Kapitel 91

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>>> Labrinth - All For Us <<<

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Wir liefen eine gute Stunde und ich war am Ende völlig fertig, während Harry aussah, als könnte er noch weiter laufen. Doch er musste zurück zur Halle für den Soundcheck.

Vor unserem Bus wartete bereits Levi, weil sie unbedingt wieder mit Harry durch die Halle rennen wollte.

Ich war zu erschöpft und wollte mich lieber ausruhen.

"Du meldest dich, wenn etwas ist, ja?", fragte Harry, nachdem er mir einen kurzen Kuss gegeben hatte. Levi zog schon ungeduldig an seiner Hand.

"Natürlich. Ich brauche gerade etwas Ruhe"

"Schalte vielleicht einfach mal dein Handy für ein paar Stunden aus. Das hilft manchmal schon", schlug Harry vor und ich nickte.

"Viel Erfolg", sagte ich, ohne weiter auf seinen Vorschlag einzugehen.

Er lächelte mich noch einmal aufmunternd an und jagte dann Levi hinterher, bis die beiden in der Halle verschwanden.

Ich ging zurück zum Bus, griff nach meinem Handy und verschwand im Bad.

Meine Klamotten waren völlig durchgeschwitzt und ich musste dringend raus aus ihnen. Ich zog mich aus und ging schnell unter die Dusche, um meinen Schweiß vom Körper zu waschen.

Danach trocknete ich mich ab und schlüpfte in eins von Harrys Shirts. Direkt darauf kroch ich wieder unter die Bettdecke.

Ich griff nach meinem Handy. Mir war bewusst, dass ich Paco nicht ignorieren sollte, aber ich wollte ihm gerade auch nicht antworten. Ich war sicher, dass er das verstehen würde.

Stattdessen sah ich eine Nachricht von einer Nummer auf meinem Handy, die ich nicht eingespeichert hatte.

Verwirrt öffnete ich die Nachricht und richtete mich etwas auf.

**Hey Ava. Ich hoffe, dir geht es gut? Ich habe gesehen, dass du gerade in Amerika bist und mit Harry Styles zusammen bist? Stimmt das?? Das wäre so cool!! Ich bin von meiner Arbeit aus schon seit ein paar Monaten in Orlando und bleibe noch bis Ende des Jahres. Ich werde auch auf Harrys Konzert hier in Orlando gehen und wollte fragen, ob wir uns dann vielleicht mal wiedersehen können? Ich würde mich freuen. Ich denke oft an dich. Melde dich gerne. Jenny**

Als ich ihren Namen las, blieb mein Herz fast stehen. So fühlte es sich zumindest an.

Jenny war in Amerika. Wieso ausgerechnet, wenn ich auch hier war?

Ich legte mein Handy zur Seite und verdeckte mit meinen Händen meine Augen.

Fuck.

Das war doch alles ein schlechter Scherz oder?

Ich wusste nicht einmal genau, was ich fühlen sollte. Es war das reinste Chaos in mir.

Ich sollte sauer auf Jenny sein, dass sie mich in meiner schwierigsten Lebensphase allein gelassen hatte. Unsere Beziehung war es ihr nicht wert, zu kämpfen.

Aber das war inzwischen anderthalb Jahre her.

Und irgendwie beruhigte es mich auf eine gewisse Art und Weise, ihren Namen zu lesen. Wir haben so viel miteinander geteilt, so viele erste Erfahrungen miteinander gesammelt. An manchen Tagen vermisste ich das.

Ich wühlte aus der Bettdecke mein Handy wieder hervor.

Als ich die Nachricht erneut öffnete, starrte ich lange auf ihre Worte.

Dann tippte ich auf Antworten.

**Hi, mir geht es gut**, ich hielt kurz inne, schrieb dann aber weiter **cool, dass du in Orlando arbeitest, das freut mich für dich. Das mit Amerika und Harry stimmt, ja**

Ich wusste nicht, was ich noch schreiben sollte, deshalb überlegte ich noch einige Momente.

Da mir nichts mehr einfiel und ich eigentlich keine Gegenfragen stellen wollte, sendete ich die Nachricht einfach ab.

Ich starrte an die Decke des Busses.

Ich hätte niemals gedacht, dass sie sich wieder bei mir meldet. Dass sie überhaupt noch meine Nummer hat, gleicht einem Wunder. Ich dachte, dass sie alles von mir vernichtet hat, nachdem sie sich getrennt hatte.

Aber dem war wohl nicht so.

Mein Handy vibrierte kurz und ich blickte auf das Display.

Jenny hatte mir direkt geantwortet. Sie freute sich für mich, dass ich glücklich mit Harry war und fragte mich, was ich jetzt so machte.

Ich antwortete ihr darauf. Irgendwie war es schön, mit ihr zu schreiben. Sie kannte mich, ich musste nicht viele Worte finden, sondern sie verstand meine Gefühle. Das tat gut.

Ich hatte mich zuletzt so einsam gefühlt und viele Vorfälle auf dieser Tour ließen mich immer trauriger werden. Natürlich war es schön, bei Harry zu sein und ich genoss die Konzerte und Menschen. Aber es waren nun mal auch viele Dinge passiert, die mich runterzogen.

Wir schrieben lange, bis ich die Zeit vergaß und Harry schon wieder vom Soundcheck zurück kam.

Ich legte mein Handy zur Seite und stand auf, um zu ihm zu gehen.

„Hey", sagte ich und zog ihn sanft an mich. Harry sah mich mit seinen grünen Augen an und lächelte.

„Hey Babe", antwortete er und küsste mich.

„Wir fahren heute nach dem Konzert direkt weiter oder?", fragte ich ihn.

„Heute Nacht um 2 geht es los, ja"

„Was ist unser nächster Stopp?"

„Daytona. Und danach Orlando und Miami", antwortete er. „Nach Daytona fahren wir lange, wir werden erst morgen Mittag ankommen, deshalb ist das nächste Konzert erst übermorgen"

Ich nickte. Es war schön, dass er den morgigen Tag frei hatte.

„Möchtest du heute wieder mit zum Konzert?"

„Gerne"

„Ist es okay, wenn du neben der Bühne bleibst?"

„Klar. Gibt es keinen VIP Bereich?"

Harry zögerte.

„Doch, aber... neben der Bühne ist mein Team und dir kann nichts passieren. Keine Angriffe, Übergriffe oder Fotos"

Ich wollte nicht mit Harry diskutieren. Neben der Bühne würde es sicherlich auch einen guten Blick auf Harry geben und diesen Blickwinkel kannte ich noch nicht.

„Das können wir so machen", sagte ich. Mir war bewusst, dass Harry sich nur Sorgen machte und mich schützen wollte, so gut es ging. Das war okay.

Ich dachte an die Nachrichten von Jenny.

„Harry?", fragte ich.

„Hm?"

Ich ließ den Blick fallen. Ich wusste nicht, wie ich es sagen sollte und legte mir im Kopf die richtigen Worte zusammen.

Als ich Luft holte, klingelte sein Handy. Er sah kurz darauf und anschließend wieder mich an. Ich bemerkte, dass er den Anruf annehmen musste, aber mich auch nicht unterbrechen wollte.

Ich lächelte leicht.

„Geh ruhig ran"

„Du wolltest etwas sagen"

„Es ist nicht so wichtig"

Harry zögerte noch einen Moment.

„Entschuldige", sagte er schließlich und nahm den Anruf entgegen.

Es war noch etwas Zeit bis Orlando. Ich konnte auch wann anders mit ihm darüber sprechen.

We should open up [Harry Styles Fanfiction H.S. deutsch I German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt