>>> Seafret - Atlantis <<<
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Ich fand an diesem Abend keine Ruhe. Ich war so aufgewühlt, dass ich joggen gegangen war und eigentlich hasste ich joggen wirklich. Leider hatte es das kein bisschen besser gemacht, da ich währenddessen viel zu viel nachgedacht und nicht darauf geachtet hatte, wo ich hingelaufen war. Hampstead Heath war so groß, dass ich auf mein Handy schauen musste, damit ich wieder zurück fand.
Aus irgendeinem Grund fand ich trotzdem eine Befriedigung in dem Sport, den ich machte und weil meine Gedanken noch immer viel zu laut waren, sprang ich danach nicht direkt unter die Dusche, sondern in Harrys Pool, um einige Bahnen zu schwimmen, bis ich gar keine Kraft mehr hatte.
Ich war eigentlich überzeugt, dass es für mich kein Problem war, dass Harry mich betrogen hatte. Dass ich gut damit klar kommen würde. Doch gerade war es fast wie ein Rückfall. Diese Kleinigkeit warf mich so aus der Bahn, dass ich nicht wusste, wie ich reagieren sollte.
Es war inzwischen fast Mitternacht und Harry war immer noch nicht zurück gekommen. Ich saß ungeduldig auf dem Sofa und wartete auf ihn, während der Fernseher lief, dem ich allerdings keine Beachtung schenkte. Mein Körper brannte von dem vielen Sport, den ich gemacht hatte, doch ich wippte nervös mit meinem rechten Bein auf und ab.
Um halb 1 hörte ich endlich den Schlüssel im Schloss und sofort sprang ich auf, als hätte man mich bei etwas Verbotenem erwischt.
Planlos stand ich im Wohnzimmer und schaltete deshalb den Fernseher aus.
Ich lauschte, wie Harry sich im Flur bewegte und vermutlich seine Schuhe auszog.
Im Wohnzimmer brannte noch das Licht, deshalb musste er wissen, dass ich noch nicht im Bett war.
Seine Schritte wurden lauter, bis er schließlich durch die Tür trat und mich bemerkte.
Harrys Wangen waren gerötet und er sah überrascht aus, als er mich sah.
"Hey Babe. Du bist noch wach?", fragte er. Seine Zunge war schwer und es wirkte, als würde der Mund seinen Gedanken nicht folgen können. Er sprach noch langsamer als sonst.
Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust.
"Und du bist betrunken", stellte ich fest.
Wunderbar.
Das machte es nur noch schlimmer. Stand er auch wieder unter Drogen? Wiederholte sich gerade einfach alles, was wir vor ein paar Monaten erst durchgemacht haben? Ich konnte das nicht nochmal. Mein ganzer Körper zitterte.
"Es dauerte alles etwas länger und-"
"Wo warst du?", unterbrach ich ihn sofort, ohne mich zu bewegen.
Harry stützte sich an der Lehne des Sofas ab.
"Bei einem Treffen, um alles für die Tour zu klären, das habe ich doch-"
"Wo warst du, Harry?", unterbrach ich ihn erneut, sodass Harry verwirrt die Augenbrauen zusammenzog.
"Ich verstehe nicht, Babe. Wieso fragst du das?"
"Ich glaube dir nicht"
Harry drehte den Kopf fragend zur Seite, antwortete jedoch nicht.
„Du wolltest um 10 zurück sein, das hast du mir versprochen"
Irritiert schnaubte er kurz.
„Und du hast gesagt, dass ich nicht auf die Zeit achten soll, wieso machst du mir das jetzt zum Vorwurf?", fragte er.
Er wusste genau, worauf ich hinaus wollte, doch er versuchte weiterhin, mir auszuweichen.
"Wer ist Ashley?", stellte ich nun die Frage, die er offensichtlich ignorieren wollte.
"Oh mein Gott, das ist nicht dein Ernst", seufzte Harry. Er ging um das Sofa herum, um sich darauf fallen zu lassen.
Ich rührte mich nicht und stand noch immer mit verschränkten Armen mitten im Raum.
Harry seufzte erneut und rieb sich gestresst mit einer Hand über seine Augen.
"Ich habe unheimlich viel zu tun, Ava, bitte, ich kann mich jetzt nicht noch damit rumschlagen"
"Damit?"
"Mit deiner Eifersucht"
Wütend verengten sich meine Augen, als ich nicht fasste, was er gerade sagte.
"Du hast nicht auf meine Frage geantwortet. Wer ist Ashley, Harry? Und wieso freut sie sich, dass ihr euch treffen könnt? Was zur Hölle ist hier los?"
"Sie ist meine Tourfotografin. Jetzt beruhig dich doch endlich", antwortete Harry und hob leicht seine Stimme, "Ich habe dir gesagt, dass der Termin mit der Arbeit zu tun hat und du glaubst mir nicht!"
"Wie sollte ich auch? Du hast mich betrogen! Und jetzt verheimlichst du mir auch noch, dass du dich mit ihr triffst"
"Verheimlichen? Was habe ich dir denn bitte verheimlicht? Was soll das überhaupt? Liest du jetzt auch noch meine Nachrichten auf dem Handy? Ich habe dir gesagt, dass ich los muss und wenn du da irgendetwas hinein interpretierst, dann ist das nicht mein Fehler, sondern deiner!"
Harry sprang vom Sofa auf.
"Jetzt bin ich auch noch Schuld?", fragte ich und meine Stimme bebte, während ich ihn nicht aus den Augen ließ.
"Ich habe nichts falsch gemacht. Ich muss arbeiten und mich um so viele Sachen kümmern. Wenn ich zu Hause bin, dann ist das meine einzige Zeit, die ich in Ruhe verbringen kann und jetzt wirfst du mir auch noch solche Dinge an den Kopf, die überhaupt nicht stimmen. Ich dachte, dass du hinter mir stehst"
"Das- ich-", stammelte ich. Seine Worte waren unfair.
"Ich werde dazu nichts mehr sagen. Ich muss schlafen, ich kann keinen klaren Gedanken fassen", murrte Harry.
"Dann hättest du vielleicht die Finger vom Alkohol lassen sollen", erwiderte ich, nun doch wieder von meiner Wut geleitet, "Oder warte- waren auch wieder Drogen dabei? Deine Ausrede für alles, wenn du irgendwelche Fehler machst?"
Harry schüttelte wortlos den Kopf und machte eine abwinkende Bewegung, während er zur Tür ging.
"Ich schlafe heute im Gästezimmer", sagte ich nur noch.
"Wie auch immer", erwiderte Harry und verließ das Wohnzimmer. Ich lauschte, wie er sich die Treppe hinauf schleppte und darauf im Badezimmer verschwand.
Ich war so wütend, dass ich nicht einmal gemerkt hatte, dass mir Tränen über die Wangen liefen. Ich hasste es, dass ich immer weinen musste, wenn ich wütend war.
Schnell wischte ich die Tränen weg und ging ebenfalls nach oben. Zum Glück musste ich nicht mehr ins Bad, sondern konnte direkt ins Gästezimmer gehen. Doch als ich dort ankam und die Tür hinter mir geschlossen hatte, weinte ich doch wieder. Ich hasste Streit und jetzt musste ich wegen meiner Eifersucht und Verlustangst im kalten Bett schlafen, ohne Harry an meiner Seite. Es war bescheuert von mir gewesen, ihn so anzuschreien, doch ich konnte nicht anders. Meine Angst davor, dass ich nicht gut genug für ihn war, war einfach zu groß.
Die kalte Decke lag schwer auf meinem Körper und ich wusste nicht, wie lange ich in die Dunkelheit starrte, bis ich irgendwann eingeschlafen war.
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We should open up [Harry Styles Fanfiction H.S. deutsch I German]
Fiksi PenggemarMir entging nicht, dass Harry mir etwas näher kam. Er war noch immer weit entfernt, doch ich merkte, dass er mich küssen wollte. Und ich wollte ihn auch küssen. Aber gleichzeitig konnte ich es nicht. Avas Vertrauen zu Harry ist gebrochen und gleichz...