Angel Don't Cry

'26

POV Sam

"Wenn du nicht willst, dass ich das nächste Mal Geisterfutter bin, solltest du dich zukünftig noch etwas mehr beeilen.", er betonte dabei extra das Wort 'etwas'.

"Kann sein, dass ich womöglich ein bisschen eingerostet bin."
"Ein bisschen? Das hätte selbst unsere Grandma schneller geschafft!"
Ich zuckte nur mit den Schultern.

Immerhin lebte er dank mir ja noch.

"Ehrlich jetzt?"
Ich antwortete nicht und fing stattdessen an, das Loch zuzuschütten. Dean gesellte sich schließlich zu mir und half mir schweigend dabei.

Nachdem wir fertig waren, machten wir uns auf den Weg zurück zum Wagen.
Dean verstaute die Schaufel sorgfältig im Kofferraum und dann stiegen wir ein. Dean strich über sein Lenkrad und ließ den Motor mit einem breiten Grinsen aufheulen.

Wie versessen er auf dieses Geräusch ist.

Nachdem er das Radio angestellt hatte, stieg er dann endlich auf's Gas und wir verließen endlich diesen dunklen Ort.

POV Dean

"...Und du bist dir wirklich sicher?"
"Ja. Ich denke, es ist das Beste."
"Das Beste für dich...", murmelte ich so leise, dass er es nicht verstehen konnte.
"Es war lustig, versteh mich nicht falsch, aber wie du schon sagtest, ich bin schlechter geworden und ich hab damit schon seit einigen Jahren abgeschlossen. Ich muss den Tatsachen ins Augen sehen, ich bin dafür einfach nicht geschaffen. Es bringt mir nichts, mich vor allem zu verschießen. Ich sollte mich nicht von Jess' Tod abhalten lassen."
"Okay. Dann... danke und..."
"...Ja, ich weiß Dean. Du auch."

Wir schlossen uns zum Abschied in die Arme und grinsten uns dann gegenseitig an.

"Was ist eigentlich mit Castiel?", wollte Sam plötzlich wissen und sah mich neugierig an.
"Was soll schon mit ihm sein, Cas ist-"
"...Cas? Du hast ihm einen Spitznamen gegeben?"
"Ist halt so passiert.", murmelte ich leise und spürte, wie ich leicht rot wurde.
Ich senkte automatisch meinen Blick, damit Sam nichts sah.

"Was ist jetzt mit ihm?"
"Er ist weg." Ich versuchte, so unbeteiligt wie möglich mit den Schultern zu zucken.

Ich darf nichts zeigen. Ich muss kalt bleiben. Gefühle machen einen nur schwach.

Sam sah mich fragend an, worauf hin ich einfach nur seufzte.
"Er hatte hier wohl einen Job zu erledigen."
"Ahh.", machte Sam nur und schnappte sich dann seine Sachen.
"Danke, dass du mich hergefallen hast."
"Kein Problem... Ruf mich öfters an."
Ich sah Sam noch hinterher, bis er im Eingang der Universität verschwand.
Dann verschwand ich vom Campus und stieg mit einem letzten Blick nach hinten wieder in den Wagen.

Mit quitschenen Reifen fuhr ich los und genoss das heißgeliebte Schnurren meiner Schönheit.

Es wird wohl auf Dauer immer nur mich und mein Baby geben.
Wenigstens bleibt sie mir treu.