POV Dean
"Baby, das tut mir so unendlich leid. Ich werde dich wieder reparieren, dann siehst du wieder aus wie Neu, ich versprech es dir.", flüsterte ich fürsorglich und auch leicht verzweifelt meiner Schönheit zu und sah sie traurig an, bevor ich meinen Blick panisch um mich schweifen ließ.
Wen oder was hatte ich getroffen? War es ein anderes Reh? Ich hatte einfach nicht viel sehen können, aber für einen Augenblick da...
Ich entdeckte zu meinem Schrecken eine kleine Wölbung im Gras die ganz und gar nicht wie die eines Rehs aussah und das schlimmste bewahrheitete sich für mich. Eilig lief ich zu der Gestalt hin und beugte mich zu ihr herunter. Es war ein Mann in einem beigefarbenen Trenchcoat. Er hatte ungefähr mein Alter und außerdem dunkles, fast schwarzes Haar und einen Dreitagebart. Er sah so unschuldig aus.
Oh Gott.
"Hallo? Entschuldigen Sie, können Sie mich hören? Hallo?", ich rüttelte an den Mann, aber es kam keine Reaktion von ihm und meine anfangs noch mittlere Panik entwickelte sich zu einer ausgewachsenen. Nach drei Minuten wirkungslosem schütteln ließ ich schließlich von ihm ab und sah verzweifelt auf.
Den Notruf! Ich musste den Notruf wählen.
Ich zog mein Telefon raus und wählte mit zittrigen Fingern den Notruf. Noch eben hatte ich doch Menschen gerettet, nun fuhr ich einen über den Haufen. Die Ironie lässt grüßen.
"Notruf, was kann ich für Sie tun?"
"Ich brauche einen Krankenwagen an der I-90 E Richtung South Dakota."
"Sind Sie verletzt?"
"Nein. Ja, aber das geht schon. Der Mann braucht einen."
"Ein Mann? Hatten Sie einen Beifahrer?"
"Nein, es war die Straße, sie war zu glatt... Schicken Sie bitte einen Krankenwagen!"
"Der Wagen wird in fünf Minuten da sein."
"Danke.", erwiderte ich noch und legte dann nervös auf. Ich wendete mich wieder der Person am Boden zu und versuchte, eine Reaktion zu bekommen, aber es brachte nichts.POV Erzähler
Trotz der Frau, die versichert hatte, das der Krankenwagen in fünf Minuten da sein würde, dauerte es fast doppelt solange. Dann hörte er aber endlich die erlösenden Sirenen und sah auch die Lichter dazu, dennoch fühlten sich für Dean selbst diese zehn Minuten wie eine Ewigkeit an. Der Regen hatte ihn komplett durchnässt und der eisige Wind sorgte dafür, das er am ganzen Körper zitterte. Immer wieder versuchte er, von der Person eine Reaktion zu bekommen und dachte nicht daran aufzugeben. Selbst, als die Sanitäter schon da waren, hörte er nicht auf, auf den Mann einzureden, doch es brachte einfach nichts. Der Mann ließ seine Augen stur geschlossen.
"Kann ich mitkommen?", fragte Dean gerade einen der Sanitäter und dieser nickte.
"Ja, Sie müssen eine Aussage bei der Polizei machen."
Mist, dachte Dean. Ein Polizist war wohl im Moment die letzte Person, mit der er reden wollte.
Er nickte, wenn auch sehr schwach zurück und stieg in das wartende Fahrzeug ein.
Die Fahrt dauerte nicht lange. Tatsächlich nur die knapp fünf Minuten, die die Frau angegeben hatte, waren sie unterwegs, bevor der Wagen wieder stoppte und die Sanitäter den immer noch bewusstlosen Mann auf einer Trage hinaus beförderten.
Nach endlichen Minuten und Formularen später befand sich Dean dann auf der Station, wo sie den Mann untergebracht hatten. Ein Arzt kam auf ihn zu und lächelte leicht.
"Mister Sheeran? Er ist aufgewacht.", mit schnellen Schritten folgte er dem Arzt den grauen Gang entlang, nur um dann vor der Tür stehen zu bleiben und sich nicht sicher zu sein, was er hier überhaupt wollte.
Er kannte die Person schließlich nicht und er war wahrscheinlich auch die letzte Person, die der Mann im Inneren des Zimmers sehen wollte. Was wollte er also hier? Noch war er nicht verhört worden, was bedeutete, das jede Minute die verging, zählte.
Er schüttelte jedoch nur gedanklich den Kopf.Er war schließlich dafür verantwortlich, das dieser Mann nun im Krankenhaus lag. Das wenigste, was er wohl tun konnte, war nach im zu sehen und ihm seine Entschuldigung entgegenzubringen.
"Kommen Sie?", fragte der Arzt ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.
Er sah den Arzt kurz an, atmete tief durch und folgte ihm schließlich ins ebenfalls graue Zimmer.
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Angel Don't Cry
ParanormalIn der Welt der Winchester-Brüder war es noch nie besonders rosig zugegangen. Monster, die sie verfolgten. Geister, die Menschen heimsuchten oder aber die nervigen schwarzäugigen Idioten von unten meldeten sich zu Wort. Doch was, wenn auch über uns...