POV Dean
"Wer ist Anna?", fragte ich zu Castiel gewandt und ignorierte die rothaarige Frau vor uns. Camile neben Cas verzog das Gesicht.
"Ein... ein Engel.", erinnerte sich Cas und sah sie immer noch ungläubig an.
"Du musst dich einfach nur erinnern" Damit legte sie ihm ohne Vorwarnung die Hand auf die Stirn und es blitzte. Grelle elektrische Ladungen zuckten über seinen Kopf und er riss die Augen auf. Pure Angst stand in ihnen.
"CAS!", schrie ich und stürzte nach vorne, um ihn aufzufangen, als er sein Gleichgewicht verlor. Er landete in meinen Armen und seine Augen flackerten.
"Du hast mich schon wieder Cas genannt", schmunzelte er und seine Augen schlossen sich.
"Was hast du Schlampe mit ihm gemacht?", schrie ich die Frau an und funkelte sie mit Tränen in den Augen wutentbrannt an. Sie lachte und es wurde immer höher, bis sie zum Schluss mehr schrie, als wirklich lachte. Es klang hysterisch und überschwenglich. Ich überließ Cas Camile und ging auf sie los. Nur mit meinen Händen bewaffnet ging ich ihr an die Kehle und drückte zu, während ich sie durchschüttelte.
"Sag mir, was du mit ihm gemacht hast, du geflügeltes Miststück!", schrie ich noch einmal und sie stoppte ihr hysterisches Geschrei. Sie sah mich aus einem irren Blick an und lächelte.
"Ich hab ihn repariert, was sonst? Du wolltest doch, das er sich wieder erinnert, richtig? Und ich will, das er weiß, wer dich getötet hat" Ihre Stimme war so ruhig und beängstigend, dass ich für einen Augenblick vergaß, sie zu würgen. Sie nutzte es aus und drückte mich ihrerseits mit ein paar schnellen griffen mühelos zu Boden.
"Ihr Winchesters seid so lästig. So arrogante unbehaarte Affen! Vergiss nicht, wo du stehst, du unbedeutendes Stück Dreck. Du kannst ja noch nicht einmal deinen jämmerlichen Bruder zurückholen" Jedes ihrer Worte spie sie mir mit so viel Hass und Verachtung ins Gesicht und es traf mich, wie tausende Hiebe in die Magengrube.
"Red nicht so von meiner Familie, du Mis-ststück.", kämpfte ich gegen ihrer Hand an meiner Kehle an, die mir mit jedem Wort mehr Luft aus meinen Lungen presste. Ich hustete und würgte unter ihr, doch jegliche Anstalten, mich zu befreien, scheiterten. Camile griff ein. Zumindest konnte nur sie es sein, denn aus dem Augenwinkel sah ich Cas immer noch auf dem Gehweg liegen. Sie schleuderte die Frau von mir weg, als wäre sie nicht schwerer als ein kleiner Stein. Ich ring nach Luft und ignorierte das entsetzliche brennen in meiner Kehle. Meine Lungen schmerzten und fühlten sich noch immer so an, als würde sie jemand zerquetschen. Ich stand etwas benommen auf, um Camile zu helfen, als ich eine Hand auf meinem Rücken spürte und Castiel's Finger mich an der Stirn berührten. Schwärze.POV Camile
Ich war froh, als ich sah, das Dean ausgeknockt war. Es würde sowieso noch einiges zu erklären sein, wenn er wieder wach wurde oder wir das Ganze hier überhaupt lebend überstanden. Ich schlug sie in die Seite und sie flog gegen eines der nahestehenden Gebäude. Sie sah mich überrascht an und fluchte.
"Du widerliches Mischblut!" Sofort drehte ich mich zu Castiel, aber dieser nickte nur kurz.Er wusste es?
Ohne weiter Zeit zu verlieren, zog ich mein Engelsschwert aus dem Hosenbein und rammte es in ihr Herz, woraufhin sie innerlich verbrannte und die Abdrücke ihrer schwarzen Flügel die Hauswand zierten.
"Es heißt Nephilim, nicht Mischblut", knurrte ich, zog das Schwert aus ihr und steckte es, nachdem ich es bei ihr abgewischt hatte, wieder ein. Castiel kam auf mich zu. Sein Blick war eisern und hart. Ich schloss die Augen.Was würde jetzt kommen? Will er mich auch wie alle anderen Tod sehen?
Ich spürte zwei kräftige Arme um mich und öffnete meine Augen überrascht.
"Danke", murmelte Castiel an meiner Haut. Er war nur gut einen halben Kopf größer als ich, aber er wirkte so viel mächtiger.
Ich drückte ihn von mir weg, um ihn in die Augen sehen zu können.
"Wofür?", fragte ich völlig verwirrt über das alles.Er konnte sich doch wieder erinnern, warum also dankte er mir, das ich seine engste Freundin umgebracht hatte? Und warum wollte er es mir nicht gleich tun?
"Das war nicht Anna", lächelte er und machte eine kleine Pause.
"Das war Naomi in ihrer Hülle" Meine Augen wurden groß und mein Mund stand offen.
"Na- Naomi?", fassungslos sah ich auf den Körper der Frau an der Hauswand.
"Ich hab Naomi getötet?", fragte ich mich leise flüsternd selbst und nickte dann als Bestätigung meiner eigenen Frage. Hinter uns wachte Dean auf und rieb sich beim Aufstehen den Kopf.
"Hey Leute, was war los?", fragte er benommen in die Runde und ich lächelte Castiel an.
"Geh schon zu ihm.", sagte ich leise und er nickte mir dankend zu.POV Castiel
"Dean", sagte ich lächelnd seinen Namen und ging auf ihn zu. Ich stützte ihn etwas, da er noch etwas benommen zu sein schien.
Er sah mich an und schien zu überlegen.
"Jimmy, wie hast du das gemacht?" Ich lachte.
"Du kannst mich auch Castiel nennen." Seine Augen wurden wacher.
"Hat es gewirkt?"
"Ja. Ich weiß, wer... was ich bin", änderte ich meine Antwort ab und gab ihn frei. Er stand noch etwas wackelig auf den Beinen, aber er stand.
"Wir müssen hier weg", sagte Camile hinter mir und griff nach Dean's Hand. Ohne zu überlegen, was ich tat, schlug ich sie weg und sah in zwei überraschte Augenpaare.
"Dean kann mit mir Reisen", sagte ich knapp und nahm bestimmt seine Hand. Camile schwieg.
"Reisen?", fragte mich Dean, doch da waren wir schon auf den Weg. Dean sah schlagartig grün im Gesicht aus und ich fragte mich, ob es wirklich eine so gute Idee war.POV Dean
Alles um mich löste sich im Nichts auf und selbst der Umrand der Welt löste sich zu einem unklaren Bild auf. Mein Magen drehte sich auf diese vertraute Weise um sich selbst und ausnahmsweise war ich froh darüber.
Cas war wieder der Alte. Er war wieder mein Cas. Auch wenn ich nicht viel von dem anderen mitbekommen hatte, fand ich das schon ausreichend.Die Umgebung materialiesierte sich wieder und meine Beine schwirrten nicht länger in der Luft herum. Fester Boden.
"Kannst du mich vielleicht besser auf deine Ausflüge mit mir vorbereiten?", fragte ich auch sofort, nachdem ich einige Male tief Luft geholt hatte, um das flaue Gefühl im Magen loszuwerden. Cas grinste mich an.Er ist verändert, schoss es mir durch den Kopf und ich versuchte mich auf ihn zu konzentrieren. Seine Antwort. Doch sie kam nicht. Stattdessen grinste er mich nur weiter verschmitzt an und dann hatte es auch mich erwischt. Lachend gingen wir zu Camile rüber, die einige Meter von uns entfernt 'gelandet' war. Sie zog eine Augenbraue hoch und in ihren Augen konnte man förmlich lesen, das sie sich fragte, was in uns gefahren war, als sie uns so fröhlich auf sie zukommen sah.
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Angel Don't Cry
ParanormalIn der Welt der Winchester-Brüder war es noch nie besonders rosig zugegangen. Monster, die sie verfolgten. Geister, die Menschen heimsuchten oder aber die nervigen schwarzäugigen Idioten von unten meldeten sich zu Wort. Doch was, wenn auch über uns...