"Du weißt doch, dass meine Mutter gestorben ist, oder?" Mick nickte leicht. "Ja, vor paar Wochen, aber mehr weiß ich auch nicht. Toto hatte es am Anfang erwähnt, aber ich hatte auch nicht weiter nachgefragt. War sie krank gewesen?" Fragte Mick vorsichtig und zuckte mit meinen schultern. "Wenn man Drogensucht als Krankheit sieht, dann ja." Erschrocken schaute mich Mick an. "Ich habe sie erhängt im Keller gefunden." Flüsterte ich schon fast und ich merkte wie sich Mick anspannte. Sein Arm lag ja immer noch auf meinen Schultern. "Scheiße." Flüsterte er nach einer Weile. Ich lachte bitter auf. "Du sagst es." Am Ende wurde ich wieder leiser. "Weiß Toto das Marie Drogensüchtig war?" Fragte mich Mick genauso leise, ich war überrascht, dass er ihren Name wusste und ich zuckte wieder mit den Schultern. "Ich hab der Polizei gesagt, dass sie es für sich behalten sollen, aber ich denke, dass er seit meinen Überfall es weiß. Wir hatten seitdem nicht mehr darüber geredet. Ich denke, er wartet bis ich alleine auf ihn zukomme." seufzte ich. "Wieso redest du nicht mit ihm? Es ist immerhin Toto." Fragte mich Mick wieder verwirrt. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, ich verstehe es ja nicht mal, wieso ich jetzt plötzlich darüber reden will." Gab ich etwas verwirrt von mir. Ich verstand mich gerade selber nicht. "Okay, wenn du darüber reden willst, dann erzähl es mir. Ich bin für dich da." Mick drückte mich leicht an sich und das tat so gut. "Danke." lächelte ich leicht. Und somit erzählte ich Mick alles. Das meine Mutter mich öfter im Keller eingesperrt hat, dass die Männer mich nicht nur einmal verprügelt haben, dass Lukas mich seelisch misshandelt hat und dass ich meine Mutter öfter mit einer Überdosis auf dem Boden gefunden habe oder sie mich öfter Tage alleine gelassen hat. Es fühlte sich so extrem befreiend an, darüber zu reden. Die ganze Zeit unterbrach mich Mick nicht, auch nicht als ich bitterlich angefangen habe zu weinen. Er saß die ganze Zeit stumm neben mir und streichelte meinen Arm. "Ja das war es eigentlich." schniefte ich. "Wow...Paula...wow...ich weiß ehrlich gesagt nicht was ich sagen soll. Ich bin geschockt. Wie kann ein Mensch so viel aushalten." Man hörte deutlich, dass seine Stimme zitterte. "Die Bilder sahen schrecklich aus...und nie hat es jemand bemerkt?" fragte er geschockt und ich seufzte. Ich hatte ihn ein paar Bilder gezeigt, die ich mal von mir gemacht habe. Falls ich irgendwann doch mal zur Polizei gehen wollte...aber dies hatte sich nach dem Tod meiner Mutter erledigt...gelöscht hatte ich sie trotzdem nie. "Gemerkt schon, aber sie wollten sich nie einmischen. Unsere Nachbarin hatte öfter gefragt, ob ich mal bei ihr schlafen wollte, wenn sie merkte, dass es bei uns wieder lauter wurde. Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass sie meine Schreie im Keller gehört hat. Jedenfalls schaute sie mich am Morgen danach immer mitleidig an. Ihr Mann war ziemlich eigen, er wollte nie das sie sich einmischte und sie wird sich nicht getraut haben gegen ihm etwas zu sagen." seufzte ich.
"Wie kann man ein Kind so leiden lassen, nur weil man der Meinung ist, dass es einen nichts angeht." Schnaubte Mick sauer auf. "Ich weiß es nicht, aber ich habe damit abgeschlossen." Das war zwar gelogen, aber ich wollte das Mick sich etwas beruhigte. "Weiß gar keiner davon?" fragte mich Mick unsicher. "Ich hatte, was grob der Polizei und Susie erzählt, aber auch nur sehr oberflächlich, also ja, du bist der einzige, der die ganze Geschichte kennt. Kannst dir also was einbilden." Versuchte ich die Stimmung etwas aufzuheitern, aber so richtig klappte es nicht. "Wirst du es Lando jemals erzählen?" Und ich zuckte mit meinen Schultern. "Irgendwann bestimmt, aber aktuell hab ich es nicht vor, nein." leicht schüttelte ich mit meinem Kopf. "Danke, dass du es mir anvertraut hast. Ich hoffe, es hat dir geholfen." Ich nickte leicht. "Ich denke schon, dass es etwas geholfen hat...ich hoffe es zumindest." Vielleicht hören ja jetzt endlich diese Träume auf. Wollte mir das Universum sagen, dass ich mich jemanden öffnen soll?
Ich unterhielt mich noch eine Weile mit Mick über meine neue Chance bei Mercedes und er erzählte mir, dass er morgen Fenja fragen will, ob sie mit ihm zusammen sein möchte. Er war deswegen ziemlich aufgeregt, aber ich denke, ich konnte Mick seine Angst etwas nehmen. Als es langsam dunkel wurde, gingen wir wieder zu ihm ins Auto. "Angie ist wirklich ein super süßer Hund." Lächelnd schaute ich nach hinten zu Angie. "Ja, mein Dad hat damals gute Arbeit geleistet." Lächelte er schwach. "Du vermisst ihn sehr, was?" Fragte ich vorsichtig und Mick nickte leicht. "Er lebt zwar noch, aber es ist nicht mehr das Gleiche, aber ich komme klar." Lächelte er leicht und ich nickte unsicher. Mick ist auch durch die Hölle gegangen und er sitzt nun lächelnd neben mir. Vielleicht war es genau das der Grund, wieso ich mich ihm anvertraut habe. "Wenn du reden möchtest, ich bin für dich ja, jederzeit." Bot ich ihn an und Mick lächelte mich dankbar an. Da die Autofahrt ab jetzt relativ still weiter verlief, holte ich mein Handy raus und sah, dass ich eine Nachricht von Lando hatte. Er hatte mir ein Bild geschickt und sofort musste ich lächeln.
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Was bedeutet Leben ? /Lando Norris FF/
FanfictionDas Leben kann manchmal ein Arschloch sein, das musste auch Paula Wolff feststellen. "Wir schaffen das zusammen als Familie" hörte sie immer wieder Toto sagen. Ihr Leben verändert sich auf einen Schlag als die 20-jährige Paula zu ihrem Onkel zieht u...