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POV Dean (ich hoffe, das wird nicht langweilig :D )

"Cas?"
"Ja, Dean."
"Was, uhm... was machst du hier, Cas?"
Ich sah auf die Angel in meiner Hand und dann wieder zu Cas hoch.
"Ich wollte dich nur mal besuchen."
"Aber... wo warst du? Verdammt, wieso bist du so schnell abgehauen? Warum hast du dich nicht verabschiedet?!"
"Ich war bei dir wann immer ich die Möglichkeit dazu hatte. Aber ich musste in den Himmel. Ich musste gehen, weil ich gerufen wurde. Der Himmel ist sauer Dean. Sie haben deine Gedanken gelesen."
"Meine... Ge-Gedanken?"

Es wäre viel zu harmlos zu behaupten, ich wäre entsetzt. Mir entglitten jegliche Gesichtszüge.

"Was soll das heißen? Seit wann?"
"Die Gedanken, die du hattest, kurz bevor ich verschwunden bin. Seither haben sie den Kontakt mit dir verloren."
"O-okay. Und was heißt das nun genau? Also für uns, uhm... unsere Freundschaft?"
"Wir haben keine Freundschaft, Dean. Sowas hat nie existiert."

::

Erschrocken und Schweißgebadet saß ich aufrecht im Bett. Etwas nasses lief meine Wange hinunter bis zu meinem Kinn.

Hatte ich geweint? Wie peinlich.

Ich ging ins Bad, schlug mir ein paar Mal eiskaltes Wasser ins Gesicht und starrte dann in den Wandgroßen Spiegel.

War es ein Traum oder doch die Realität? Hatte ich Cas wiedergesehen? Im Traum? War ich schon so fertig?

Kopfschüttelnd ging ich wieder ins Zimmer und klappte den geborgten Laptop von Bobby auf. Jetzt wieder einzuschlafen war sowieso ein Ding der Unmöglichkeit, also wollte ich mich wenigstens etwas nützlich machen.
Nach einer Weile fand ich auch tatsächlich eine ältere Legende.

"Wenn in alten Zeiten eine Stadtmauer oder eine Burg erbaut wurde, war es oft üblich, ein lebendes Kind in die Gemäuer einzumauern. Man glaubte, nur dann sei die Burg für den Feind uneinnehmbar, die Stadt vor Zerstörung durch feindliche Heere geschützt.

Auch beim Bau der Burg Oheka versuchte der Unmensch von Burgherrn mit diesem schrecklichen Brauch seine Veste zu sichern.

Als die Ringmauern errichtet wurden, wunderte man sich, dass das tags zuvor aufgebaute Mauerwerk am Morgen immer wieder eingerissen war. Sooft man auch Wächter aufstellte, die Übeltäter ließen sich nicht fassen.

So glaubte man, dass das nächtliche Zerstörungswerk nicht mit rechten Dingen zuging. Um dies künftig zu verhüten, aber auch um die Veste uneinnehmbar zu machen, fasste der Burgherr den Entschluss, ein lebendes Kind in die Mauern der Burg einzumauern..."

Ich unterbrach mich selbst und schloss meine Augen kurz.
"Gott, das ist so krank...", murmelte ich zu mir selbst und rieb mir über die Augen.
"Okay, weiter..."

"...Nach langem Suchen fand er dann auch eine Mutter, die bereit war, für etwas Geld ihre Tochter an ihn zu verkaufen. Und so führte man die schreckliche Tat aus..."

"Das ist nicht nur krank, das ist widerlich."

"...Nur einen Wunsch erbat sich noch das arme Kind, man wolle ihm ein kleines Guckloch offen lassen. Kurze Zeit nach der Tat überfiel die Rabenmutter bittere Reue, und ihr Gewissen ließ ihr Tag und Nacht keine Ruhe..."

Ich musste gähnen.
Meine Augen wurden immer schwerer...

"...Da rannte sie sich vor Verzweiflung an den Mauern der Burg den Schädel ein. Noch lange Zeit zeigte man den Stein in der Mauer, der von ihrem Blut gerötet blieb, denn der Blutfleck, ließ sich nicht entfernen.

Von diesem Stein erzählt man, dass er nicht entfernt werden dürfe, da sonst die Ringmauer einstürzt..."

Meine Augen fielen zu und ich war augenblicklich im Land der traumlosen Träume eingekehrt...

::

Als ich wenige Stunden später wach wurde, zog ich mich gemütlich an, nachdem ich duschen war.
Es war Sonntag - die meisten Geschäfte hatten zu und ich musste ja nur zum Friedhof und 'ne Leiche verbrennen.

Wie hieß das Mädchen noch gleich?

Ich entsperrte den Laptop und suchte mir die Legende erneut heraus.

"Hmm... Kein Name. Vielleicht bekommt man den ja raus, wenn man ein paar Leute fragt.", grummelte ich vor mich hin und scrollte weiter nach unten.

"Die Geschichte muss doch irgendwo hier auf der Seite stehen. Hmm... Ah, Hier." Mit ernstem Gesicht überflog ich den Text.
"...Blah blah blah... Gut..."

"...Der Burgherr, Antonius de Loire, hatte um 1845 diese Burg erbauen lassen. Der Grundstein des Fundaments besteht heute noch, allerdings wurde dieses Schloß mehrmals saniert und Teile im Fundament verbessert.

Einzig die Überreste der Ringmauer kann man heute noch in voller Pracht betrachten."

Na klar. Das, was den Geist angelockt und wütend macht, steht natürlich noch.

Ich verdrehte die Augen und klappte den Laptop wieder zu.
Als ich die Tür öffnete, fiel mein Blick nach unten...

Angel Don't CryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt