80. Herztöne.

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Mit den Nerven am Ende saß ich mit Lando in einem kleinen Extraraum und zusammen warteten wir darauf, dass ich endlich ran kam. Dank Landos Status durften wir den Hintereingang nutzen und müssen auch nicht bei den anderen Patienten sitzen und warten. Sonst war ich zwar ziemlich darauf bedacht, dass ich Landos Status nicht ausnutze, aber bei diesem Punkt war ich extrem dankbar, dass wir es so hinbekommen haben. Nach der ganzen Presse um seinen Unfall und jetzt noch der Verdacht, dass ich ihm mit Max fremdgegangen bin, brauchen wir nicht auch noch, dass die Presse herausbekommt, dass ich schwanger bin. Am Ende denken alle noch, dass das Kind von Max ist. "Wie geht es dir?" Sanft streichelte Lando meinen Rücken und ich seufzte. "Ich habe die ganze Nacht nicht wirklich geschlafen, bin immer wieder wach geworden." Gab ich zu und Lando nickte leicht. "Das habe ich bemerkt, welche Sache hat dich beschäftigt?" Leicht lachte ich bitte aber auf und lehnte mich an Lando. Es ist doch traurig, wie viele Sachen mich oder besser gesagt uns aktuell beschäftigten. "Das Baby und die Sache mit Charles. Ich bekomme nicht die Bilder aus dem Kopf, wie er von den Polizisten festgehalten worden ist. Nach deinem Unfall war er mir solch eine große Stütze und jetzt? Vielleicht war ich die ganze Zeit nur blind gewesen und hab seine Signale nicht richtig ernst genommen. Ich habe ja zum Schluss gemerkt, dass er sich wieder mehr erhofft hat und habe nicht richtig reagiert." Die ganze Nacht habe ich wach gelegen und überlegt, was falsch gelaufen ist. Immer wieder kam ich zu dem Entschluss, dass ich ihn früher von mir hätte wegstoßen müssen. Dann hätte er sich nicht wieder solche Hoffnungen gemacht. Ich meine, ich sollte ja Charles eigentlich nach der Zeit schon besser kennen und hätte wissen müssen, dass diese kleine Dinge ihm bereits reichen, um sich wieder Hoffnungen zu machen.

"Bambi, du gibst dir doch nicht gerade ernsthaft die Schuld dafür? Klar hättest du früher handeln können, aber es garantiert doch keiner, dass Charles dann auch darauf gehört hätte. Du hattest zu diesem Zeitpunkt ganz andere Sachen im Kopf, ist doch klar, dass du dann keine Nerven noch dafür aufopfern konntest, um ihm seine Schwärmerei aus seinem Kopf zu prügeln. Du und auch ich haben ihm das oft genug gesagt, dass du nichts von ihm willst. Es ist nicht deine Schuld, dass er es nicht verstehen wollte. Ich glaube, keiner hätte damit gerechnet, dass er so weit gehen wird, aber bitte gib dir nicht die Schuld. Du kannst dafür nichts. Immerhin hast du ihm nicht drum gebeten, nach Monaco zu kommen und ihm auch nicht drum gebeten für ihn da zu sein. Er wollte eine Aufgabe übernehmen, die nicht seine war, sondern meine. Es ist meine Schuld, dass es passiert ist, hätte ich nicht so Scheiße reagiert, wäre es erst gar nicht so weit gekommen." Ernst sah mich Lando an. Es war doch irgendwie lächerlich, oder? Den ganzen Sonntag haben wir nicht geschafft so vernünftig miteinander zu reden und gerade jetzt um kurz vor 8 Uhr morgens schaffen wir es beim Frauenarzt zu reden. Aber ich will mich nicht beschweren, dieses Gespräch ist sehr wichtig gerade und tat einfach nur gut. "Lando du bist auch nicht schuld! Ich hätte einfach nach Hause kommen sollen, dann wäre es auch nicht passiert. Ich hätte nie damit gerechnet, dass Charles auftaucht und Pierre die Schlüssel aus der Tasche klaut und dann noch extra von Barcelona nach Monaco fliegt." Jetzt, wo ich es noch mal richtig ausspreche, klingt das alles einfach nur krank, was Charles da abgezogen hat. Ich meine, was hat er sich dabei gedacht? "Ich hätte trotzdem richtig für euch da sein sollen." Lando seufzte und legte seine Hand auf meinen Bauch. Im Normalfall wäre das eine süße Geste, aber es schmerzte einfach nur. Lando schien meinen Blick zu bemerken und zog seine Hand wieder von mir weg. "Tut mir leid." Flüsterte ich und Lando schüttelte seinen Kopf. "Alles gut, ich habe nicht überlegt." Lando seufzte leicht und legte sein Arm um mich. "Wollen wir heute einen gemütlichen Abend zu zweit vor dem Fernseher machen?" Fragend sah Lando zu mir runter und ich seufzte leicht. "Wäre es für dich okay, wenn ich zu Kelly gehen würde? Ein Frauengespräch wäre jetzt wirklich gut." Sofort nickte Lando verständnisvoll, was mich aufatmen ließ. "Natürlich, ich werde dann mal Pierre fragen, ob er heute schon nach Monaco kommt."

