>>> Panic! At The Disco - This Is Gospel (Piano Version) <<<
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Am Abend vor Weihnachten saßen wir gemeinsam mit einem Glas Wein auf dem Sofa. Gemma war heute Nachmittag mit ihrem Freund Michal gekommen. Das Thema Essen hatten weder Harry noch Anne erneut angesprochen und ich war froh darüber. Ich wollte nicht darüber reden und gleichzeitig gab ich mir Mühe, normal zu essen, damit sie sich keine Sorgen machten. Aber was war schon normal? Ich wusste es nicht.
„Wir gehen ins Bett, es war ein langer Tag", sagte Gemma irgendwann und erhob sich vom Sofa. Michal folgte ihr und auch ich spürte, dass ich wirklich müde war.
„Ich möchte auch ins Bett", sagte ich leise an Harrys Schulter. Er drehte seinen Kopf leicht zu mir.
„Ist es okay, wenn ich noch etwas wach bleibe und mich mit Mum unterhalte?", fragte er und strich über meinen Oberschenkel.
„Natürlich", antwortete ich sofort. Als ich meinen Kopf hob, um ihn anzusehen, lächelte er. Ich gab ihm einen kurzen Kuss und wünschte Anne eine gute Nacht. Es war noch nicht einmal 11, aber ich war schrecklich müde.
„Wir sehen uns morgen früh zur Bescherung", sagte Anne und lächelte mich an. Ich erwiderte ihr Lächeln und winkte den beiden noch einmal zur Verabschiedung zu, ehe ich in den Flur und die Treppe hinauf ging.
Ich konnte hören, wie Gemma und Michal sich in ihrem Zimmer leise unterhielten, nachdem ich aus dem Badezimmer kam und in unser Gästezimmer huschte. Nachdem ich mich unter die Bettdecke gekuschelt hatte, schlief ich kurz darauf ein.
Als ich wieder wach wurde, hatte ich kein Empfinden dafür, wie spät es wohl war. Ich drehte mich zur Seite und bemerkte, dass Harry noch nicht im Bett lag. Ich griff nach meinem Handy. Es war halb 2.
Ich richtete mich etwas auf und spürte, dass ich einen trockenen Hals hatte, deshalb stand ich auf.
So leise wie möglich öffnete ich die Tür und trat in den Flur. Im Wohnzimmer brannte noch Licht und ich hörte Anne und Harry leise reden. Langsam ging ich die Treppe hinunter und hielt inne, als ich merkte, dass sie über mich sprachen. Ich wollte nicht lauschen. Aber ich wollte trotzdem wissen, was sie sagten.
„Ich weiß nicht, was ich tun soll, Mum. Ich habe mir das alles anders vorgestellt und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll"
„Was meinst du genau, mein Schatz?", antwortete Anne.
„Ich will Kinder", Harry holte hörbar Luft, „Ich wollte immer Kinder. Jetzt geht das nicht mehr"
„Ich verstehe deine Gefühle und Enttäuschung. Aber vergiss bitte auch nicht, wie es Ava damit geht. Uns Frauen wird oft von der Gesellschaft vermittelt, dass Kinderbekommen unsere Lebensaufgabe ist. Sie fühlt sich sicher schuldig, dass sie das nun nicht leisten kann"
„Ich vergesse Ava nicht. Ich gebe ihr jedes Verständnis, das ich ihr bieten kann. Manchmal wünschte ich jedoch, dass man meine Gefühle auch mal sieht"
„Liebling, ich sehe deine Gefühle. Ich sehe, wie sehr du darunter leidest"
„Ich liebe sie so sehr, aber..."
„Es ist okay", sagte Anne. „Ihr findet einen Weg"
Harrys Stimme war dumpf. Ich glaube, dass Anne ihn in den Arm genommen hat. Erst jetzt spürte ich, dass mir eine Träne über die Wange lief. Es tat weh, Harry so verzweifelt zu hören. Zu wissen, wie sehr er litt, obwohl ich nichts dagegen tun konnte.
„Wir sollten schlafen, es ist spät", sagte Anne und sofort stand ich von der Treppenstufe auf, auf die ich mich gesetzt hatte und huschte zurück in das Gästezimmer. Ich schlüpfte unter die Decke und drehte mich weg von der Tür. Es dauerte nicht lange, bis Harry ins Zimmer kam. Ich lauschte, wie er sich auszog und kurz darauf mit unter die Decke kam. Ich tat so, als würde ich schlafen. Harry kuschelte sich an meinen Körper und küsste meinen Nacken.
„Ich liebe dich", murmelte er und ich presste meine Augen zusammen, während ich stumm weinte. Harry schlief kurz darauf ein und bekam zum Glück nichts davon mit.
Am nächsten Morgen war ich früh wach und starrte einfach vor mich hin. Zwischendurch schloss ich die Augen, konnte aber nicht mehr schlafen.
Harry schlief noch fest, bis er kurz vor 9 die Augen öffnete. Er blinzelte ein paar Mal. Im nächsten Moment lächelte er und zog meinen Körper fester an seinen.
„Frohe Weihnachten", sagte er mit rauer Stimme und küsste meinen Kopf.
„Frohe Weihnachten", murmelte ich an seiner Brust.
Erneut küsste er meinen Kopf und ich schloss meine Augen, als ich seine Wärme wahrnahm.
„Bist du okay?", fragte Harry mich irgendwann.
Ich nickte.
„Können wir später einen Film sehen?"
„Darauf kannst du wetten", antwortete Harry mit einem Grinsen. „Tatsächlich Liebe?"
Ich richtete meinen Oberkörper auf und sah Harry an.
„Oh ja!"
„Dann lass uns aufstehen. Mum wartet sicher schon sehnsüchtig auf uns zur Bescherung"
Kurz darauf gingen wir nach unten. Als wir durch den Türrahmen zum Wohnzimmer gingen, rief Anne „Stopp!".
Abrupt blieben wir stehen und sahen Anne irritiert an. Sie hielt ihr Handy gezückt auf uns gerichtet.
„Schaut mal über euch", sagte sie breit lächelnd.
Gleichzeitig sahen Harry und ich nach oben. Über dem Türrahmen hing ein Mistelzweig. Ich musste lächeln und auch Harry konnte sich ein Grinsen nicht unterdrücken. Er zuckte mit den Schultern, zog mich dichter an sich und küsste mich. Ich legte meine Arme in seinen Nacken und verlor mich völlig in unserem Kuss. Alles war egal. Auch, dass Anne uns dabei zusah und Fotos von uns machte - das war wirklich nicht so komisch, wie es gerade klingt.
„Ihr seid wundervoll zusammen", sagte Anne und erst jetzt lösten wir uns. Harry sah mir tief in die Augen. Ich liebte diesen Mann so sehr.
Anne führte uns zu dem geschmückten Baum, unter dem zahlreiche Geschenke lagen. Kurz darauf kamen auch Gemma und Michal runter und sie mussten die gleiche Prozedur unter dem Mistelzweig mitmachen, wie wir.
„Jedes Jahr das gleiche, Mum?", lachte Gemma, denn offenbar hatte der Mistelzweig eine Tradition in diesem Haus.
„Jedes Jahr das gleiche", antwortete sie und fotografierte die beiden im Türrahmen. „Na komm, Michal, du kennst das doch schon"
„Natürlich", antwortete dieser sofort.
„Und dieses Jahr kann Harry nicht nur Mums Kater unter dem Mistelzweig küssen, sondern eine richtige Frau", neckte Gemma und Harry machte eine abwinkende Handbewegung, bei der wir alle lachen mussten.
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We should open up [Harry Styles Fanfiction H.S. deutsch I German]
FanfictionMir entging nicht, dass Harry mir etwas näher kam. Er war noch immer weit entfernt, doch ich merkte, dass er mich küssen wollte. Und ich wollte ihn auch küssen. Aber gleichzeitig konnte ich es nicht. Avas Vertrauen zu Harry ist gebrochen und gleichz...