harpers Büro. Da sie aber nicht da war, packte ich meine Kamera auf meinen Tisch und schaute auf mein Handy. Mensch nur eine Nachricht und zwei Bilder von Lando, ich habe echt mit mehr gerechnet, aber das zeigt nur, was ich schon den ganzen Tag vermute, Lando wird heute kaum zum Nachdenken kommen.