Es klopfte an die Tür und eine Schwester betrat den Raum. "Mrs. Wolff, sie können jetzt in den Behandlungsraum kommen. Sie können gerne die Zwischentür hier nutzen, dann sind sie direkt im Behandlungsraum." Ich nickte und die Schwester verließ wieder den Raum, sofort spannte sich mein Bauch an und ich hatte das Gefühl, dass ich mich gleich übergeben muss. "Wir schaffen das Bambi." Lando stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich nickte leicht und stand mit zittrigen Beinen auf. Schlimmer kann es eigentlich nicht mehr werden, oder?

"So Mrs. Wolff, wie geht es ihnen?" Die Ärzte setze sich auf ihren Stuhl und lächelte mich an. "Es könnte besser sein." Gab ich zu und die Ärztin nickte leicht. "Wie ich sehe, haben sie heute Unterstützung dabei, das freut mich sehr. Sie hatten einen Unfall? Haben sie irgendwelche beschwerten?" Die Ärztin öffnete meine Akte und schaute mich dann wieder an. "Ja ich wurde bedrängt, aber es ist zum Glück nichts weiter passiert, es war nur alles, etwas sehr stressig. Wir wollen nur wissen, ob so weit alles Okay ist." Ich schaute zu Lando, der sanft meine Hand streichelte und versuchte mich anzulächeln, aber so richtig wollte es nicht funktionieren, ich konnte ihn aber vollkommen verstehen. Mir war gerade auch nicht zum Lächeln zumute. "Darf ich fragen, ob sich ihre Meinung zur Abtreibung geändert hat oder wollen sie wegen der eigenen Gesundheit einen Check haben?" Etwas überfordert schaute ich zu Lando, ich wusste nicht so recht, was ich antworten soll. Bin ich ein schlechter Mensch, wenn ich meine eigene Gesundheit in den Vordergrund stelle? "Wir haben unsere Meinung nicht geändert, ich will nur sichergehen, dass es meiner Freundin gut geht." Im ersten Moment war ich froh und erleichtert, dass Lando für mich das Wort ergriffen hat. Aber als ich ihn ansah und seinen Schmerz in den Augen, ist mir mein Herz mal wieder etwas gebrochen. Lando wollte das Kind, er sagt nur mir zuliebe nein dazu. Ich weiß, wenn ich jetzt zu ihm gehen und meinen würde, dass ich das Kind behalten will. Er wäre sofort für mich da, ohne irgendwelche Zweifle. "Okay, dann werden wir sie gleich untersuchen, einen kleinen Ultraschall werden wir aber trotzdem vorsichtshalber machen müssen." Ich nickte leicht und schaute kurz zu Lando. Er musste sich extrem zusammenreißen, um nicht in Tränen auszubrechen.

"Ich weiß, sie wurden in London schon so weit darüber informiert, aber ich würde sie trotzdem noch mal aufklären wollen." Muss das wirklich sein? "Das wäre schön, ich konnte in London durch meinen Unfall leider nicht mit dabei sein." Überrascht schaute ich zu Lando, immerhin hatte er nicht erwähnt, dass er irgendwelche Fragen hat. Aber auch das nahm ich ihm nicht übel, es stand ihm zu, der Ärztin Fragen zu stellen und genau so aufgeklärt zu werden wie ich. "Also, es gibt zwei Optionen, um abzutreiben. Einmal die Tablettenform und einmal mit einer kleinen Operation. Da Mrs. Wolff noch sehr früh in der Schwangerschaft ist, wäre für uns die zweite Variante uninteressant. Sie würden am Donnerstag eine Tablette von uns bekommen, die müssen sie unter Aufsicht nehmen, danach müssten wir sie für eine Stunde noch hier behalten. In seltenen Fällen sackt leider der Kreislauf ab und da möchten wir sichergehen, dass sie nicht stürzen auf dem Weg nach Hause. Danach dürfen sie nach Hause und dürfen die zweite Tablette nach 5 Stunden selbst ständig nehmen. Danach treten Symptome wie bei der normalen Regelblutung auf, nur sie werden merken, dass das Ziehen deutlich unangenehmer ist, als sie es vielleicht gewohnt sind. Auch wird die Blutung deutlich mehr sein, also keinen Schreck bekommen. Nach zwei Tagen würden sie wieder zu uns kommen und wir untersuchen sie noch mal, ob alles aus der Gebärmutter raus ist. In manchen Fällen hat sich ungünstigerweise nicht alles abgelöst und es muss doch eine kleine Operation gemacht werden, damit sie keine Blutvergiftung bekommen. Das wäre soweit erst mal der Ablauf für Donnerstag." Ich schielte zu Lando, der immer noch stark mit den Tränen zu kämpfen hatte. Ich hatte in den vergangenen Stunden so viel geweint, irgendwie kam bei mir nichts mehr raus oder ich montierte langsam zu einem Zombie ohne Gefühle, beides erscheint mir aktuell als möglich. "Nun kommen wir zu den Risiken, wie gerade schon erwähnt kann es passieren, dass nicht alles aus der Gebärmutter ausgespült wird. In den seltenen Fällen sind die Fasern so klein, dass man sie unter dem Ultraschall nicht sieht, also wenn sie merken, dass irgendwas nicht stimmt, kommen sie sofort zu uns oder direkt in eine Notaufnahme. Mit einer Blutvergiftung ist es nicht zu spaßen, in diesem Fall lieber zweimal zum Arzt gehen, als wenn es zu spät ist. Es kann auch passieren, dass sich ein Eileiter entzündet, in den seltensten Fällen muss dieser dann entfernt werden." Überrascht und leicht geschockt schaute ich zu der Ärztin. Dieser Fakt wurde mir in London nicht erzählt. "Also kann es passieren, dass ich keine Kinder mehr bekommen kann?" Ich schaute zu Lando, der mich mindestens genau so geschockt ansah. Auch wenn ich dieses Kind nicht haben will, heißt es nicht, dass ich gar keine Kinder haben will. "Es kann passieren, aber dies ist ein sehr sicherer Eingriff, wir erwähnen es meistens nur aus Versicherungsgründen. Dies ist in meiner ganzen Kariere vielleicht zweimal passiert." Zu meinen, Glück gehöre ich zu der Person, die ihre Quote wieder nach oben zog. "Wenn alles so läuft, wie es laufen soll, wie gut sind die Chancen, dass Paula wieder schwanger werden kann?" Daran hatte ich gar nicht so wirklich gedacht, ich ging davon aus, dass dies kein Problem sei, weil die Ärztin in London dazu nichts gesagt hat. Erst jetzt fiel mir auf, wie unprofessionell das Gespräch dort stattfand.

"Die Tabletten, die sie bekommen, sind sehr stark. Die Hormone werden die nächsten Wochen auf jeden Fall Achterbahn fahren. Die Hormone müssen auf diesen kleinen Schock erst mal wieder klarkommen. Das dauert in der Regel ein, zwei Monate, wir hatten aber auch schon Fälle, in denen der ganze Hormonhaushalt sich für Jahre nicht mehr richtig eingefunden hat. Wenn dies der Fall ist, wird es deutlich schwieriger auf normalen Weg wieder schwanger zu werden. In außergewöhnlichen Fällen hat sich der Hormonhaushalt gar nicht mehr ein bekommen. Sie sind aber noch jung, ich bezweifle, dass sie damit große Probleme haben werden." Das musste ich erst mal sacken lassen, mit solchen Aussagen, habe ich heute nicht gerechnet. "Wie ich merkte, wurde in London manche Sachen nicht erwähnt?" Unsicher nickte ich. "Ja, mir wurde gesagt, dass dies absolut kein Problem ist." Die Ärztin seufzte leicht und schloss meine Akte wieder. "Ja, das sagen leider viele Ärzte. Bedauerlicherweise verdient man durch solche Eingriffe schnelles Geld, ohne großen Einwand. Sie können sich das alles ja noch mal durch den Kopf gehen lassen bis Donnerstag. Ich würde sie jetzt erst mal untersuchen. Darf der Partner dort dabei sein?" Sofort nickte ich. "Natürlich." Einmal wusste ich das Lando gerne mit dabei wäre und außerdem vertraue ich ihm in jeder Hinsicht. "Okay, sie brauchen sich nicht freizumachen untenrum. Sie sind jetzt so weit, dass wir einen Ultraschall von außen machen können." Ich nickte leicht und stand dann mit komischem Gefühl im Bauch auf. Lando stand genau so auf und folgte mir zur Liege, wo er sofort wieder meine Hand nahm, als ich mich rauf gelegt habe. Ich zog etwas mein Shirt hoch und schaute mit Tränen in den Augen zu Lando. Scheinbar hatte ich doch noch ein paar Tränen übrig. "Alles aufregend, was?" Sanft lächelte mich die Ärztin an und ich nickte leicht. Ich konnte aktuell einfach nichts sagen. Immerhin war das gleich schon ein sehr großer Moment. "Seid ihr bereit?" Fragend schaute die Ärztin zu uns und wieder nickten wir. "Es kann losgehen." Lando drückte kurz meine Hand und ich merkte, wie stark seine Hand zitterte. Ich weiß, dass ich gerade sehr, sehr viel von ihm abverlange, das ist mir mehr als bewusst.

Als das Gel auf meinen Bauch kam, zuckte ich kurz zusammen, weil es einfach so kalt war. Die Ärztin schaltete das Gerät ein und setzte das Ultraschallgerät dann an meinen Bauch an. Sie schien einen Moment suchen zu müssen, aber nach paar Sekunden sah man einen kleinen Fleck auf dem Bildschirm. "So, da wäre das kleine Lebewesen, es scheint alles gut zu sein. Das Baby ist jetzt ungefähr so groß wie eine Kaulquappe." Ich hörte der Ärztin gar nicht richtig zu, weil es mich gerade alles einfach übernahm. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass man schon einen Herzschlag heute hört. Ich brauchte gar nicht zu Lando schauen, um zu wissen, dass er auch weint. Sein Schniefen war kaum zu überhören. "Ich lasse sie mal etwas allein." Die Ärztin stand auf und verließ den Raum. "Hörst du das?" Flüsterte Lando und ich nickte leicht. "Ja, das kleine Herz schlägt wie verrückt." Flüsterte ich genau so zurück. Irgendwie traute ich mich nicht, lauter zu sprechen. "Kaum zu glauben, dass das mal ein Baby werden soll." Ich schaute zu Lando und musste schniefen und lachen gleichzeitig. An seinen Blick erkannte man sofort, dass Lando keine Ahnung hatte, was das Baby ist und was ein Organ von mir. "Lach nicht." Auch Lando musste kurz grinsen und legte dann seine Hand auf meinen Bauch. "Wir machen das richtige, oder?" Unsicher schaute er mich an und ich nickte leicht und war abermals nicht in der Lage zu antworten. "Es ist trotzdem ein sehr magischer und besonderer Moment für mich. Ich werde das hier niemals vergessen. Ich kann es kaum erwarten, bis wir uns beide dazu entscheiden, dafür bereit zu sein." Ich war Lando einfach so extrem dankbar, dass er mich so extrem unterstützte, er hätte auch einfach sagen können, dass er meine Entscheidung nicht akzeptiert. Wir hörten den Herzschlag noch paar Minuten stumm zu, bis die Ärztin wieder hereinkam. Sie untersuchte mich noch kurz und dann machten wir uns wieder auf den Rückweg in die Wohnung. Die Stimmung war angespannt, keine Frage, wieder war jeder in seine eigene kleine Welt gewesen. "Ich treffe mich jetzt mit Andrew, ein paar Übungen machen. Ich muss gerade den Kopf frei bekommen, ist das Okay?" Unsicher sah mich Lando an und ich nickte. "Ja, dann würde ich jetzt zu Kelly gehen, dann haben wir heute Abend doch Zeit für uns." Auf Landos Lippen erschien ein leichtes Lächeln und sanft küsste er mich. "Ich freue mich darauf, schreibe mir bitte, wenn etwas ist." Lando hob seine kleine Sporttasche hoch und küsste mich noch mal sanft. "Mache ich, dir viel Spaß und übertreibe es nicht. Du weißt, was der Arzt gesagt hat." Immerhin brauchen wir nicht noch einen Unfall. "Keine Sorge, dafür Andrew da, damit ich nicht übertreibe. Wir sehen uns nachher, ich liebe dich." Ich erwiderte, sein Ich liebe dich und ging noch mal schnell Duschen, bevor ich mich auf dem Weg zu Kelly macht. Dieses Gel klebt einfach komplett an meinem T-Shirt, was echt nicht angenehm war.

Nach knapp einer Stunde kam ich dann auch mal bei Kelly an, unter die Dusche hatte mich alles noch mal eingeholt und die Tränen sind nur so geflossen. "Hey Süße." Sofort zog mich Kelly in eine feste Umarmung und schon kamen die Tränen wieder hochgeschossen. "Komm, wir gehen auf die Terrasse. Kelly zog mich mit und so schnell konnte ich gar nicht schauen, lag ich mit Kelly draußen auf einer zweier Liege in der Sonne. "Erzähl mir bitte erst mal, was vorgestern mit dir passiert ist?" Besorgt sah mich Kelly an und ich seufzte. Eigentlich hatte ich Lando und auch Charles gesagt, dass es unter uns bleibt, aber ich musste einfach mit einer weiblichen Person darüber reden. Außerdem wusste ich, dass Kelly so etwas wirklich für sich behielt. Also erzählte ich Kelly die ganze Story und als ich fertig war, schaute mich Kelly einfach nur sprachlos an. "Ich...ich...also ich weiß zugegebenermaßen nicht, was ich sagen soll. Du musst das der FIA melden, er kann damit nicht ohne Strafe davon kommen, Paula, das geht nicht!" Ich seufzte und schloss meine Augen. Durch das ganze Weinen branden sie einfach so sehr. "Ich melde es, wenn er mich nicht in Ruhe lässt. Ich will nicht daran schuld sein, dass er seinen Traum aufgeben muss. Ich weiß, dass es mehr als großzügig von mir ist, das ist mir bewusst. Außerdem denke ich, dass er es jetzt endlich verstanden hat." Also, wenn er jetzt immer noch nicht den Knall gehört hat, weiß ich auch nicht weiter. "Ich sehe es zwar komplett anders, aber es ist deine Entscheidung, ich unterstützte dich da auf jeden Fall, auch wenn es nicht unbedingt leicht ist." Dankbar sah ich Kelly an und lehnte mich an sie ran. "Wann kommt Max heute wieder?"

"Er ist schon wieder da, aber er ist mit P ein Eis essen und geht danach mit ihr aufs Boot. Also, wir haben genügend Zeit zum Reden." Ich weiß gar nicht, womit ich solch eine grandiose Freundin verdient habe. "Ich hatte mit Lando heute einen Frauenarzt Termin, wir haben den Herzschlag von dem Baby gehört." Flüsterte ich und meine Hände fingen wieder an zu zittern. "Lass mich raten, du bist dir jetzt unsicher wegen der Abtreibung?" Sanft fing Kelly an, meinen Arm zu streicheln und ich nickte. "Tja, was soll ich sagen? Das ist die Magie, die einen einfach umhaut. Als ich die ersten Herztöne von P gehört habe, ich war hin und weg. Dieses Geräusch vergisst man niemals und man verliert sofort sein Herz darin." Ich bin gerade einfach so extrem verwirrt. Es hat sich so komisch angefühlt, diesen Herzschlag zu hören. Das machte das alles plötzlich so extrem real. Vorher war es nur ein winziger schwarzer Fleck, wo man nicht mal annähernd erkennen konnte, dass es mal ein Lebewesen wird, aber jetzt? Man hörte das kleine Herz und man sah sogar schon, wie es sich ganz leicht bewegte. Ich hätte nicht gedacht, dass es mich so krass aus der Bahn wirft. "Die Ärztin hat zusätzlich noch ein paar Nebenwirkungen aufgezählt, was sie mir in London verschwiegen haben. Ich habe Angst, dass ich nie wieder Kinder bekommen kann. Es wurde zwar gesagt, dass es in den seltensten Fällen passiert, aber so wie mein bisheriges Leben verlaufen ist, nehme ich das doch auch noch mit." Gab ich frustriert von mir. "Es wird schon alles gut gehen, das ist ein Routine eingreifen, ich bezweifle das dort etwas passiert. Wenn die Ärztin schon sagt, dass es sehr selten passiert, dann würde ich ihr dort vertrauen." Ernst sah mich Kelly an. "Oder möchtest du es doch behalten? Du weißt, wir würden dich in deiner Entscheidung uneingeschränkt unterstützen, egal, wie sie ausfällt." Ich seufzte und fing an meine Ringe auf und ab zu ziehen. "Ich habe Angst, dass ich es bereue."

"Soll ich dir mal eins sagen? Du kannst es bereuen, dass du dieses Kind abgetrieben hast, aber du wirst es niemals bereuen bekommen zu haben. Sobald du dieses kleine Wesen in deinen Arm hältst, spürst du nur noch Liebe in dir. Ich hatte zum Schluss auch Angst, weil ich einfach mit P ihrem Vater nicht mehr glücklich war, aber als P dann auf der Welt war, wusste ich, dass ich alles schaffen kann. Solange P in meiner Nähe ist. Du bist eine wundervolle Frau, als Mutter brauchst du nichts, nur ganz viel Liebe, was du dem Kind schenken kannst und davon hast du genug in dir, das weiß ich, auch wenn du es nicht unbedingt glaubst. Habe bitte nicht zu viel Angst. Du wirst niemals so werden wie deine Mutter. Allein, weil du einen Partner hast, der dich vom tiefsten Herzen liebt, so wie du bist. Ich will nicht auf dich einreden und dich zu etwas drängen, was du nicht möchtest, aber ich denke, dass du solche Worte mal gebraucht hast. Du hast noch bis Donnerstag Zeit, genau Zeit um über alles noch mal klar zu werden." Kelly hat recht, ich habe noch ausreichend Zeit, um mir bewusst zu werden, was ich wirklich will. Ich will Lando keine falschen Hoffnungen machen. Das würde er mir niemals verzeihen, wenn ich ihm heute sage, dass ich das Kind doch möchte und morgen früh plötzlich wieder meine Meinung ändere, das würde er aber auch ich nicht akzeptieren. Dieses Hin und Her in meinen Kopf muss endlich aufhören. "Hat Max etwas über Charles erzählt?" Ich kann gerade einfach nicht mehr über die Baby-Sache reden, ich benötige etwas Abstand zu diesem Thema, um wieder klar denken zu können. "Na ja, sie haben weitestgehend kein Wort miteinander gesprochen. Ich hatte Max ja nichts von der ganzen Sache hier erzählt. Er meinte nur, dass Charles dieses Wochenende extrem komisch drauf war, er ist sogar den Interviews aus dem Weg gegangen, was ihm ordentlich Strafe kosten wird. Also sie haben auf jeden Fall gemerkt, dass etwas vorgefallen ist und spätestens wenn ihr wieder auf der Strecke seit, wissen die Leute, die euch nahe stehen, dass zwischen euch etwas vorgefallen ist." Wieso habe ich auch gedacht, dass wir es irgendwie für uns behalten können?

Die nächsten Tage vergingen wie im Fluge und Lando und ich versuchten das Beste aus der ganzen Situation zu machen. Wir unternahmen viel zusammen und festigten unsere Beziehung wieder. Die Babysituation hatte keiner mehr so richtig angesprochen. Ich denke, dass wir beide einfach auf unsere eigene Art und Weise damit klarkommen mussten. Erst mal war ich dankbar, dass es zwischen Lando und mir nicht mehr so komisch war und auch die Presse bekam mit, dass zwischen uns alles in reinen ist. So kamen schnell neue Artikel, dass es ein Fehlalarm mit den Gerüchten zu Max war und alles gut zwischen uns ist.

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Schneller als mir lieb war, ist der Tag gekommen, wo ich mit Lando vor dem Frauenarzt wieder stand

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Schneller als mir lieb war, ist der Tag gekommen, wo ich mit Lando vor dem Frauenarzt wieder stand. "Auf geht es." Gab ich fest entschlossen von mir und lief mit Lando an meiner Hand rein. Ich bin die Tage noch mal tief in mich gegangen und habe gemerkt, dass es einfach die richtige Entscheidung war, mich gegen dieses Kind zu entscheiden.

So, die Entscheidung ist gefallen, Paula hat sich wirklich gegen das Kind entschieden ._.
Was meint ihr? Wird sie die Entscheidung bereuen ? ._.


Danke mal wieder für euren ganzen Kommentar, ich habe mich so darüber gefreut!
Tut mir leid, dass nicht mehr so oft etwas kommt, aber ich will die Kapitel auch nicht immer nur so dahin klatschen :D

Was bedeutet Leben ? /Lando Norris FF/Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt