>>> Tate McRae - she's all i wanna be <<<
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Ich hatte noch etwas geschlafen und fühlte mich inzwischen schon viel besser.
Ich war froh darüber, dass Harry und ich alles geklärt hatten und wir nicht mehr sauer auf uns waren. Ich ertrug es nicht, wenn wir stritten.
Der Spiegel war von meiner heißen Dusche beschlagen und es dauerte etwas, bis ich mich darin sehen konnte. Ich trug nur Unterwäsche und schminkte mich für das heutige Konzert.
In Orlando.
Das Konzert, bei dem auch Jenny sein würde.
Ich wusste, dass wir uns nicht über den Weg laufen würden, das war eigentlich ausgeschlossen.
Dennoch machte es mir ein komisches Gefühl zu wissen, dass wir in einem Raum sein würden.
Jenny hatte mir noch einige Nachrichten geschrieben. Sie hatte sich entschuldigt. Gefragt, ob sie Harry nicht trotzdem mal kennenlernen konnte. Dass sie all ihre Worte nicht so gemeint hatte.
Es war lächerlich.
Harry hatte Recht gehabt und sie war nur daran interessiert, ihn kennenzulernen, damit sie behaupten konnte, dass sie ihn getroffen hatte.
Ich schüttelte den Kopf.
Am meisten jedoch über mich selbst, weil ich wirklich so naiv gewesen war und dachte, dass sie sich in irgendeiner Weise bei mir entschuldigen würde.
Mein Handy vibrierte und ich sah darauf.
Paco rief mich an.
Ich ließ den Blick fallen. Ich hatte nie auf seine Nachricht geantwortet und fühlte mich schlecht.
Kurz zögerte ich, nahm den Anruf dann aber doch entgegen.
"Hi Paco", sagte ich.
"Ava, Dios mío, ich habe mir Sorgen gemacht, weil du mir nicht geantwortet hast!"
"Tut mir Leid", murmelte ich und ließ mich auf den geschlossenen Toilettensitz nieder.
"Wie geht es dir?", fragte Paco zögernd. Ich wusste, dass er wissen wollte, ob ich die Ergebnisse hatte.
"Es geht. Es ist irgendwie... schwierig manchmal hier. Ich fühle mich allein, obwohl ich es nicht bin und ich vermisse dich wirklich sehr"
Paco schluckte hörbar.
"Ich vermisse dich auch total. Es ist richtig ungewohnt, dass du nicht in London bist. Mir fehlen unsere Treffen"
"Mir auch", antwortete ich Paco sofort und sah auf den Boden. Ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete. Pacos Stimme zu hören, tat gut, stimmte mich aber auch sehr traurig.
"Du kennst die Ergebnisse bereits, richtig?", fragte Paco irgendwann und ich presste meine Lippen aufeinander.
"Mhm", stimmte ich ihm irgendwann zu.
"Ich wollte mich nicht aufdrängen, tut mir Leid. Mir war irgendwie bewusst, dass du es schon weißt. Es ist, wie ich befürchte oder?"
"Mhm", machte ich erneut und stumm lief eine Träne über meine Wange.
"Es tut mir Leid", flüsterte Paco. "Ich habe wahnsinnige Angst um dich"
"Ich habe auch Angst. Ich bekomme hier in Amerika und durch Harry viel Ablenkung. Ich habe Angst, was passiert, wenn ich wieder zurück in London bin. Harry und ich fliegen dann vermutlich erst einmal für einige Zeit nach Italien. Zumindest, wenn meine Frauenärztin ihr Okay dafür gibt... Bitte verzeih mir, dass ich mich aktuell nicht so viel melde. Mir fehlt wirklich die Kraft dazu"
"Das ist okay, Ava. Ich freue mich, wenn du dich meldest und wenn nicht, dann weiß ich, dass du bei Harry gut aufgehoben bist"
"Er kümmert sich wirklich sehr gut um mich", antwortete ich, "manchmal glaube ich, dass ich ihn total aufhalte und er durch mich seine Tour nicht genießen kann"
"Sag das nicht. Das stimmt nicht, Ava"
Ich seufzte.
