The guy next door

92

Nachdem ich einige Zeit gerannt bin, gehe ich jetzt außer Atem eine kleine Gasse entlang und wische mir meine Tränen weg.

Wie konnte ich mich nur schon wieder auf Shane einlassen.
Das letzte mal auf der Party ist ja auch nicht allzu lange her und jetzt muss ich es einfach Chris sagen.
Warscheinlich wird er Schluss machen, aber ich habe ihn auch garnicht erst verdient.

Ich reibe mir meine Arme, es ist schon nach 22 Uhr und ziemlich kalt.

Meine Jacke musste ich ja auch da lassen.

Genervt setze ich die Kaputze meines Sweatshirts auf.

Gott, wenn ich auch nur daran denke, wie er mich angefasst hat.
Ich reibe mir über den Hals.
Und ich bitch bin darauf eingegangen.
Wäre er mir nur nicht so wichtig, hätte ich ihn garnicht erst gefragt, was mit ihm los ist und dann wäre es auch garnicht erst soweit gekommen.

Jemand pfeift und reißt mich aus den Gedanken.

Ich schaue auf und ein paar eklige Typen starren mich grinsend an.Sie kiffen und ihr wenden ihren Blick nicht ab.
Die paar flackernden Straßenlaternen machen das auch nicht besser.

Mit schnellen Schritten laufe ich an ihnen vorbei.

"Hey, wo willst du denn so schnell hin?", fragt einer mit einer rauen Stimme und hält mich am Handgelenk fest.

Eine Wut überkommt mich und ich drehe mich zu ihm um.

"Lass mich los.", kommt es kleinlaut aus mir heraus.
Fuck, in Gedanken hat sich das viel besser angehört.

"Hrrr, ich mag ja selbstbewusste Frauen.", grinst ein anderer mit einem Gold-Zahn und fette Ketten um den Hals.

"Achja, denn wenn das mein Freund Lucius mitbekommt-"

"D-Du kennst Lucius.", die Gesichter der Typen werden kreideweiß und der eine lässt mich los.

Ich drehe mich um und gehe weiter.

"S-Sag ihm nichts, h-hey das w-war nur Spaß man, verstehst du?", höre ich noch einen stottern.

Toll, wenn die sogar Angst vor Lucius haben, wie sollen wir es dann mit ihm aufnehmen?

Nervös laufe ich bis zum Ende der Straße und biege dann in einer der Hauptstraßen ein.
Mit den Autos, die neben einem auf der Straße fahren und den vielen Straßenlaternen ist es nicht mehr so schlimm, hier alleine rumzulaufen.

Ich bleibe kurz stehen, um mich zu orientieren.Einen moment später entdecke ich das Musikgeschäft, das in der Nähe der half-pipe ist.

Erleichtert gehe ich über die Straße und sehe von weitem schon den Skateplatz.

Mein Handy vibriert plötzlich und ich hole es raus.

12 Nachrichten von Shane, 3 von Chris.

Ich öffne Whatsapp und gehe zuertst auf Chris Chat.

'Hey babe, Shane hat mir erzält, dass du schon nach Hause geganhen bist weil es dir nicht so gut ging, also gute Besserung :*'

'Achso, ich komme dann moegen früh wie immer und wenn was ist, ruf mich an ♡'

'Morgen*"

Eine Träne ist auf das Display getropft, die ich sofort wegwische.

'Danke, alles gut, gute Nacht ♡', antworte ich knapp.

Dann atme ich tief ein und gehe auf Shanes Chat.

'Tris?'

'Sorry nochmal'

'Das war nich so geplant'

'Hab Chris erzählt dir gehts nicht gut'

'Er glaubt es'

'Das muss keiner erfahren'

'Wir machen einfach weiter wie bisher'

'Ich meine'

'Jeder macht Fehler'

'Außerdem will ich nicht wieder streit mit Chris'

'Der kann echt abfucken'

'Antworte wenn du das liest muss wissen ob es dir gut geht'

Genervt schalte ich mein Handy wieder aus.

Soll er sich seine Antwort in den Arsch schieben.

Endlich biege ich in meine Straße ein.
Ein paar Minuten später schließe ich die Haustür auf und lasse mich auf die Couch fallen.

Jetzt nicht wieder anfangen, über alles nachzudenken.
Heute war anstrengend genug und wieso sollte nur ich bestraft werden? Shane soll sich verdammt nochmal genauso schämen wie ich, schließlich hat er auch eine Freundin.

Ich stehe wieder auf, ziehe mich schnell um und versuche dann einzuschlafen.

Sry, dass erst jetzt ein Kapitel kommt (was auch noch so kurz ist), dauert warscheinlich jetzt länger, bis ich update, versuche aber, dass möglichst bald ein neues Kapitel kommt :)