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POV Dean

Wo war Cas eigentlich abgeblieben? Hatte er ernsthaft vor, mich hier mit dem Arsch alleine-

Noch bevor ich den Gedanken zu Ende führen konnte, tauchte mein Engel allerdings wieder auf. Er deutete mir an nichts zu sagen, also richtete ich mich wieder meinem Gegenüber zu und machte weiter.
Castiel's darauffolgende Bewegung war nahezu unsichtbar und der Typ hatte sein eigenes Schwert von hinten in seiner Brust stecken.
Schockiert sah ich mich nach den Passanten um, die allerdings seelenruhig weiterliefen und uns vollkommen ignorierten.

Wie war das möglich?

Meine Aufmerksamkeit wurde schnell wieder nach vorne zu diesem Typen gelenkt, der Feuer zu fingen schien. Verblüfft und auch etwas angeekelt beobachtete ich die Szene, die sich vor mir abspielte. Denn es war echt... Krass! Unweigerlich verfiel ich wieder in einem meiner Gedankengänge.

Starb dieser Engel gerade vor mir?

Der Typ schien wie die Dämonen von innen zu verglühen, aber leuchtete, im Gegensatz zu ihnen, in diesem unnatürlichem blau, welches ich auch schon mehrmals in Castiel's Augen gesehen hatte. Es sah aus, als würde ihn dieses Licht seine Energie entziehen, ihn förmlich ausbrennen. Innerhalb weniger Sekunden war alles vorbei, das Blau erlosch und der Mann ging mit einen letzten, jämmerlichen Aufschrei zu Boden. Dort zeichneteten sich nun zwei schattenartige Schwingen an seinen Schultern ab, die die Form von riesigen geschwungenen Flügeln hatten. Unglaubwürdig und immer noch davon überrascht, was sich eben vor meiner Nase ereignet hatte, sah ich hoch zu Cas. Er sah mich ebenfalls an und in seinem Gesicht lag plötzlich die blanke Panik.

Es war also wahr. Der Typ,... der Engel, war Tod und Cas fürchtete, ich könnte... Ich könnte...
Was ist das nur für ein Blödsinn! Ich könnte ihm nie etwas tun! Oder doch? Das war die Information, die wir von Anfang an haben wollten und nun wurde sie mir direkt vor meine Füße geschmissen...

"Cas..." Er schloss seine Augen und hob abwehrend seine Hand.
"Ja Dean, ich weiß."
"Nein, das ist nicht..."
"Doch, es ist genau das, was du wissen wolltest. Man kann Engel töten und das hier...", er zog das Schwert aus dem Engel raus und hielt es mit zittrigen Fingern nach oben.
"... ist das einzige, was uns physisch töten kann." Castiels Fassade, die er die ganze Zeit gehalten hatte, bekam Risse und fiel nach und nach in sich zusammen. Ich sah mit einem kleinem Lächeln nach unten.
"Es ist trotzdem nicht das, was ich dich fragen wollte..." Cas sah erstaunt in meine Augen.
"...Wieso sehen uns die ganzen Menschen auf dem Platz nicht?" Er lächelte schwach.
"Ich schätze, das spielt jetzt sowieso keine Rolle mehr, oder? Sie konnten uns die ganze Zeit nicht sehe. Ich mach' uns unsichtbar." Meine Augen fingen an zu leuchten.
"Wie?", fragte ich und die Neugier war kaum zu überhören. Mein Erstaunen darüber war einfach zu groß.
"Das ist einer unserer Kräfte, aber wir brauchen viel von unserer Gnade, um diese Kraft auch auf Menschen zu fokussieren."
"Dann sollten wir jetzt gehen, oder nicht?", fragte ich und lächelte leicht. Ich sah mich geistig schon bei meinem Bruder und Bobby im Krankenhaus stehen.
"Ja, aber wir können noch nicht zurück."
"Wir wurden trotz deines Ausfluges gefunden. Wer garantiert mir, dass das in den nächsten Minuten nicht wieder passiert?"
"Ich. Denn A'albiel ist uns bis hierher als Anhang gefolgt. Sozusagen als blinder Passagier. Ich wusste, dass er bei uns ist."
"Warum hast du dann nichts gesagt?"
"Weil er keine Bedrohung war. Aber ich hatte gehofft, ich könnte vernünftig mit ihm reden." Ich nickte und sah nach oben in den Himmel.

In welcher Jahreszeit wir uns wohl befanden? Die Sonne schien schon recht warm auf meinem Kopf herab und nirgends am Himmel war eine Wolke zu sehen. Bestimmt ist es kurz vorm Sommer...

"Uhm... Cas?"
"Ja Dean?" Ich senkte meinen Blick erneut.
"Wann können wir wieder zurück?", fragte ich flüsternd.
"Lass uns noch ein bisschen hier bleiben."
"Wieso?", ich verzog meine Lippen unweigerlich zu einem Schmollmund.
"Die Zeit vergeht anders, wenn wir reisen. Wir manipulieren die Zeitströme und ehrlich gesagt, es kostet mich ziemlich viel Energie und die ist langsam aber sicher erschöpft. Ich muss mich... nur etwas erholen."
"Wo wollen wir hin?", fragte ich, ohne weiter auf das vorher von ihm gesagte einzugehen. Es war mir ehrlich gesagt zu hoch.

Ich mein... Ein Engel, der sich und andere unsichbar machen konnte? Der die Zeit und die Jahrhunderte bereisen konnte, wie er gerade lustig ist? Das war ziemlich... Wow.

"Wie wäre es mit einem Eis?", riss mich Cas aus meinen Gedanken und ein Lächeln breitete sich aus.
"Das hört sich doch nach einen Plan an!", gab ich begeistert von mir und grinste noch breiter. Ohne noch weiter auf den Typen zu achten, der immer noch zu meinen Füßen lag, machten Cas und ich uns los zur nächsten Eisdiele.

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2005, South Dakota - Avera Sacred Heart Hospital

POV Bobby

"Ich bin froh, Ihnen sagen zu können, das ich Sie nun mit guten Gewissen entlassen kann. Sie weisen keine weiteren ernst zunehmenden Schäden auf. Nehmen Sie einfach weiter die Schmerztabletten und ruhen Sie sich noch die nächste Woche aus. Sollten Probleme auftreten, suchen Sie einfach Ihren Hausarzt auf und bei Akuten Veränderungen wissen Sie ja, wo Sie uns finden. Das sollte fürs erste reichen"
"Danke.", gab ich brummend von mir.

Wo war Dean? Hatte er mich etwa vergessen? Das kann nicht sein...
Vielleicht wartete er ja schon im Eingangsbereich?

Ich nahm meine Tasche und machte mich also los. Doch es war keine Spur von Dean zu finden. Kopfschüttelnd ging ich nach draußen und bestellte mir ein Taxi.

Das Geld würde ich mir auf jeden Fall von ihm zurück holen...

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Unterdessen im Krankenhaus - Avera Sacred Heart Hospital

POV Erzähler

"Wir brauchen sofort einen Arzt im Zimmer 317! Schnell!"
"Der Arzt ist unterwegs, bereitet alles vor!"
"Er ist da.", sagte der Mann im weißem Kittel und stellte sich ans Bett zu den anderen Schwestern.
"Wie lange befindet er sich schon in diesem Zustand?" Eine der Schwestern sah auf die Uhr.
"Die Hälfte der Zeit ist um."
"Okay, beeilung. Ist der Defibrilator bereit?"
"Defibrilator ist bereit."
"240."
"240 ist eingestellt."
"Zurücktreten. 3, 2, 1..."
Der Körper hob sich ruckartig, als die elektronische Ladung durch die leblose Gestalt ging, doch die Augen blieben weiterhin geschlossen und der Monitor zeigte weiter nur diesen einen monotonen Strich an.

"Stellen Sie es auf 260."
"260 ist eingestellt."
"Zurücktreten. 3, 2, 1..."
Wieder sah man, wie die Ladung durch den noch immer nicht bewegenen Körper gestoßen wurde. Der Monitor gab dennoch nur einen Ton von sich. Der Arzt strich sich über die Stirn. Er konnte ihn nicht verlieren, die Verzweiflung stand ihm im Gesicht geschrieben.

"300."
"Die fünf Minuten sind-"
"...Tun Sie verdammt nochmal, was ich Ihnen sage.", die Schwester trat betreten auf der Stelle und eine andere Schwester verkündete die neue Einstellung.
"Defibrilator auf 300 eingestellt."
"Alle zurück. 3, 2, 1..."
Der Körper wurde nach oben geschleudert und kam hart wieder auf dem dünnen Gestell des Krankehausbettes auf. Alle versammelten um diesen Patienten sahen gebannt auf den Herzmonitor, doch dieser gab nur das eine Geräusch von sich. Der Arzt ließ die Schocker sinken und sah auf seine Uhr.
"Todeszeitpunkt des Patienten Sam Collins, 13:13 Uhr..."

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Uhm...😅
Hier ist Schoki für euch 🍫🍫🍫
Schlagt mich nicht 🙈😂

LG

Angel Don't CryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt