'62

201 18 30
                                    

POV Castiel

Nika neben mir wurde unruhig. Ich spürte sofort, dass mir der Mann unsympathisch war. Tiere spürten, wer ihnen gesinnt war und wer eben nicht. Ich vertraute ihr da voll und ganz. Beschützend stellte ich mich vor Nika.
"Ich bin mit Camile hier.", antwortete ich gelassen und beobachtete jeden seiner Bewegungen. Der relativ kleingewachsene Mann griff sich überlegend an seinen weißen Vollbart.
"Forb?", fragte er nach.
"Ja. Camile Forb.", bestätigte ich immer noch ruhig und streichelte beruhigend über den Hals von Nika, damit sie sich meiner Ruhe anpassen konnte. Sie sah den Mann beinahe schon verachtend an und blähte ihre Nüstern weit auf. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Der Mann setzte nach einem kurzen Moment des Schocks ein gefälschtes Lächeln auf und beugte den Kopf leicht nach unten.
"Ich konnte ja nicht ahnen, dass Sie die Herrin dieses bescheidenen Anwesens begleiten. Herzlich willkommen.", gab er von sich und machte eine übertriebene Geste mit der Hand, die wohl soviel wie 'Willkommen' bedeuten sollte...

Er trieb die anderen Pferde zurück und schloss sie wieder in ihren Boxen ein. Ich stand immer noch bei der Schimmelstute und führte sie letztlich auch in ihre Stallung, da sie sofort hochging, als er sich ihr näherte. Wehleidig schloss ich das Tor hinter ihr und sah sie entschuldigend an. Meine neue Freundin war alles andere als begeistert, dennoch blieb sie ruhig. Nachdem alle Pferde wieder in ihren Boxen waren, führte mich der Mann nach draußen, wo bereits Camile stand und mich fragend musterte.
"Ich hab nur..."
"...Schon okay.", unterbrach sie mich mit ihrer Hand und sah mich mit einem Blick an, der Kleinkinder zurechtwies, bevor sie sich schließlich dem Mann zuwandte.
"Mister Lang, könnten wir für alles weitere ins Haus gehen? Es ist ja doch noch etwas frisch hier draußen."
"Aber natürlich, Miss.", erwiderte er und setzte sich in Bewegung. Camile folgte ihm und ich lief mit etwas Abstand hinter den beiden her. Mister Lang öffnete die Tür und stieß beide Seiten auf. Vor uns erstreckte sich ein riesiges Foyer. Eine gigantische Mamortreppe schlengelte sich ihren Weg nach oben. Der Boden war mit weißen Fliesen belegt und die Einrichtung war elegant und wie der Rest altmodern im frühen Stil des 19. Jahrhunderts gehalten.

Er führte uns den Gang entlang und öffnete eine weitere Flügeltür. Dahinter erstreckte sich eine riesige Tafel mit 12 prunkvollen Sesseln auf jeder Seite.

Das wird wohl der Speisesaal sein, schoss es mir durch den Kopf und ich bewunderte auch hier die elegante Einrichtung. Monströse und wunderschöne Kronleuchter hingen von den Decken und die Wände waren mit Blattgold verzirrt worden. Alles wirkte viel zu nobel, um es anzufassen oder gar zu benutzen.

Das hier war das Haus von Camile?
Einfach Wow.

Auch Camile staunte nicht schlecht, wenn wohl auch nicht ganz so auffällig, wie ich gerade mitbekam. Ich räusperte mich und lächelte verlegen. Herr Lang sah mich immer noch von der Seite an, als wüsste er genau, dass zwischen mir und dieser Einrichtung Welten lagen, was mich jedoch nicht weiter kümmerte. Es gab schlimmeres, als komisch angesehen zu werden.

Zum Beispiel seine Flügel zu verlieren und als gefallener auf der Erde zu leben.

Die beiden setzten sich und ich tat es ihnen nach einigen Sekunden gleich. Zu spät hatte ich gemerkt, das sie nicht mehr neben mit standen. Der Raum faszinierte mich und zog mich unweigerlich in seinen Bann, was mir wiederum einen entwerten Blick des Mannes einbrachte.

"Miss Forb. Um alles weitere abzuschließen fehlt einzig Ihre Unterschrift. Ihren Zeugen haben Sie ja mitgebracht. Er muss ebenfalls unterschreiben."
"In Ordnung", kam von ihr und dann wandte sie sich mir zu.
"Jimmy? Könntest du her kommen?" Ich realisierte erst jetzt, da sie diesen Namen nannte, wie falsch er sich in ihrem Mund anhörte. Das war nicht meiner.
Dennoch kam ich zu ihr rüber und nahm Platz. Sie unterschrieb und gab mir den Stift. Ich laß mir das Dokument flüchtig durch und wurde von einem kitzeln am Ohr unterbrochen.
"Castiel", flüsterte mir ein Windhauch zu und wie in Trance unterschrieb ich schließlich. Der Mann nahm es wieder an sich und inspizierte die Unterschriften.
"Entschuldigen Sie...wollen Sie mich auf den Arm nehmen?" Er sah mich wütend an, während ich nur fragend zurücksehen konnte. Er knallte mir das Dokument vor die Nase... : Castiel, stand dort in geschwungenen Buchstaben, wo ich unterschrieben hatte. Völlig iritiert starrte ich auf das Blatt.

Castiel. Wieso hatte ich das geschrieben? Wieso fühlte sich der Name auf einmal so echt an? Wer war Castiel? - Ich? Aber mein Ausweis-

"Verzeihen Sie.", nuschelte ich, nahm den Stift noch einmal in die Hand und schrieb Jimmy Novak hin. Beinahe fremdartig kamen mir die Buchstaben vor, dennoch schien Mister Lang damit zufrieden zu sein.

Er erhob sich und reichte Camile die Hand.
"Ich gratuliere Ihnen herzlichst zu Ihrem neu erworbenen Besitz."

Damit war alles gesagt und der Mann griff nach seiner Tasche und ging zur Tür.
"Auf Wiedersehen."
"Auf Wiedersehen und danke für alles.", verabschiedete sie sich und schloss hinter ihm die Tür. Sie fing an zu grinsen, was bald zu einem ausgewachsenen Lachen wurde.
"Es gehört mir! Oh Gott! Ich kann ein neues Leben anfangen! Ist das nicht großartig?" Ich nickte nur abwesend. Sie war mir unheimlich, wenn sie so gut drauf war.
"Das müssen wir feiern! Komm schon Jimmy! Lass uns feiern gehen!"
"Ich will dir nicht die Freude verderben, aber was ist mit meinem Problem?"
"Das ist morgen auch noch da! Lass uns feiern! Ich lad dich ein!", grinste sie und griff nach meiner Hand.

Also schön, feiern mit einer verrückteren Person, als ich es bin? Warum nicht? Sie hatte recht. Mein Problem würde sich nicht in Luft auflösen...


POV Dean

Nachdem ich bei Bobby war, entschied ich mich, die Spur der drei Arschlöcher zu verfolgen. Also stieg ich in mein Baby und fuhr knapp ein einhalb Tage bis nach Florida. In eine kleine Stadt namens Fort Myers. Hier hatten zuletzt einige Aufstände in Bars stattgefunden und dem wollte ich weiter auf die Spur gehen. Ich musste sie finden und vernichten. Die Arschlöcher sollten dahin zurückkehren, wo sie hergekommen waren.

Meine erste Bar auf der Liste war eine der etwas nobleren Sorte, wie ich sie sonst besuchte. "The Bottom Line" war auf jeden Fall eine Bar mit Stil. Doch auch die Tatsache, dass ich bei dem Barkeeper 100$ ließ, damit er redete, brachte mich nicht sonderlich weiter.

"Noch eine Frage. Gibt es hier noch eine Bar in der Nähe?"
"Sie wollen schon gehen?"
"Ich bin im Dienst und es hat höchste Priorität, in dem Fall weiterzukommen. Also?"
"Klar... keine zehn Minuten Autofahrt gibt's noch eine. Aber da kommen Sie ohne Status nicht rein."
"Wie heißt die Bar?"
"The Firestone, 2224 Bay Steet."
"Danke."
"Keine Ursache, Mann. Dem FBI-" Er unterbrach sich selbst und hielt die Geldscheine hoch, die ich ihm zugesteckt hatte.
"-helfe ich doch immer gern."
Ich lächelte matt und stand dann auf, um mich auf den Weg zu machen.

Firestone... Jetzt komm ich!

::

Heyy~
Lang lang ist's her…

Folgendes:
Eine kleine Bitte zum Schluss!
Meine Schwester ist ebenfalls hier auf Wattpad und sie schreibt ebenfalls Bücher über Supernatural~

Ich würde mich freuen, wenn ihr bei ihr reinlesen könntet und ihr Feedback dalassen würdet ❤
Ich würde mich auch freuen, wenn ihr ein paar Leuten von ihr erzählen würdet 😄

Sie heißt hier RavenRhona und ihr Buch heißt: Call me a "Winchester Babe"

Angel Don't CryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt