Kleine Warnung: Dieses Kapitel hat schnelle und viele Sichtweisen. Nicht durcheinander kommen 😅
~
POV Dean
Ich hielt viel zu schnell wieder vor der Uni. Leicht nervös trommelte ich eine Weile mit den Fingern auf dem Lenkrad rum und überlegte. Doch bevor ich mich selbst verrückt machte, stieg ich einfach aus und nachdem ich den Wagen versiegelt hatte, lief ich, ohne mich noch einmal umzudrehen, auf den Haupteingang der Uni zu.
Das kann ja was werden, dachte ich und öffnete die Tür.
POV Bobby
"Wie geht es... dir??", ich kratzte mich unschlüssig am Hinterkopf. Castiel legte den Kopf schief.
"Naja, ich bin noch nicht vollständig geheilt."
"Woher willst du das eigentlich wissen?", fragte ich nach.Ich wollte einfach mehr über diesen... diesen Engel erfahren. Wenn mir schon keines meiner Bücher helfen konnte, musste ich eben die Quelle selbst dazu bringen, mit mir zu interagieren.
"Die Hülle und ich haben eine Art - Verbindung miteinander. Ich spürte, was er spürt."
"Oh Gott, soll das heißen, er hat den Unfall..."
"...Nein. Er ist sozusagen im Kopf dieses Körpers, wie eine Stimme, könnte man sagen. Er ist nur dann Vollständig da, wenn ich ihn lasse.", unterbrach mich Castiel und sah mich wie ein Welpe an.Das ist die zweite Version von Sam, bloß anstrengender, ging es mir genervt durch den Kopf.
Ich nickte stumm und drehte mich wieder zu meinen Büchern. Castiel schaute mir über die Schultern, was mich erschauern ließ. Er bereitete mir schon mit seiner Anwesenheit Unbehagen.
"Was machst du da?"
"Ich suche nach einer Waffe.", antwortete ich ihm ohne ihn anzusehen und blätterte eine Seite weiter.
"Wieso?"
"Weil das mein Job ist.", seufzte ich. Er kam mir immer mehr wie ein kleines Kind vor, der dauernt Fragen zu belanglosen Sachen hatte.
"Wolltest du das?"Genau das meinte ich...
"Es geht hier nicht ums wollen oder nicht wollen.", sagte ich angesäuert, aber er schien das nicht einmal mitzubekommen.
"Aber ihr Menschen könnt euch aussuchen, was ihr werden wollt."
"So ist das aber nicht immer und jetzt Schluss damit, ich muss weitermachen.", donnerte meine Stimme durch das Wohnzimmer und ließ den Engel zurückschrecken. Er benahm sich wie ein Kleinkind, also musste er auch wie eines zurecht gewiesen werden. Allerdings spürte ich noch eine ganze Weile Castiel's Blick auf mir.
Ohne ihn weiter zur Kenntnis zu nehmen, wittmete ich mich meinen Unterlagen und versuchte die Gänsehaut im Nacken zu ignorieren. Als ich aber dann die Tür hörte, wusste ich, das Castiel weg war.
Ich brummte und suchte dann weiter.POV Dean
Ich brauchte eine kleine Ewigkeit, bis ich endlich vor dem richtigen Zimmer stand, doch schließlich klopfte ich, zugegebenermaßen etwas unsicher, an dem richtigen an.
"Herein.", hörte ich Sam's Stimme von innen. Ich zögerte, öffnete aber schließlich die Tür und da saß er. Mein kleiner Bruder.POV Sam
Ich konnte es nicht verhindern, mir klappte die Kinnlade runter.
"Was... was machst du denn hier?", hörte ich mich sagten.
"Ich wollte... dich sehen." Dean stand in der Tür und sah mich unschlüssig an.
"Warum?", fragte ich nur.
"Weil... ach ich weiß auch nicht. Du hast dich nicht gemeldet und ich wollte wissen, ob du schon die Nase voll hast von dem hier."
Er machte eine große Bewegung mit der Hand und ließ sie durch's Zimmer schweifen. Mein Blick wurde angesäuert.
"Nein."
"Nein?"
"Nein, mir gefällt es hier."
"Aber es ist so anders."
"Nein. Das hier..." Diesmal war ich derjenige, der die ausschweifende Bewegung machte, "ist normaler, als die letzten Jahre mit dir und Dad."
Dean verzog sein Gesicht schmerzhaft und binnen einer Sekunde wurde daraus eine hässliche Grimasse.
"Trotzdem hättest du dich melden können."
"Das wollte ich. Wirklich. Aber ich... wusste einfach nicht wie. Es wurde immer schwieriger, zum Telefon zu greifen, verstehst du...?"
Ich sah zum Boden und hörte, wie Dean ins Zimmer trat.
"Ich wollte dich einfach nur sehen. Kein Stress." Er lachte auf.
"Ich dachte, ich wäre ein Anruf Wert, das ist alles. Wenn du willst kann ich wieder gehen."
Unsicher sah ich meinen Bruder an. Er war immer noch der Alte. Ich wusste, das ihn meine Aussage verletzt hatte und auch seine Worte eben haben mir das noch einmal deutlich gemacht. Er war enttäuscht.
"Nein. Geh nicht." Dean sah mich leicht überrascht an und ich blickte auf meine Armbanduhr runter.
17:32 Uhr.
"Lass uns was trinken gehen."
Ich stand auf, schlüpfte in meine Schuhe und schnappte mir meine Jacke.
"Kommst du?"
Dean nickte leicht benommen und folgte mir aus der Tür.POV Castiel
"Ich bin wieder da.", richtete ich meine Worte an den immer noch über den Büchern hockenen Bobby Singer.
"War dir kalt? Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich dich duze."
"Wärme, Kälte. Wir spüren keinen Unterschied.", antworte ich und setzte nach "Ich habe keinen Namen. Es ist also durchaus klar, das du mich Castiel nennst." Bobby schüttelte den Kopf und widmete sich seinen Unterlagen.
"Suchst du immer noch eine Waffe, die du gegen mich verwenden kannst?" Mein Gegenüber sah überrascht hoch, doch dieser Ausdruck blieb nur für Millisekunden erhalten, bevor er wieder gleichgültig wurde.
"Und wenn es so wäre?", brummte er nach einer Weile der Stille.
"Dann könnte ich dir sagen, dass das nichts bringt. Wir schützen unsere Spezies vor Menschen wie euch."
"Menschen wie uns?", fragte er nach und ich sah kalt zurück.
"Mördern."POV Dean
"Seit wann fährst du denn nen Jeep?", fragte Sam lachend.
"Ich hab mein Baby verletzt", murmelte ich leise und sah auf das Lenkrad vor mir.
"Wenn das Dad wüsste! Er würde dich grün und blau schlagen!"
"Würde er nicht.", antworte Dean sofort.
"...Aber er würde sie mir wegnehmen...", fügte er leise hinzu.
Sie stiegen ein und Dean startete den Motor.
"Dann mal los.", murmelte Dean leise.POV Bobby
"Mördern? Ich beschütze Menschen, die von Kreaturen wie dir ohne Herz und Verstand ermordet werden. Nenn mich einen Mörder, aber ihr tut nichts anderes."
"Wir sind Engel, keine Barbaren."
"Das seh ich anders."
Bobby schnaubte und sah demonstrativ auf seine Unterlagen. Damit war das Gespräch für ihn beendet.
DU LIEST GERADE
Angel Don't Cry
ParanormalIn der Welt der Winchester-Brüder war es noch nie besonders rosig zugegangen. Monster, die sie verfolgten. Geister, die Menschen heimsuchten oder aber die nervigen schwarzäugigen Idioten von unten meldeten sich zu Wort. Doch was, wenn auch über uns...