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"Hey Babe, wach auf, Frühstück ist fertig.", weckt mich Chris Stimme.

Ich öffne meine Augen.

Ich richte mich auf und schaue ihn an, während ich mich strecke.

"Nenn mich nicht so.", ich stehe auf und gehe zur Couch, auf der Shane liegt.

"Shane?", ich fasse ihn an die Wange.

"Lass ihn doch pennen, komm frühstücken.", umarmt mich Chris von hinten.

"Lass mich.", ich stoße ihn weg.

Er lässt los und geht zu den anderen, die schon frühstücken.

Ich stehe auf und will gerade frühstücken als Shane was sagt.

"Tris.", flüstert er.

"Shane!", ich drehe mich lächelnd um.

"Was ist passiert, was macht C-Chris hier", fragt er mit rauer Stimme.

"Erklär ich dir späer, ruh dich noch ein bisschen aus.", grinse ich, küsse ihn auf die Wange und setze mich dann zu den anderen.

"Wollen wir später raus?", fragt mich Chris.

"Wir-raus?", frage ich genauer nach.

"Ja, wieso nicht?"

"Nein.", ich schütte mir Müsli in die Schüssel mit Milch.

"Komm schon."

"Nein."

"Ich will mit dir reden, eine Chance?"

Ich seufze.

Er grinst.

"Nur weil du doch noch gekommen bist.", murmle ich und esse weiter.

[...]

"Wohin fahren wir?", frage ich Chris, während ich mich anschnalle.

"Keine Ahnung, irgendwo hin, wo es ruhig ist.", er fährt los.

Nach 15 Minuten hält er am Waldrand an.

"Komm.", er macht ein paar Schritte in den Wald.

"Hier willst du bleiben?"

"Ja, hier ist es schön.", er nimmt meine Hand, die ich sofort wieder wegreiße.

Wir laufen eine Weile und setzen uns dann auf einen Baumstamm.

"Tris, du weißt, dass du ihn nicht liebst.", fängt er ganz direkt an.

"Du hast keine Ahnung.", antworte ich und betrachte das Licht, das zwischen den Baumkronen hervorkommt.

"Er tut dir Leid, deswegen denkst du, dass du ihn liebst, du willst ihm nur nicht wehtun.Wir wissen beide, dass er bei dir glücklich ist. Aber du musst auch an dich denken und auf das, was dein Herz dir sagt, bitte Tris, ich liebe dich und du weißt genau, dass du das selbe empfindest, sonst wärst du nicht so kalt zu mir, stimmt doch, nichtwar?"

Er hat recht.
Er hat verdammt nochmal recht.
Ich habe mich an Shane festgekrallt, um ihm zu helfen, doch das bringt nichts. Ich bereue keine Sekunde, in der ich mit ihm Zusammen war, ich habe ihn geliebt, aber die Beziehung ist aussichtslos. Ich liebe Chris. Ich kann ihn nicht hassen, ich hab es versucht, aber es bringt nichts.

Ich nicke leicht.

"Du hast recht.", eine Träne fließt mir die Wange runter, "Ich muss Schluss machen.", ich fange an zu weinen.

Wie soll ich es Shane sagen.

"Er wirds schon verkraften.", Chris streichelt mir über den Rücken.

Ich schaue auf.

Er lächelt leicht und wir kommen uns näher.
Er wischt mir eine Träne weg und plötzlich berühren seine sanften Lippen meine.

Nach einigen Sekunden lösen wir uns.

"Du weißt nicht, wie wunderschön du gerade aussiehst.", lächelt er während wir zum Wagen laufen.

Wir fahren los und eine angenehme Stille entsteht.

"Chris, warte mal...ist das nicht-", ich schaue verwirrt aus dem Fenster, "CHRIS HALT AN!"
"WAS IST PASSIERT?", er bremst sofort und ich steige aus.

"W-Wa-Tris?", fragt er verwirrt.

"Fahr weiter, komme gleich nach.", ich schlage die Tür zu und er fährt einen Moment später weiter.

"Shane, was verdammt nochmal machst du hier?", ich schaue zu ihm runter.

"Warten.", er liegt mitten auf einer Einbahnstraße und schaut in den Himmel.

"Shane, bitte steh auf."

"Ich bin nicht blöd Tris. Denkst du ernsthaft ich habe nicht bemerkt dass da zwischen dir und Chris was läuft? Schon gestern hat er dich so angesehen, ich könnte kotzen man, du hättest es mir wenigstens gleich sagen sollen.", sagt er genervt.

"Lass mich das erklären, i-ich kann nichts dafür, es ist einfach nur so, dass-"

"-Du liebst ihn. Ich habe dir nie was bedeutet, aber das ist okay. Ich kenne das nicht besser also geh zu Chris und fickt doch die Nacht durch."

"Es geht nicht immer nur um dich Shane, weißt du wie schwer es ist, mit einem depressiven Jungen zusammen zu sein, Hm? Es ist verdamt nochmal schwer okay, man müsste eigentlich durchgehend auf dich aufpassen, damit du nicht auf irgendwelche Gedanken kommst."

Er fängt an zu lachen.

"Weißt du wie schwer es ist, wenn deine große Liebe so über dich denkt und lieber mit deinem Ex-besten Freund zusammen ist?", sein Lachen wird lauter.

"Weißt du ich habe dich geliebt okay, ich hätte alles für dich getan, weißt du wie oft ich Todesangst um dich hatte, ich kann das alles einfach nicht mehr also bleib von mir aus doch einfach liegen, wenn es das ist, was du willst.", ich gehe.

Wieso muss er nur so ein Spast sein.

Er denkt auch, dass nur er das Opfer ist. Aber alle in seinem Umfeld machen sich Sorgen um ihn, sie alle leiden mit.
Und er ist undankbar.
Undankbar zu Sam, der alles für ihn tut und immer zu ihm steht.

Am besten gehe ich zuerst zu ihm.
Mich bedanken.

The guy next door Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt