Nervös saß ich auf der Couch und schaute in Totos Augen. Kaum waren wir im Hotel angekommen, stand Toto vor der Tür. Als hätte er die Junge-Dame an der Rezeption bestochen, dass sie ihn sofort anruft, wenn wir eintreffen. Anders kann ich es mir einfach nicht vorstellen. "Wie viel hast du ihr gegeben?" Ich zog meine Augenbraue hoch und Toto blickte mich nervös an. "Was meinst du?" Ich grinste leicht und Lando fing leicht an zu lachen, weil er genau wusste, worauf ich hinaus wollte. "Du musst doch die Frau an der Rezeption bestochen haben. Wir waren keine 5 Minuten im Zimmer gewesen." Kaum hatte ich das ausgesprochen, schaute mich Toto ertappt an. Wusste ich es doch! "Paddock Pässe." Nuschelte er leicht und nun fing Lando laut an zu lachen. "Ich glaube es nicht!" Fassungslos, aber grinsend, schaute ich zu Toto. "Du hättest dich niemals heute noch mal bei mir gemeldet. Immerhin habe ich mitbekommen, dass du mir auf der Strecke aus dem Weg gegangen bist!" Jetzt war ich diejenige gewesen, die ertappt schaute. "Wir hatten einen Tisch reserviert." Log ich und Toto verdrehte seine Augen. "Du musst es mir auch nicht sagen, wenn du dafür nicht bereit bist. Ich will nur wissen, ob bei dir alles Okay ist, oder ob du meine Hilfe benötigst." Überrascht schaute ich zu Toto. Ich hätte wirklich gedacht, dass er mir hier eine riesige Szene macht, weil er unbedingt wissen will, was los ist. Als ich zu Lando hinüberschaute, sah er mich mindestens genau so überrascht an. Immerhin wissen wir beide, wie bei Toto das Temperament durchgehen kann. "Es ist alles gut, bisher nicht geklärt, aber wir bekommen das allein hin, versprochen." Ich war mehr als erleichtert gewesen, immerhin muss ich Toto jetzt nicht anlügen. "Du bist jetzt zwar meine Tochter, aber trotzdem bist du eine erwachsene junge Frau. Du hast mehr als einmal bewiesen, dass du deine Sachen allein regeln kannst. Ich vertraue dir und darauf, dass du um Hilfe bittest, falls du sie brauchst." Sofort schossen mir die Tränen in die Augen. Ich würde Toto offen gesagt gerne um Hilfe bitten, allein weil er sich einfach mit der FIA viel besser auskennt und viel bessere Kontakte hat. Aber er würde vollkommen ausflippen und Rot sehen, das gerade ist die beste Lösung. Am Ende bekommt Toto deswegen noch eine Anzeige, das muss wirklich nicht sein.
"Danke, dass du mir so vertraust." Lächelnd nahm Toto meine Hand und streichelte sie leicht. "Immer, außerdem hattest du schon ausreichend Stress, da will ich dir und dem kleinen Mann nicht noch mehr Stress antun." Toto grinste leicht und ließ seinen Blick kurz über meinen nicht vorhandenen Bauch gleiten. "Du brauchst noch gar nicht so zu schauen, da ist noch nichts." Grinste Lando und brachte mich damit etwas zum Lachen. "Du machst das doch selbst." Grinste ich und Lando grinste mich sofort verschmitzt an. "Ja und bekomme deswegen laufend eine übergezogen, das will ich Toto nur ersparen." Ich lachte wieder leicht und Toto stieg mit ein. "So, ich werde dann jetzt wieder verschwinden, immerhin ist morgen ein großer Tag. Fährst du morgen mit Lando mit?" Ich schüttelte meinen Kopf. "Nein, ich fahre morgen bei dir mit." Das hatte ich vorhin schon mit Lando geklärt. Er will morgen schon etwas früher zur Strecke fahren. Immerhin hat McLaren morgen relativ gute Chancen, aufs Podium zu kommen. Wir verabschiedeten uns von Toto und machten uns direkt Bettfertig, da es mittlerweile schon kurz vor 23 Uhr war.
"Alles gut?" Lando kuschelte sich zu mir ins Bett und legte sofort einen Arm um mich. "Ja, das mit Charles lässt mir keine Ruhe." Gab ich zu, es bringt nichts, Lando etwas vorzulügen. "Das glaube ich dir." Seufzte Lando und streichelte mir sanft über meinen Arm. "Wie schaffst du es so ruhig zu bleiben?" Immerhin wäre Lando sonst bei dieser Aktion, komplett ausgeflippt. "Ich weiß es zugegebenermaßen nicht. Ich bin sauer, keine Frage, aber ich weiß, dass ich dein Ruhepol sein muss. Es bringt nichts, wenn wir beide uns aufregen. Ich will für dich und vor allem für unser Kind da sein. Wenn ich mich aufrege, pushe ich dich nur mit hoch, das möchte ich nicht. Toto hat schon recht, die letzten Tage waren bereits stressig genug. Unser Streit, die Medien und dass ich wieder fahre. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn dir deswegen etwas passiert würde oder dem kleinen Wunder." Sofort bekam ich Tränen in den Augen. Es war wirklich schön, dass Lando so für mich da war. "Meinst du es ernst? Das es für dich Okay wäre, wen ich mit ihm rede." Sofort nickte Lando und kam mir damit das Gefühl, dass er es wirklich ernst meinte. "Wenn es dir hilft, natürlich. Ich will endlich mit diesem Thema abschließen und mein Leben mit dir genießen. Ich möchte nicht, dass du jedes Mal einen Herzstillstand bekommst, weil du ihn siehst. Wir sind alles erwachsene Leute und vielleicht sollten wir uns auch langsam so verhalten. Zwar manche mehr und manche weniger, aber es ist ein richtiger Schritt in die richtige Richtung. Klar ändert das alles nichts daran, was passiert ist, aber wir sollten normal miteinander umgehen können. Außerdem denke ich, dass es dir damit um Weiten besser gehen wird. Du hast seitdem nie wirklich darüber gesprochen und vielleicht wird es langsam Zeit." Da hatte Lando recht, klar hatte ich mit ihm darüber etwas gesprochen und auch Mick, aber so richtig von der Seele hatte ich es mir nicht gesprochen. "Ich informiere mich morgen bei meiner Hausärztin, ob sie mir jemanden empfehlen kann." Es wird komisch sein, mit einer fremden Person über alles zu reden, aber ich denke, dass es mir helfen wird.
Landos Sicht.
"Guten Morgen." Ich schmiss mein Rucksack in die Ecke und lief auf Zak zu. "Na, du siehst ja lebendig aus." Grinste Daniel und klopfte mir leicht auf meine Schulter. Ich lag gestern noch ewig wach, ja ich habe vor Paula einen auf Stark gemacht, aber innerlich war ich am Ausflippen gewesen. Ich weiß offen gesagt nicht, was ich mache, wenn mir Charles heute über den Weg läuft. Spätestens bei der Fahrerparade werde ich ihn sehen und da sollte ich ihn keine herüberziehen. "Ich konnte nicht wirklich schlafen, wahrscheinlich nervös wegen des Rennens." Das war nicht mal ganz gelogen. Klar, ich fühlte mich wohl im Auto, aber etwas Angst war trotzdem da, dass sich der Unfall wiederholt. Ich will so etwas Paula nicht noch mal antun. "Fühlst du dich fit?" Etwas besorgt schaute mich Zak an. "Ich bin fit, keine Sorge." Versicherte ich ihm und sofort war er etwas erleichtert. "Okay, dann können wir ja gleich starten mit dem Meeting. Ich gehe schnell die anderen holen." Und damit ließ uns Zak alleine in seinem Büro. "Fühlst du dich wirklich bereit? Du musst hier nicht den Starken spielen." Besorgt sah mich Daniel an. Das war wieder typisch Daniel, ich bin so dankbar, dass ich mich so gut mit ihm verstehe. "Ich bin nervös, aber aktuell ist das noch eine gesunde Nervosität. Es wäre komisch, wenn es nicht so wäre." Ich lachte leicht und Daniel stieg mit ein. "Wie geht es Paula damit? Sie sah gestern etwas fertig aus. Was ist da mit Charles passiert?" Neugierig, aber besorgt, sah mich Daniel an. Am liebsten hätte ich ihm alles erzählt, aber das steht mir nicht zu. "Ihr geht es gut, es war nur ein stressiges Wochenende. Mit Charles hat sich alles geklärt, es war nur ein Missverständnis." Man sah Daniel deutlich an, dass er mir kein Wort glaubte, aber ich war dankbar, dass er mir keine weiteren Fragen stellte. Eine Sache, die ich an Daniel schätzt, er drängte einen nie zu irgendwas. Er wartet darauf, bis man von selbst zu ihm kommt. "Wollen wir nach dem Rennen etwas essen gehen? Ich könnte uns einen Tisch besorge." Gerne hätte ich seine Einladung angenommen, aber das passt zeitlich leider nicht. "Ich würde gerne, aber wir fliegen danach direkt zu meinen Eltern." Leicht überrascht sah er zu mir rüber. "Du bist doch sonst immer für ein Essen zu haben. Komm, ihr könnt doch auch sicher 2 Stunden später fliegen, immerhin kommt hier ohnehin erst abends an." Versuchte er mich zu überreden. Na toll, was sage ich? Ich kann doch schlecht sagen, dass ich direkt nach Hause will, weil wir meinen Eltern sagen wollen, dass Paula schwanger ist. "Sonst gerne, aber diesmal müssen wir wirklich passen, ich habe meine Eltern schon eine Weile nicht mehr gesehen, sie freut sich so sehr, dass sie einen Braten machen will." Ich lachte leicht und hoffte einfach, dass er meine Lüge glaube. Doch anscheinend war meine Lüge zu gut gewesen, den sein Gesicht erhellte sich plötzlich. "Boar ich liebe den Braten von Cisca, meinst du, es wäre möglich mitzukommen? Ich habe nichts vor bis zum Rennen in Silverstone, dann könnte ich mich ja bei euch einklinken."
Paulas Sicht.
"Es tut mir leid." Seufzend ließ sich Lando gegenüber von mir nieder und reichte mir meine Currywurst mit Pommes, die er auf dem Weg zum Mercedes Gebäude mir besorgt hat. Lando hatte schon vor einer Stunde Pause gehabt, da hatte ich aber noch zu tun. "Es ist doch nicht schlimm, wir können doch nicht immer Pause zusammen haben." Verwirrt sah ich zu Lando. Immerhin war das vorher nie ein Problem gewesen. "Das meine ich nicht, ich habe etwas getan und ich weiß nicht, wie ich das wiedergutmachen kann." Frustriert ließ er seinen Kopf auf den Holztisch knallen. Okay, jetzt war ich wirklich verwirrt gewesen. "Lando, kannst du bitte nicht in Rätsel reden?" Ich lachte leicht und fing anzuessen, da mein Bauch sich schon vor 3 Stunden bemerkbar gemacht hat. "Ich traue mich nicht." Ich seufzte und streichelte Lando über seine Haare. "Du kannst es mir auch nach dem Rennen sagen. Du solltest dich jetzt nur darauf konzentrieren." Besorgt schaute ich Lando an, der seinen Kopf nun wieder hochhob. "Nein, ich möchte es loswerden, sonst denke ich im Auto permanent darüber nach." Okay, jetzt bekam ich wirklich angst. Was beschäftigt ihm plötzlich so? "Ich habe Daniel...naja ich habe ihn irgendwie eingeladen mit zu meinen Eltern zu kommen, das wirft unseren Plan komplett übers Bord." Lando seufzte und sah mich Entschuldigend an.
Was meint ihr, wie wird Paula reagieren?
Danke für eure lieben worte, drüber habe ich mich sehr gefreut. <3
DU LIEST GERADE
Was bedeutet Leben ? /Lando Norris FF/
FanfictionDas Leben kann manchmal ein Arschloch sein, das musste auch Paula Wolff feststellen. "Wir schaffen das zusammen als Familie" hörte sie immer wieder Toto sagen. Ihr Leben verändert sich auf einen Schlag als die 20-jährige Paula zu ihrem Onkel zieht u...