POV Camile
Castiel neben mir spielte mit seinen Fingern und sah ununterbrochen aus dem Fenster. Wir fuhren jetzt schon wieder gut drei Stunden und es würde uns noch mal so viele Stunden kosten, bis wir da waren. Mein Magen knurrte.
Ich brauchte unbedingt etwas zu essen. Sonst verhungerte ich noch...
Der bloßen Gedanken an Essen ließ mich meine Hand auf den Bauch pressen, als dieser wieder grummelte. Zu Castiel herübersehend bemerkte ich, das er noch immer in seiner Position ausgeharrt war. Ich machte ihn kurz auf mich aufmerksam und deutete in die Richtung des Radios. Er zuckte allerdings nur mit den Schultern und sah wieder aus dem Fenster. Leise seufzend schaltete ich es also ein und stellte etwas daran herum, bis ein Lied lief, welches mir gefiel. Es war "Carry on" von Kansas und das Lied brachte mich einfach jedes Mal zum Lächeln. Egal wie traurig ist auch bin, einmal Kansas und mir geht es gleich viel besser. Leicht summend schlug ich mit den Fingern auf das Lenkrad und sah auf die Straße. Castiel neben mir schien allerdings immer unruhiger zu werden...
POV Castiel
Der Rhythmus, der Text, die Stimme... Das Schlagen ihrer Finger auf dem Lenkrad.
Ich hatte das Gefühl, als müsste ich mich an Jemanden erinnern. Jemand besonderen. Mein Kopf drohte zu platzen. Mir kam einfach nicht in den Sinn, wer diese Person sein sollte und es machte mich wahnsinnig... Wenn ich es denn nicht schon längst war.
Ich knetete meine Hände und sah gezwungen aus dem Fenster. Draußen war alles kalt und ungemütlich. Die Landschaft zog vorbei und ich hatte schon längst mein Interesse an ihr verloren. Vorsichtig schielte ich zu Camile herüber. Sie schlug immer noch zu dem Lied ihre Finger auf's Lenkrad und summte nun etwas lauter.Wann sind wir endlich da?
Meine Hände fingen schon an zu schmerzen und die Fingerknöchel traten weißlich hervor. Ich biss mir auf die Unterlippe und zwang mich gleichmäßig zu atmen. Langsam ein, langsam aus. Die Hände legte ich etwas entspannter auf meinem Schoß ab, lehnte mein Gesicht ans Fenster und schloss die Augen. Einfach etwas Ruhe. Ja, genau.
Nur für ein paar Stunden. Das würde mir gut tun, dachte ich und schlief mit leerem Kopf ein.::
Von irgendwoher kam eine Stimme zu mir und ich versuchte mich zu konzentrieren.
"...ein Anschlag stattgefunden. 13 Menschen, darunter auch zwei Kindern, wurden die Augen ausgebrannt. Sechs Opfer sind noch vor Ort an den Verletzungen verstorben. Die anderen Opfer wurden ins nahegelegene..." Die Stimme wurde wieder leiser und plötzlich stand ich in einem Café. Ich sah mich verwirrt um, bis ich ein kleines Mädchen erblickte.
Sie berührte die Menschen im Café an der Stirn, einen nach den anderen.
Ein kehliges und amüsiertes lachen verließ ihren Mund, während den Menschen unter Schmerzensschreie nach und nach die Augen genommen wurden und nichts als ausgebrannte Höhlen zurückblieben.
Ziemlich schnell brach Chaos aus und die Menschen um mich herum hörten nicht auf zu schreien, zu weinen und blind durch die Gegend zu tasten...Dann sah ich, wie etwas aus dem Mund eines Mannes schwebte, der an dem Tresen saß. Es war hell. Leuchtend und Weiß-bläulich. Es schien zu Leben, wehrte sich gegen die unsichtbaren Macht, wand sich verzweifelt um sich selbst, versuchte zurückzukehren - doch flog trotz des Versuchs in den Mund des Mädchens und verschwand.
Der Mann, aus dem das Ding geflogen war, krümmte sich in sich zusammen, weinte sogar.
Doch sie berührte auch ihn an der Stirn und seine Augen brannten in Zeitlupe aus. Wie zwei kleine Lagerfeuer loderten sie und verschwanden ins Innere, brannte immer mehr von seinen Augäpfeln weg, bis auch bei ihm nur noch schwarze Höhlen übrig blieben.
Dann kam das Wesen auf mich zu und ich verfiel sofort in Panik.
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Angel Don't Cry
ParanormalIn der Welt der Winchester-Brüder war es noch nie besonders rosig zugegangen. Monster, die sie verfolgten. Geister, die Menschen heimsuchten oder aber die nervigen schwarzäugigen Idioten von unten meldeten sich zu Wort. Doch was, wenn auch über uns...