"Keine Ahnung"
Einige Augenblicke schwiegen wir.
"Weißt du irgendwas von Judy?", fragte ich ihn schließlich. Ich wusste nicht mehr, wann wir zuletzt Kontakt hatten. Ich wusste nicht mal, ob ihr klar war, dass ich in Amerika war. Vermutlich hatte sie es in einem der Magazine gelesen, aber interessiert war sie an meinem Leben offenbar nicht mehr, zumindest signalisierte sie mir das, indem sie sich nicht meldete.
"Nicht wirklich. Sie hat sich auch von mir völlig abgewendet. Sie gibt sich nur noch mit Brad ab. Ich habe sie einmal zufällig getroffen. Sie...", Paco überlegte und ich wartete darauf, dass er weiter sprach. "Sie sah nicht gut aus"
"Was meinst du?"
Paco seufzte.
"Ich glaube, dass sie inzwischen regelmäßig Drogen nimmt"
"Sie hat doch immer schon viel gekifft"
"Ich meine nicht kiffen, Ava. Ich meine synthetische Drogen"
Ich stockte.
"Bist du sicher?", fragte ich ihn schockiert.
"Nein, aber... Sie sah einfach so aus, keine Ahnung"
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Sie war meine Freundin gewesen, aber ich hatte gerade keine Kraft und Möglichkeit, mich um sie zu kümmern. Ich fühlte mich furchtbar.
"Na ja", machte Paco irgendwann, "eigentlich habe ich wegen dir angerufen. Wie geht es jetzt weiter?"
"Ich muss einen Termin für meine Operation machen. Da wird dann die Gebärmutter entfernt"
"Das klingt nach einer krassen Operation"
Ich zuckte mit den Schultern, obwohl Paco es nicht sehen konnte.
"Ich hoffe, dass es eine Routine-Operation für sie ist. Aber ich habe schon gelesen, dass die Heilung einige Wochen dauert. Ich habe richtig Angst davor"
"Sagst du mir Bescheid, wann die OP ist? Ich würde dich gerne im Krankenhaus besuchen, wenn das in Ordnung ist"
"Natürlich. Das verspreche ich dir"
"Wie geht es danach weiter?"
"Ich weiß es noch nicht genau. Aber einen Vorteil hat die ganze Sache: Ich habe dann nie wieder meine Periode"
Paco sagte nichts, aber als ich lachte, stimmte er mit ein.
"Ich muss leider los, aber ich freue mich, von dir gehört zu haben. Pass bitte auf dich auf und melde dich bei Gelegenheit bei mir, ja?", sagte Paco schließlich.
"Das mache ich. Danke, Paco. Ich vermisse dich"
"Ich vermisse dich auch. Bis ganz bald"
Wir legten auf und ich starrte lange auf mein Handy.
Letztlich erhob ich mich und machte mich fertig für das Konzert. Da Harry noch nicht zurück gekommen war, nahm ich an, dass er weiterhin in der Halle war, also verließ ich den Bus und betrat die Halle. Harry war in seiner Garderobe und blickte mich lächelnd an, als ich herein kam.
„Du siehst gut aus", sagte er und ich ließ verlegen den Blick fallen.
Er stand auf und kam zu mir. Harry zog mich an sich und küsste mich.
„Bleibst du heute wieder hinter der Bühne?", fragte er mich.
Ich nickte und widersprach ihm nicht, weil ich wusste, dass er ein Treffen mit Jenny in jedem Fall aus dem Weg gehen wollte. Auch, wenn es gar unmöglich war, dass ich ihr bei den Massen an Fans begegnen würde.
Ich wollte trotzdem kein Risiko eingehen.
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We should open up [Harry Styles Fanfiction H.S. deutsch I German]
FanficMir entging nicht, dass Harry mir etwas näher kam. Er war noch immer weit entfernt, doch ich merkte, dass er mich küssen wollte. Und ich wollte ihn auch küssen. Aber gleichzeitig konnte ich es nicht. Avas Vertrauen zu Harry ist gebrochen und gleichz...