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POV Erzähler

"Wie lange soll ich dieses Ding denn noch tragen? Das ist doch lächerlich!", ertönte die genervte Stimme des Engels von der Rückbank des obligatorischen Fluchtmittels.
"Bis wir da sind.", antworte Dean nur knapp und gab sich nicht einmal die Mühe sich umzudrehen, sondern starrte weiter stur gerade aus. Er dachte nicht im geringsten daran, diesem Ding auf der Rückbank mehr Aufmerksamkeit zu schenken, als nötig war. Der Wagen kam nach weiteren fünf Minuten stillen fahrens mit quitschenen Reifen zum stehen. Dean stieg mit einem seufzen aus und öffnete die hintere Tür mit einer gleitenden Handbewegung. Ruckend glitt sie zur Seite und er half dem Ding, wie er immer noch dachte, aus dem Wagen. Zu dritt machten sie sich den Kiesweg entlang zum Eingang von Bobby's Haus. Die ganze Zeit über trug der Engel noch die Augenbinde und so musste Dean ihn gezwungenermaßen dirigieren. Als sie die Stufen erreichten gab er einfache Kommentare.
"Drei Stufen​.", gab Dean von sich und stieß die Tür auf. Er legte seine Hand widerwillig auf die des Engels ab und führte ihn ins Wohnzimmer. Nachdem sich der Engel gesezt hatte gab ihm Dean endlich die Erlaubnis, die Binde zu lösen. Castiel sah sich kurz um, zwinkerte ein paar Mal, schloss die Augen für einen Moment und sprach dann ziemlich monoton.
"South Dakota. Schrottplatz von Bobby Singer."
Bobby, der hinter den beiden gelaufen war und nun auch ins Wohnzimmer kam, sah überrascht zu der Gestalt auf der Couch. Sein Blick wanderte schnell zu Dean, der ihn ebenfalls mit leicht geöffnetem Mund ansah, bevor sich ihre Aufmerksamkeit wieder auf Castiel auf der Couch richtete.
"Wie hast du?...", versuchte Dean sein Unglaube in Worte zu fassen.
"Ich bin ein Engel des Herren.", sagte Castiel nun schon dritten Mal.
"Aber wir haben doch...", fing Bobby diesmal an, wurde aber ebenfalls von Castiel unterbrochen.
"Hört auf Fragen zu stellen, ich sagte doch schon, die Augenbinde ist unnütz.", gab der Engel nachdrücklich von sich und seufzte genervt auf.
"Kann ich hier schlafen oder geht es noch woanders hin?"
"N-nein, wir bleiben hier."
"Ja, ich denke, das geht schon.", meinte Bobby leicht überrumpelt und auch Unsicherheit schwang in seiner Stimme mit.

Hatten sie es hier wirklich mit einem Engel zu tun? Einem Gott-ähnlichen Wesen? Und wenn ja, wie gefährlich war er? Wenn man nur Mal bedachte, das schon normale Götter so viel Ärger machten, wie würde es dann erst mit diesem hier werden? Wieso hatten sie noch nie etwas über Engel gehört oder gelesen? Und wieso tauchte er gerade dann auf, wenn es Dean eilig hatte?

Dean schlug sich die Hand gegen die Stirn.
"Bobby! Meine Sachen liegen noch in dem Motel...", bemerkte er wenig erfreut. Bobby richtete seine Aufmerksamkeit auf Dean.
"Nein, ich hab sie abgeholt, bevor ich zu euch gekommen bin. Sie liegen oben im Zimmer.", brummte er mit einem Lächeln auf den Lippen. Dean sah ihn dankend an.

Nachdem Bobby Castiel ins Gästezimmer gebracht hatte, stiefelte er die Treppen wieder herunter und ließ sich wie ein nasser Sack auf seine Couch fallen.
"Ich glaub's nicht." Bobby wischte sich mit der Hand über die Stirn.
"Ich mein, ein Engel?! Ich weiß nicht, Mann... ist das nicht ein bisschen zu groß für uns?", redete Dean für Bobby weiter und sprach ihm damit direkt aus der Seele. Gedankenverloren starrten beide in den Raum hinein und waren einfach nur planlos.

Was sollten sie jetzt eigentlich mit dieser Kreatur machen? Konnte man es überhaupt verletzen oder töten? Wie und mit welcher Waffe?

Dean seufzte nach einer Weile.
"Wir sehen uns später. Ich muss meinen Kopf frei bekommen. Vielleicht fahr ich ja auch zu...", Bobby sah ihn ernst an.
"...Dean, du kannst dich nicht ewig um Sam kümmern... Er wollte gehen. Er hat sich dazu entschlossen. Denkst du nicht, er hätte sich schon bei dir gemeldet, wenn er dich vermissen würde? Hak es ab." Dean spürte, wie sich die Flüssigkeit in seinen Augen sammelte und nickte Bobby zum Abschied, um schnell nach oben zu verschwinden.

Dean's Sicht

Es einfach abhaken? Konnte ich das? Nein. Werd ich wahrscheinlich nie.

Bobby's Worte schlugen mir wie kalter peitschender Regen ins Gesicht. Doch ich musste zugeben, das er nicht im Unrecht war. Ich erinnerte mich zurück an die Szene. Sie spielte sich so klar vor meinen Augen ab, als wäre es erst vor wenigen Stunden passiert. Ich sah meinen wütenden Bruder und unseren Vater, der ihm am Kragen gepackt hielt. Beide stritten und schrien sich an, während ich einfach nur dastand und still leidend zusehen konnte.

Was hätte ich auch tun sollen? Wenn es um die beiden ging, waren sie Stur wie Esel. Da brachten keine Wörter der Welt etwas.

Müde und traurig dachte ich an meinen Bruder. Sam hatte sich nicht einmal in den zwei Monaten, seit er sich mit Dad gestritten hatte und auf's Collage gegangen war, gemeldet. Dennoch würde ich nie auf die Idee kommen, ihn ebenso im Stich zu lassen. Ich war nie der vernünftigere gewesen und außerdem musste ich auf meinen kleinen Bruder aufpassen.

Das war mein Job. Mein wichtigster Job.

Entschlossen stieg ich die Treppen runter und sah kurz ins Wohnzimmer.
"Ich bin weg.", sagte ich kurz angebunden und ignorierte Bobby's besorgten Blick. Damit ich es mir nicht noch einmal überlegen konnte, lief ich schnurstracks durch den Flur auf den Ausgang zu und war wenige Sekunden später aus der Tür.

~~~

Ja. Dean ist stur und Sammy sein Ein und Alles *-*
Ich Liebe die beiden einfach so sehr ♡

Welchen Charakter aus Supernatural findet ihr am besten?
Dean?
Sam?
Castiel?
Bobby?
Oder ein Charakter, der noch nicht vorgekommen ist?

GLG Eure
~ ElenaWinchester13

Angel Don't CryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt