"Man, Paula, du musst mit Lando reden." Ernst sah mich Mick von der Seite an. "Hör auf damit, oder du kannst zur Strecke laufen." Ernst sah ich zu Mick rüber. Ich wollte einfach nicht darüber reden. "Friss doch nicht alles in dich rein, ich kann verstehen, dass du sauer bist, aber ihr müsst miteinander reden. Ich bezweifle, dass es Lando aktuell besser geht." Ich lachte bitter auf und schüttelte mit meinem Kopf. "Ich bin nicht sauer, ich bin einfach nur extrem enttäuscht, das ist etwas anderes. Lando wird es blendend gehen, immerhin darf er wieder fahren. Das wollte er doch die ganze Zeit, da hat er seinen Willen bekommen." Mick seufzte leicht und schaute mich an, aber ich ignorierte seinen Blick und starrte auf die Fahrbahn vor mir. "Solch ein Blödsinn, du kennst Lando, der wird gerade ein mega schlechtes Gewissen haben. Ja, er hätte vorher mit dir reden sollen, aber es ist halt jetzt so passiert. Es bringt doch nichts, ihm jetzt aus dem Weg zu gehen." Ich schnaubte und schaute jetzt doch kurz zu Mick. "Ich gehe ihn nicht aus dem Weg." Gab ich trotzig von mir und diesmal war es Mick, der leicht lachte. "Ist klar, deswegen hast du mich auch vom Krankenhaus abgeholt, obwohl mich jemand aus dem Mercedes-Team abholen wollte." Ich seufzte und wusste nicht wirklich, was ich sagen sollte. Immerhin hat Mick recht, ich wollte Lando aus dem Weg gehen. "Eigentlich müsste ich auch sauer auf dich sein, deinetwegen sitzt er überhaupt im Auto." Was stolpert Mick beim Track walk auch über seine eigenen Beine. "Ich hätte es mir auch gerne anders ausgesucht, aber es ist nun mal jetzt wie es ist. Versprich mir, dass du mit Lando sprichst, bevor er ins Auto steigt." Also wenn ich auf eine Sache keine Lust habe, dann auf diese. "Ich habe heute viel zu tun und Lando wahrscheinlich auch." Versuchte ich aus der Sache wieder herauszukommen. "Du wirst dir ja wohl 10 Minuten freischaufeln können, außerdem wird Toto darauf achten, dass du genug Pause machst." Damit hat Mick leider auch wieder recht, Toto will nicht, dass dem Kind etwas passiert, nur, weil der Job zu stressig ist. "Ich rede nach dem Training mit ihm."
"Du weißt schon, dass er dann nicht 100 % im Auto ist, wenn du nicht mit ihm sprichst, oder? Du würdest es dir nie verzeihen, wenn doch etwas passieren sollte." Ernst sah mich Mick wieder an und ich seufzte frustriert auf. "Ich rede mit ihm, versprochen. Du nervst!" Mick lachte leicht und stupste mich von der Seite an. "Ich habe dich auch lieb." Die restliche Fahrt verlief relativ ruhig und als wir auf der Strecke ankamen, war es noch relativ leer. Immerhin weiß die Presse, dass die Formel 1 Fahrer vor 10 Uhr nicht eintreffen werden und an die Formel 2 sind die großen Pressen nicht so interessiert. "Was machst du schon hier?" Verwirrt sah mich Harper an und legte ihre Kamera zur seite. "Ich konnte nicht mehr schlafen." Log ich und drückte auf den Powerknopf von meinem Laptop. "Und das hat nichts mit den neusten Schlagzeilen zu tun?" Harper zog ihre Augenbraue hoch und schaute mich besorgt an. "Nein." Gab ich nur knapp von mir und zog meine Jacke aus. Wenn ich schon nicht mit Mick darüber reden will, dann erst recht nicht mit Harper. Ich mochte sie keine Frage, aber privat haben wir uns noch nicht so groß unterhalten. Sie wusste alles, was in der Öffentlichkeit bekannt war, aber das war es dann auch schon. "Bist du dann heute bei der Sache oder verschwindest du dann plötzlich wieder?" Überrascht schaute ich Harper an. "Ich bin bei der Sache." Am liebsten hätte ich mich verteidigt, aber Harper hat leider recht. Ich bin schon so oft von der Schicht abgehauen und Harper stand dann wieder allein da. Sie war gestern so froh, dass ich wieder da bin und sie nicht mehr alles allein machen muss. Ich weiß, dass ich diesen Job nur noch habe, weil ich verwand mit Toto bin. Mir ist durchaus bewusst, dass ich woanders schon längst gekündigt worden wäre. "Hör zu, ich muss mich auf dich verlassen können, gerade heute haben wir echt viel zu tun. Es kann nicht sein, dass ich ständig plötzlich allein da stehe. Du machst deinen Job gut und wenn du 100 % dabei bist, machst du deinen Job auch mega. Aber Toto hat dich eingestellt, um mich zu entlasten und davon merke ich leider nicht viel." Weiterhin war ihr Blick starr auf mich gerichtet, ich hatte das Gefühl, dass sie mir bis zur Seele durchblicken kann. "Ich weiß, es tut mir wirklich leid. Ich werde dich nicht mehr in Stich lassen, versprochen!" Und dieses Versprechen muss ich um jeden Preis einhalten! Ich will, dass die Leute endlich sehen, was ich kann und nicht dass ich das alles nur wegen Toto machen darf. Wenn sie herausgefunden haben, dass Toto mich jetzt adoptiert hat, bezweifle ich, dass die Stimmen leiser werden. "Okay, gut, dann starten wir mal. Ich schicke dir den Tagesplan, den ich gestern Abend noch erstellt habe." Schief lächelte mich Harper an und tippte etwas auf ihren Laptop herum. Eine Sache mochte ich einfach an Harper, sie war ehrlich. Sie sagt, wenn ihr etwas stört und dann war das Thema auch für sie erledigt. Die E-Mail von Harper ploppte auf und sofort schaute ich nach, was mich heute alles erwarte uns eins wurde sofort klar. Das Gespräch mit Lando wird nicht lange gehen. Wenn es hochkommt, habe ich heute nur eine halbe Stunde Mittagspause. Da muss ich etwas essen und mit Lando sprechen, ich muss mich wohl für eine Sache entscheiden.
4 stressige Stunden sind vergangen und ich könnte jetzt schon schlafen gehen, aber von der Liste ist nicht mal die Hälfte erledigt. "Paula, machte Pause. Du hast bis jetzt wirklich gut durchgezogen. Wir machen in einer halben Stunde weiter." Ich nickte leicht und zog mein Handy aus der Tasche, seitdem ich hier angekommen bin, habe ich nicht mehr geschafft rauf zu schauen. 15 verpasste Anrufe von Lando<3. "Mist." Murmelte ich und öffnete den Chatverlauf.
Lando: Wieso hast du mich nicht geweckt und gesagt, dass du Mick vom Krankenhaus abholst?
Lando: alles gut?
Lando: Ich bin jetzt auf der Strecke, bitte lass uns reden...
Lando: Bambi bitte...ich weiß, dass du Angst hast und ich ein Riesenarsch war, ich kann dir alles erklären. Also hör mir bitte zu...
Lando: Du siehst heute wieder wunderschön aus....vermisse deine Nähe..und erst recht dein Lachen :( Ich hasse es, wenn wir Streiten....ohne dich ist alles doof....es macht nicht mal laune Max zu ärgern...und du weißt wie gerne ich ihn auf die Palme bringe..
Lando: Ich habe jetzt Pause...bitte vergiss nicht zu essen, denke an unser kleines Wunder. <3
Ich seufzte und steckte mein Handy zurück in die Tasche. "Rede mit ihm. Ich weiß zwar nicht, wieso ihr Streitet und was die Presse sich zusammen gereimt hat und was nicht, aber du stürzt dich gerade in die Arbeit und wie sehr ich das auch liebe, es ist nicht gesund. Ihr bekommt das hin, ihr habt schon schlimmeres überstanden." Ich lächelte Harper leicht an und schnappte mir dann mein Portemonnaie, auf dem Weg zu McLaren besorgte ich mir eine Kleinigkeit zu Essen. Ich bezweifle zwar, dass ich groß zum Essen komme, aber vielleicht kann ich es nachher essen, wenn ich die Bilder von George bearbeite. "Sag mir bitte, dass du zu Lando gehst, seine Laune hat den absoluten Tiefpunkt erreicht." Daniel kam mir entgegen und sah mich einfach nur flehend an. "Ist er im Fahrerraum?" Fragend schaute ich zu ihm und er nickte lächelnd. "Ja, er ist da heute noch nicht wirklich herausgekommen, seitdem er dich vorhin auf der Strecke mit George gesehen hat." Ich seufzte und nickte leicht. "Okay, danke." Ich lächelte ihn sanft an und machte mich dann endgültig auf dem Weg zu Lando. Als ich vor seiner Tür stand, war ich kurz davor zu kneifen, aber das kann ich nicht bringen. Also klopfte ich an seine Tür und anders als sonst wartete ich, bis er antwortete. "Ich habe Pause." Gab er genervt von sich und wieder klopfte ich an die Tür. "NEIN!" Wow, er hat wirklich schlechte Laune. Ich wollte einfach hereingehen, aber Lando hatte seine Tür abgeschlossen, also klopfte ich wieder gegen seine Tür. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Lando sah mich wütend an. "WAS IST DEI-" Als er mich erkannte, verstummte er sofort. Seine Augen waren knallrot und blass war er auch noch dazu. Er könnte sich vor einer weißen Wand stellen und plötzlich würde man ihn nicht mehr sehen. "Bambi." Flüsterte er leise und schaute mich mit großen Augen an. "Wir sollten Reden." Ich klang viel steifer als ich wollte, aber ich war immer noch so sauer gewesen. Sofort machte Lando Platz und ließ mich in seine Kabine rein. "Ich habe mir Sorgen gemacht." Seine Stimme war immer noch leise gewesen und ich setzte mich auf die kleine Couch. "Ich weiß." Gab ich schon fast Emotionslos von mir. Lando setzte sich gegenüber auf die Holzbank und sofort wurde mir warm ums Herz. Lando wusste ganz genau, dass er Abstand zu mir halten musste, damit ich nicht das Gefühl bekomme, in die Enge getrieben zu werden. "Es tut mir leid, ich hätte das vorher alles mit dir besprechen sollen." Fing er an und ich schüttelte mein Kopf. "Na ja, du hast klar und deutlich gezeigt, dass dir meine Meinung egal ist." Ernst sah ich Lando an und er schüttelte sofort stark mit seinem Kopf. Wenn er weiter so macht, bekommt er noch ein Schleudertrauma. "Du weißt ganz genau, dass deine Meinung mit am wichtigsten ist für mich. Ich war dumm gewesen, ich habe nur die Chance gesehen, wieder fahren zu können. Ich weiß, dass du mich niemals vor der Wahl stellen und mir auch nie verbieten würdest zu fahren. Da hat der dumme 16-Jährige Lando wieder gesprochen." Ich seufzte und schaute auf meine Hände, vor lauter Stress habe ich heute Morgen vollkommen meine Ringe vergessen. "Lando, ich weiß, dass du es nicht so gemeint hast, aber es ist sehr verletzend, dass du das nicht mit mir geklärt hast. Wir bekommen ein Kind zusammen, da muss man auch im größten Stress zusammenhalten können. Ich will mich blind auf dich verlassen können, ohne Angst zu haben, dass du eine dumme Entscheidung triffst." Dann, das war es, eine dumme Entscheidung, dass er in den Wagen heute wieder steigt. "Ich will auch keine Angst haben, dass du eine dumme Entscheidung triffst. Ich will nicht Angst haben, dass du mich verlässt, wenn wir mal streiten." Ernst aber mitfühlend schaute mich Lando an und wischte sich eine kleine Träne weg, die den Weg nach draußen geschafft hat. "Ich weiß, dass ich nicht die beste Entscheidung in der Beziehung getroffen habe, aber ich habe dir oft genug gezeigt, dass ich dich nicht verlassen werde. Ich wollte dir heute keine Angst haben, ich werde dich nicht verlassen, niemals." Lando lächelte leicht und wollte auf mich zukommen, aber ich hob meine Hand. "Aber ich bin immer noch nicht damit einverstanden, dass du heute ins Auto steigst. Du bist alt genug und du brauchst nicht meine Erlaubnis, aber du solltest wissen, dass ich damit nicht glücklich bin. Ich unterstütze dich natürlich trotzdem und werde hinter dir stehen, aber ich bin nicht glücklich." Lando nickte bedrückt und schaute mich mit seinen Hundewelpen Augen an. "Also schaust du beim Training zu?" Unsicher blickte mich Lando an und kaum hatte ich genickt, wirkte er sofort etwas entspannter. "Danke, dass du trotzdem an meiner Seite bist, das bedeutet mir wirklich viel." Lando ging ein Schritt auf mich zu und streichelte mir sanft über meinen Arm. "Immer." Ich stand auf und schaute in die grünen Augen von Lando. "Ich muss jetzt wieder los und du musst dich fürs Training umziehen. Bitte, bring dich nicht um."
Landos Sicht.
Nachdem mich Paula sanft geküsst hat, verließ sie mein Zimmer und ich ließ mich seufzend auf meine Couch fallen. Ich war froh, dass wir uns irgendwie wieder vertragen haben, aber es war trotzdem komisch. Ich hatte gehofft, dass mir Paula wie immer einen kleinen Zettel zusteckt, aber das war nicht der Fall. Natürlich war ich mehr als froh, dass sie trotzdem an meiner Seite war, ohne ihre Unterstützung hätte ich es heute nicht geschafft. Ich muss ihr einfach beweisen, dass ich es heute kann ohne Schmerzen, dann sieht sie, dass sie sich keine Sorgen machen muss. "Lando 10 Minuten." Rief mir meine Assistenten zu und widerwillig stand ich auf und schlüpfte in meinen feuerfesten Anzug. "Du schaffst das." Flüsterte ich mir zu und öffnete die Tür. Sofort wurde es lauter und überall liefen Leute hektisch herum. "Lando!" Rief mir Daniel zu und winkte mich zu ihm. Ich schaute kurz zu Andreas, der zwar seine Augen verdrehte, aber mir zunickte. "Was ist?" Ich war schon etwas verwirrt, sonst hörte Daniel immer Musik, bevor er ins Auto steigt und will nicht dabei gestört werden. "Paula hat mir was gegeben, bevor sie zurück zu Mercedes gegangen ist. Er zog einen kleinen Zettel aus seiner Tasche und sofort musste ich lächeln. "Ahhhh da ist doch das lächeln, was ich heute so vermisst habe." Daniel lachte und drückte mir den Zettel in die Hand. Ich atmete ein mal tief ein und aus und öffnete dann nervös den Zettel. Hast du ernsthaft gedacht, ich vergesse unser Ding. Du bist zwar immer noch ein Arsch, aber das muss jetzt fürs Training kurz hinten anstehen. Gib nicht auf. Leide jetzt und lebe den Rest deines Lebens wie ein Champion. Pass auf dich auf, ich liebe dich. <3. Und jetzt bekam ich endlich das Gefühl, worauf ich die ganze Zeit gewartet habe. Das Gefühl der vor freute und der Sicherheit. Ich fühle mich nun 100 % bereit, wieder ins Auto zu steigen.
Lando und Paula haben miteinander geredet, mehr oder weniger ._.
Was meint ihr? Wie wird das Training ausfallen? :)
Ein kleines aber feines Kapitel, ich dachte mir besser, als gar keins. :)
Die Sommerpause hat gestartet und ich könnte jetzt schon kotzen :D
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Was bedeutet Leben ? /Lando Norris FF/
FanfictionDas Leben kann manchmal ein Arschloch sein, das musste auch Paula Wolff feststellen. "Wir schaffen das zusammen als Familie" hörte sie immer wieder Toto sagen. Ihr Leben verändert sich auf einen Schlag als die 20-jährige Paula zu ihrem Onkel zieht u...