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POV Dean

Als ich die Tür öffnete, fiel mein Blick nach unten und ich starrte den Zettel unter mir neugierig an.

Ich hob ihn auf und sah mich um. Niemand war zu sehen. Ich faltete das Stück Papier auseinander.

"Wie wär's mit einem gemeinsamen Fall? Hatten wir lange nicht mehr, Bruder.
Ich bin unten."

Sam? Also hatte ich doch keine Hirngespinste in der Bar. Er war es!

Ich schoss die Tür zum Zimmer und stieg hastig die Treppen nach unten. In der Cafeteria sah ich ihn dann.

"Sam!"
Er drehte sich zu mir um und lächelte schwach.
"Hey Dean."
"Wie? Wieso bist du hier?", fragte ich ihn und man hörte deutlich meine Verwirrung heraus.
"Es ist... Jessica. Sie ist... Tod." Meine Augen weiteten sich.
"Oh Gott, Sammy..."
"Schon gut. Lass uns den Fall erledigen und uns dann wieder um unseren Familienauftrag kümmern.
Ich schloss meinen Bruder in eine feste Umarmung.
"Lass uns aber bitte erst einmal etwas essen."
Ich lächelte Sam leicht an und schleifte ihn zum nächstbesten Tisch.

POV Sam

"Was hast du rausbekommen?", fragte Dean mich.
"Eine Legende über dieses Schloss besagt, dass ein Kind hier eingemauert wurde.", sagte ich und sah ihn angeekelt an.
"Soweit bin ich auch.", murrte er kauend und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Einfach schon die Vorstellung, Dean vor einem Laptop zu sehen, wie er etwas anderes macht, als sich Asias - Schönheiten anzusehen...

"Aber dass das Kind Marianne hieß, weißt du sicher nicht."
Frech grinste ich ihn an.
"Und die Mutter?"
"Marie-Ann."
"Streber."
Ich lachte in mich hinein und biss vom Brötchen ab.

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POV Erzähler

"Agent Geddy, das ist mein Partner, Agent Mirrow. Von wem wurde die Leiche gefunden?"
"Von der Tochter des Opfers, sie steht dort drüben."

Der Polizeibeamte zeigte auf das Mädchen, was am Eingang stand und gegen die Schulter eines Mannes weinte.

Sam und Dean liefen rüber und Sam fing an sie vorzustellen.

"Hallo. Ich bin Agent Mirrow und das ist mein Partner, Agent Geddy. Ich kann mir vorstellen, wie schrecklich Sie sich im Moment fühlen und will Sie auch gar nicht länger als nötig belästigen. Wir hätten nur ein paar Fragen."

"Natürlich, aber ich kann Ihnen auch nur das sagen, was ich schon der Polizei sagte...Wir waren schon zu Bett gegangen und alles war ruhig. Etwa zwei Stunden später stand meine Tochter dann total fertig und tränenüberströmt im Zimmer."

Sam nickte und kniete sich dann zu dem Mädchen runter.
"Wie heißt du? Ich bin Sam."
"Serra.", sagte sie leise.
"Okay, Serra. Kannst du mir erzählen, was passiert ist?"
Das Mädchen schüttelte den Kopf und fing an zu schluchzen.

"Gut gemacht.", brummte Dean Sam leise an.
"Falls Ihnen noch etwas einfallen sollte, hier ist meine Karte."
Dean reichte dem Vater die Karte und nickte zum Abschied.

"Ich hab Hunger."
"Du hast immer Hunger."
Dean sah auf die Uhr im Wagen.
"Sam! Es ist schon 13.00 Uhr. Ich hab Hunger."
"Na schön."

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2 Stunden später

Dean hielt gerade wieder auf den Parkplatz und sah Sam etwas skeptisch an.

"Du denkst wirklich, es war Marianne?"
"Hast du eine bessere Idee?"
Dean schüttelte den Kopf.

"Naja, logisch wäre das schon. Das Kind wurde schließlich eingemauert - lebendig. Ich wäre da auch ziemlich wütend.", überlegte er laut.
"Da hast du's", erwiederte Sam siegessicher.

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1 Stunden später

POV Dean

Ich kam aus dem Badezimmer und rubbelte noch ein letztes Mal über meine Haare.

"Es ist nicht das Mädchen."
"Was soll das denn schon wieder heißen?", fragte ich verwirrt.
"Sie ist es nicht. Hier."

Sam zeigte auf den Bildschirm seines Laptops und fing an zu lesen.

"Nachdem das Schloss restauriert worden ist, hat man die Ringmauer ebenfalls neu aufgebaut. Ohne dabei die noch vorhandenen Reste zu beschädigen. Beim Neuaufbau wurden Überreste eines Kindes im Alter von etwa 5 Jahren gefunden. Die Knochen waren mehr als 100 Jahre alt. Nachdem sie für 1 Jahr ausgestellt waren, wurden sie bei einem Brandanschlag auf das örtliche Museum vernichtet."

"Na toll... und was heißt das jetzt für uns?"
"Dean... Überleg doch mal!"

"Die Mutter..."
"Genau! Es ist etwas aus der Luft gegriffen, aber sie hat sich aus Verzweiflung den Schädel eingerannt. Alle Opfer hatten die gleiche Fraktur, wie eben auch sie..."
"Woher weißt du das?"
"Ich war letzte Nacht im Archiv der Polizei und dann in der Bibliothek."
"Streber."

Er ignorierte mich und sprach ernst weiter.
"Und da wäre noch etwas. Die Mütter, die jetzt gestorben sind, hatten alle..."
"...Töchter.", beendete ich seinen Satz ebenfalls ernst.
"Idiot.", er grinste.
"Schlampe.", erwiederte ich ebenfalls mit einem Grinsen.

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4 Stunden später

POV Sam

"Ich muss noch mal kurz weg. Wenn ich wiederkomme, gehen wir zum Friedhof."
"Alles klar Chef. Kann ich mir dein Lap-"
"Ich sage dir, lass ja deine schmutzigen Finger von meinem Laptop. Ich meine es todernst."

"Schon gut, dann nehm ich eben Bobbys..."
Ich seufzte nur und schüttelte den Kopf. Das hatte ich jedenfalls nicht vermisst. Ich griff nach meiner Jacke und verschwand aus der Tür. Wir hatten uns ein Zimmer geben lassen, nachdem wir uns ausgiebig über den Fall ausgetauscht hatten.
Wenn ich mit meiner Theorie tatsächlich richtig lag, sollte ich Deans Spur ebenfalls berücksichtigen.

Der Stein, der das Blut der Rabenmutter in den Rillen des Gesteins innewohnen hatte. Es war ebenso biologisches Material.

Gott, das ist so ekelhaft.

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2 Stunden später

POV Sam

"DEAN! PASS AUF!", versuchte ich ihn zu warnen, der gerade noch so dem Hieb ausweichen konnte.
"VERBRENN ENDLICH DIE VERDAMMTEN KNOCHEN!!", schrie Dean außer Atem zurück.

Während der Geist ununterbrochen Dean angriff, hatte ich es endlich geschafft, den dämlichen Sarg zu öffnen und schmiss die Schaufel weg.
In Höchstgeschwindigkeit schüttete ich beinahe die gesamte Salzpackung über die Knochen aus und dann den Benzin-Kanister, um dann mit dem Feuerzeug alles in Brand zu setzen. Eine unglaubliche Stichflamme kam mir entgegen.

Aber der Geist war immer noch da.

"DEAN! ES FUNKTIONIERT NICHT!", schrie ich panisch und sah mich in der Grube um. Die Knochen brannten noch immer, doch ich konnte einen kleinen verdreckten Klumpen ausmachen, der wohl mal einst eine Puppe darstellen sollte.

Ich nahm die Puppe, die an der Seite des Grabes lag, schüttete etwas Salz drüber, verteilte die letzten Tropfen des Benzins darüber und warf sie dann ebenfalls ins Feuer.
Mein Blick schnellte zu Dean. Der Geist war gerade über meinem Bruder und innerlich schrie ich, doch im nächsten Moment ließ das Ding schreiend von ihm ab und stieg endlich in Flammen auf.

"Gosh, das war viel zu knapp", murmelte ich in mich hinein. Ich war so erleichtert, dass ich mich nach hinten sinken ließ, um kurz Luft zu holen. Ich war definitiv aus der Übung. Früher hätte ich sowas sicherlich nicht einfach übersehen. Ich rappelte mich auf und lief zu Dean, um ihm ebenfalls wieder auf die Beine zu helfen...

Angel Don't CryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt