99

1.6K 63 5
                                    

Nach dem Abendessen habe ich mich noch etwas mit meinen Eltern unterhalten, aber jetzt will ich einfach nur schlafen gehen.

"Gute Nacht dann.", verabschiede ich mich und gehe mit meinem Koffer die Treppen hoch zu meinem alten Zimmer.

Ich öffne die Tür.

Es sieht alles so...so nach mir aus.

Der Schreibtisch sieht so unaufgeräumt wie früher immer aus und aus meinem Kleiderschrank stehen ein paar Sachen nach draußen ab.
Die Bücher in dem kleinem Regal, die üprigens nie von mir angerührt worden waren, sehen so langweilig wie immer aus und, ich seufze, der Balkon, ich gehe nach draußen auf den Balkon und schaue rüber zu Chris Haus.
Es ist genauso wie damals.
Hier ist so viel passiert.
Ich fahre mit meiner Hand über die steinige Absicherung.

"Du kannst auch nicht schlafen, hm?", höre ich Chris Stimme von drüben.

Ich schüttle den Kopf.

"Das sind genau die Worte, die du in der Nacht zu mir gesagt hast.", lächle ich leicht.

"Ganz schön lange her."

"Ja, das ist es."

"Ich versuche dann mal zu schlafen, obwohl das ohne dich eine ganz schöne Herausforderung ist.", grinst er mir zu.

"Der war so schlecht.", lache ich, "Schäm dich."

"Morgen schlafe ich bei dir, mir egal wo, sonst kann ich schlecht schlafen, weißt du."

"Hör doch auf jetzt, der Romantiker steht dir nicht.", lache ich.

"Okay okay, gute Nacht babe.", lachend geht er rein.

Ich gehe ebenfalls rein, ziehe mir ein Shirt und eine Jogginghose an und gehe ins Bett.

[...]

Seit langem wecken mich die Sonnenstrahlen wieder und ich stehe gähnend auf.
Nach ein paar Minuten zu sich kommens stehe ich auf, ziehe mich an und gehe ins Bad, wo ich mir mein Gesicht wasche und mir einen schnellen Dutt mache.

Dann gehe ich runter, wo mein Vater am Frühstückstisch Zeitung liest und meine Mutter am Herd steht.

"Guten morgen, setzt dich, gleich gibts Frühstück.", höre ich meine Mutter sagen.

Ich setze mich und kaum eine Minute danach, häuft meine Mutter mir ein paar Pancakes auf den Teller.

"D-danke.", murmle ich erstaunt.

"Guten Appetit.", brummt mein Vater und macht sich über seine Pancakes her.

[...]

Den Vormittag habe ich mit meinen Eltern verbracht und nach dem Mittagessen hat mir Chris geschrieben, dass er mich gleich abholt.

Ich hole meine Tasche von oben und kaum bin ich die Treppen runter, klingelt es auch schon an der Tür.

"Das ist Chris.", bemerke ich und mache die Tür auf.

"Hey.", strahlt er mich an und begrüßt mich mit einem Kuss.

"Na, die Nacht überlebt?", frage ich, während ich mich löse, um meine Schuhe anzuziehen.

"War ganz knapp."

"Bis dann.", rufe ich ins Haus und schließe die Tür.

"Wo willst du so früh schon hin?", frage ich, während er mich an die Hand nimmt und mit mir den Eingangsberreich des Hauses verlässt.

"Ich dachte mir, wir schauen uns hier mal um, ein bisschen spatzieren gehen, dann, um vier, treffen wir uns mit den anderen am Platz."

"Okay.", lächle ich ihn an.

Wir laufen redend die Straße hoch, bis wir an dem Haus von Josh ankommen.

"Denkst du, sie wohnen da noch?", frage ich, während ich das Haus mustere.

"Keine Ahnu-"

Die Tür öffnet sich, und ein braunhaariger Junge kommt mit einem Müllsack heraus.

Er läuft durch den Garten, zum Bürgersteig, wo er uns bemerkt und abrupt stehenbleibt.

Er mustert uns unsicher.

"Hey Josh.", winkt Chris ihm zu.

"C-Chris?", fragt er ungläubig.

Ich lächle ihn an und wir laufen zu ihm.

"Na, wie gehts?", fragt Chris ihn grinsend.

"Gut.", murmelt Josh, hebt den Müllsack, den er vorhin fallen gelassen hat, wieder auf und läuft desinteressiert an uns vorbei zur Mülltonne.

"Was ist los?", fragt Chris verwirrt.

"Nichts.", Josh geht, ohne uns anzuschauen, wieder aufs Grundstück und einen Moment später, ist er auch schon wieder im Haus verschwunden.

Chris schaut ihm ungläubig nach.

"H-Hab ich irgendwas falsches gesagt?", fragt Chris mich.

"Nein, irgendwas hat er.", antworte ich nachdenklich.

"Wir sollten mal mit ihm reden.", Chris wendet sich vom Haus ab, nimmt meine Hand und wir gehen weiter.

Wir biegen an der Hauptstraße rechts ab und nach kurzer Zeit sieht man schon die alte Halfpipe.

Als wir näher kommen, sehen wir auch die Jugendlichen skaten.

"Kaum zu glauben, dass sie uns ersetzt haben.", grinst Chris.

"Die sind nichtmal halb so gut wie wir es waren.", scherze ich.

"Lass uns Rombo besuchen, glaube ihm gehört der Laden immernoch."

Wir laufen an der Halfpipe vorbei zu einem kleinen Eckladen.

Chris geht zuerst rein uns sieht sich um.

"Kann ich ihnen helfen?", fragt ein Junge, der hinter der Kasse steht, Chris.

"Ja, ich will zu Rombo.", Chris dreht sich zu dem Jungen, "S-Sergio?"

"Ähh, woher weißt du...-Chris!", Sergio steht plötzlich aud und strahlt Chris an, "Du bist wieder da!"

"Ja, wie gehts, lange nicht gesehen, was.", grinst Chris.

"Gut, Gut, warte ich hole schnell meinen Vater.", der Junge verschwindet hinter einem Vorhang und einen Moment später kommt ein kleiner runder Mann mit offenen Armen aus dem Raum hinter dem Vorhang raus.

"CRRIIIIS, DU BISTE ES WIRKLISH , LAS DICH ANSEN", er umarmt Chris herzlich, "Oh, unde Tris chast du auch mitgebracht!", er kommt zu mir und umarmt mich ebenfalls.

"Wie gets euch denn, Sergio, chol was zu trinken fur die zwei."

"Gut, und dir, was lief hier ohne uns?", grinst Chris.

"Achh nichtz, iste wie fruher, was macht ir eigentlich chier?"

"Familie, Freunde besuchen.", antworte ich und nehme ein Glas Wasser von Sergio dankend entgegen.

"Ach schon, ser schon."

"Ja, wir müssen dann auch wieder los, bestimmt sehen wir uns nochmal, bis dann und danke.", lächelt Chris nachdem er auf die Uhr geguckt hat.

"Ja, Ja, nichts zu danken, tschuus!"

"Ciao.", winkt Sergio und wir gehen raus.

"Komm, ist schon halb vier und wir müssen noch zum Auto.", meint Chris und wir laufen wieder nachhause.

The guy next door Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt