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Chris und ich gehen an Sam, James, Kira und Shane, der sich übrigens grinsend an die Wand gelehnt hat, vorbei.

Wir gehen stumm wieder zum Auto.

"Nächstes mal hört auf mich.", meint Shane, der gerade die Autotür zuknallt.

"Halt die Klappe.", meine ich genervt.

"Uhh Miss Mellark ist angepisst und jeder muss still sein-"

"Shane!", fällt ihm Chris wütend ins Wort.

"Was, du auch? Wie ihr alle deswegen rumheult, Menschen sterben halt, wie kann euch ja egal sein.", lacht Shane und lehnt sich ans Fenster.

"Wie kannst du das sagen, wobei doch gerade beide Elternteile von dir gesto-"

"Sie wären eh früher oder später gestorben.Das ist bei jedem so, es bringt ja nichts wenn man paar Jahre länger lebt.Irgendwann wird sich keiner an uns erinnern, dann ist es so, als hätten wir nie existiert.", meint er nicht mehr so ganz amüsiert.

"Können wir mal aufhören darüber zu reden.", mischt sich Sam ein.

"Is ja gut, wohin fahren wir?", fragt Shane.

"Es ist 11 und morgen Schule also fahre ich Chris, James, Kira und Tris nachhause, soll ich dich zu Walter fahren?"

"Ne, lass mal.Ich steige einfach mit Chris aus."

Sam fährt in unsere Straße und nachdem wir uns verabschiedet haben, fährt er auch schon wieder zurück.

"Wir sehen uns.", Chris küsst mich kurz und ohne sich von Shane zu verabschieden, geht er nach Hause.

"Uhm, wir gehen dann mal.", meine ich und deute zur Tür.

"J-Ja klar, muss eh los, Bye."

"Ciao.", wir gehen zur Tür.

Shanes P.O.V

Ich laufe die Straße hoch.

Wenigstens hat Sam Chelsea mitgenommen, dass ich endlich mal Ruhe habe.

Es ist schnell dunkel geworden und ich setzte mir die Kapuze auf.

Ich gehe erstmal zu Rombo in den Laden.

"Wie lange iste es her?", fragt Rombo grinsend und zieht mich in eine Umarmung.

Er ist Portugiese und redet mit Akzent.

"Kannst du wieder mal...", ich deute auf meine Arme.

"Mesch Maja, schon wider.", er verdreht die Augen und wir gehen in den Hinteren Teil des Ladens, der mit einem Vorhang abgetrennt wurde.

Ich setze mich auf einen Stuhl und gebe ihn die Tinte und die Nadel.

"Nadel kannst du behalten, habe bessere.", meint er und holt einen Holzgriff, an dessen Ende eine kleine Nadel befestigt wurde.

Ich stütze meinen linken Arm am Tisch ab und ziehe den Ärmel hoch.

"Wi gehte es dir?", fragt er, während er anfängt, meine Tattoos nachzustechen.

"Gut, dir."

"Das siehte nicht ser gut aus, sind mehr geworden seit letzte mal, nicht?"

Ich antworte nicht.

"Papa há um cliente que quer cigarros!", kommt es aus dem Nebenzimmer.

"O que , venha aqui, eu não entendo uma palavra!", ruft Rombo streng zurück und ein kleiner Junge kommt rein.

"Hay Sergio, lange nicht gesehen.", grinse ich ihn an.

"Hallo Shane, wie gehts.", strahlt der Junge und sieht aus, als würde er mich gleich umarmen.
Bitte
Tu
Das
Nicht!

"Gut und dir, wie läufts in der Schule?", frage ich und Rombo geht kurz in das Zimmer, aus dem Sergio kam.

"Gut, wir haben einen neuen in der Klasse, jetzt sind wir beste Freunde.", grinst er.

"Cool, wie heißt er?"

"Josh.", sein Blick wandert runter zu meinem Arm, "Hast du dich wieder ge-"

"Nein, das sind alte...ich kenne Josh, er wohnt in der Straße meiner Freundin."

"Uhh, Freundin also.", wackelt er mit den Augenbrauen.

Mit 9 schon so temperamentvoll.

"Nein, nur noch...eine Freundin."

"Ist sie hübsch?"

"Ja, sehr sogar, aber ich hab ne Freundin und sie ist noch hübscher.", grinse ich.

"Dizer adeus e voltar , novos clientes vêm e eu tenho que fazer!"

Rombo kommt wieder rein.

"Tschüss Shane.", er winkt mir und geht wieder.

"Immer lasst er sich ablenken.", brummt Rombo und setzt sich wieder hin.

"Wie get es mit deine Eltern?", fragt er, ohne hoch zu schauen.

"Sie sind nicht meine Eltern."

"Jaja, Walterr und Kameron, wie gets dir mit inen?"

"Gut.", meine ich.

"Gut?", er sieht mich misstrauisch an.

"Ja gut, mach weiter ich will nicht die ganze Nacht hier sitzen.", lache ich.

Er schüttelt mit dem Kopf und fährt fort.

Nach 15 Minuten ist er fertig.

"So, Totekopf und Slange sind fertig."

"Danke, reicht für heute, wir sehen uns.", verabschiede ich mich von ihm, nehme meine Sachen und gehe.

Draußen mache ich mir die Jacke zu und setze mir wieder die Kapuze auf.

Es ist schon zu spät, um nachhause zu gehen, Walter ist sicher schon dicht und da muss ich nicht jedes mal dabei sein.

Ich gehe zum Schrottplatz und hole mir ein paar Kippen und Vodka aus dem Bus.

Dann setze ich mich vorne in den Kombi und stecke mir die Zigarette in den Mund.

Es ist so viel besser alleine zu sein.
Du kannst niemanden Verletzen oder Verlieren.Keiner kommt an dich ran.Du brauchst dir um niemanden Sorgen zu machen.Und das beste ist eh, niemand Interessiert sich für dich.

Ich versuche ein paar mal das Feuerzeug anzumachen, doch es ist kaputt.

Genervt werfe ich es gegen die Scheibe.

"Hier.", eine Hand von der Hinterbank hält mir ein Feuerzeug hin.


The guy next door Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt