POV Castiel
"Oh, Castiel. Auch mal wieder hier."
Ich drehte mich um und blickte in Anna's Augen. Wir standen auf einem großen Feld und hinter uns waren vereinzelt ein paar Bäume. Das Gras war hoch und es roch herrlich nach Wildblumen.Ich zog den Duft ein und schloss meine Augen.
"In welchem Himmel sind wir?", fragte ich sie nach einer Weile.
"Jona Flat. Er ist an seinem 5. Geburtstag gestorben." Ihre Stimme klang belegt und mitleidig zog ich meine Augenbrauen zusammen.
"Oh. Ist das... seine letzte Erinnerung?"
"Ja. Er hatte gerade mit dem Hund auf dem Feld hinter seinem Haus gespielt. Siehst du, da!", Anna zeigte auf den vorbeirauschenden Hund und den kleinen Jungen, der lachend hinter ihm herjagte.
"Wenigstens ist es eine Gute", murmelte ich und wendete mich von dem glücklichen Jungen ab.Ich vermisste ihn. Der Junge trug seine Augenfarbe. Dennoch würde trotzdem niemand jemals an seine herankommen. Das kann auch keiner schaffen, sie sind einzigartig...
"Also. Wo warst du?", Anna wendete sich wieder mir zu und sah mich abwartend an.
"Auf der Erde."
"So lange?"
"Ich war ja gar nicht lange weg.", protestierte ich.
"Castiel! Es waren drei Tage!" Ich rechnete kurz ihre Anschuldigung im Kopf nach.Oh, sie hatte recht.
"Was hab ich verpasst?", fragte ich, um vom Thema abzulenken.
"Ach nicht viel. Einer der Erzengel will jetzt den Himmel übernehmen." Sie zuckte mit den Schulter und widmete sich dem Jungen zu, der gerade auf uns zukam.Ich sah sie verdutzt von der Seite an.
"Wie?"
"Naja Castiel, der Himmel hat keine Führung mehr. Also will das jetzt Michael übernehmen. Nicht die schlechteste Wahl, wenn du mich fragst."
"Nicht die schlechteste- sag mal, spi-"
"Hallo du. Wieso bist du hier?", wurde ich unterbrochen und sah zu dem Jungen nach unten.
"Hallo kleiner. Natürlich, weil ich dir zu deinem Geburtstag gratulieren will", lächelte Anna den Jungen an und dieser gluckste fröhlich. Er zeigte ihr seine Hand mit fünf ausgestreckten Fingern.
"So alt bin ich jetzt schon. In einem Jahr darf ich zur Schule gehen!", lachte er fröhlich und ich sah, wie Anna's Blick milder wurde.
"Weißt du, wo du hier bist?", fragte sie ihn vorsichtig und ihren Augen fingen an zu glitzern.
"Ja. Gleich fängt meine Party an. Meine Mama hat sogar einen Clown bestellt!"
"Das hört sich sehr schön an.", redete ich Anna dazwischen, die gerade etwas erwidern wollte und lächelte den Jungen aufmunternd an.
Er winkte uns zum Abschied zu und hüpfte dann fröhlich davon, um weiter mit seinem Hund fangen zu spielen. Wir guckten den beiden noch eine ganze Weile dabei zu, wie sie unbeschwert über die Wiesen hüpften und Spaß hatten."Es wird nicht mehr lange so friedlich sein Castiel", sagte Anna nach einer Weile und klang beinahe traurig.
"Ja, ich weiß", stimmte ich ihr zu und sah nach oben in den hellblauen Himmel.Ein komisches Gefühl breitete sich in mir aus und mit einem weiteren Wimpernschlag befand ich mich in einem weißen Raum.
"Anna?", fragte ich in die Leere, aber nichts außer das Echo meiner eigenen Stimme schlug mir entgegen.
"Nicht ganz, Castiel", ertönte eine dunkle Stimme und ich drehte mich ihr zu, nur um in Uriel's Gesicht zu sehen.
"Was willst du?", fragte ich bissig und sah mich nach einer Tür um, aber dieser Raum besaß noch nicht einmal ein kleines Fenster.
"Ach, ich will so vieles...", gab er theatralisch und schief lächelnd zurück. Ich verdrehte dabei nur die Augen.
"Dafür habe ich keine Zeit, ich muss-"
Weiter kam ich nicht, denn ich spürte ein stechen im Arm und etwas hartes traf mich auf den Kopf.Ich verlor mein Bewusstsein.
::
2 Stunde später
"Aufwachen Prinzesschen! Genug geschlafen."
Mir wurde ein harter Schlag verpasst und ich öffnete vorsichtig meine verklebten Augen. Ich versuchte, sie mir zu reiben, aber das funktionierte nicht. Ich... war angekettet.
"Was soll das?"
"Was soll was?" Er lachte auf und zeigte auf die Ketten.
"Meinst du die? Ach, nichts weiter, macht sich besser dich zu befragen."
Sein höhnisches Lachen erfüllte den kleinen Raum und tat mir in den Ohren weh.Der Raum, in welchem ich mich befand, erinnerte mich stark an einen Keller. Der Mief stieg mir, schon seit ich meine Augen aufgeschlagen hatte, penetrant in die Nase, was mich diese nur angeekelt rümpfen ließ. In der Mitte hang eine alte, kaum noch leuchtende, nackte Glühbirne, die ihren Dienst kaum noch erfüllen konnte. So stand ich also angekettet und im halbdunklen des Raumes und konnte nicht viel neben Uriel ausmachen. Nur ein großer Schrank oder ein Regal schien etwas weiter hinten zu stehen.
"Also, dann wollen wir mal. Wie lautete deine Aufgabe?"Ich war verwirrt. Wieso wollte er das wissen?
"Ich soll den Winchester im Auge behalten.", gab ich so monoton wie es mir möglich war, von mir.
"Falsch!", schrie er wütend und ich schrie auf. Vor Schmerz.Uriel hatte mir mit der Engelsklinge in den Arm gestochen und ließ sie nun darin kreisen.
"Aufhören, bitte.", brachte ich hervor und sah ihn flehend an.
"Aber warum denn? Es hat doch gerade erst angefangen, Spaß zu machen", erwiderte er und dann formten sich seine Lippen auch schon wieder zu einen schmalen Strich.
"Ich frage dich noch einmal. Wie lautete dein Auftrag, Castiel?"
"Ich hab keine Ahnung, wovon du sprichst. Was willst du von mir hören?"
"Du brauchst es wohl deutlicher, hmm? Soll mir recht sein."Er fing an, seine Hand mit dem Schwert zu bewegen und die Klinge wurde dabei immer tiefer in meine Wunde gebohrt. Das Brennen und die Schmerzen wurden unerträglich und ich konnte nichts tun, außer mir meine Seele aus dem Leib zu brüllen, während Uriel schallend lachte.
"Warum so wehleidig, Castiel? Es ist schließlich nur eine kleine Wunde." Er zog das Schwert quälend langsam aus meinen Arm und nach wenigen Sekunden war die Wunde wieder verschlossen.
"Ach, jetzt sieh dir das an! Jetzt muss ich wieder von vorne anfangen..." Er machte einen Schmollmund und rammte mir lachend die Klinge erneut in den Körper...Tut mir leid Dean. Unser Gespräch muss wohl noch etwas warten...
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Angel Don't Cry
ParanormalIn der Welt der Winchester-Brüder war es noch nie besonders rosig zugegangen. Monster, die sie verfolgten. Geister, die Menschen heimsuchten oder aber die nervigen schwarzäugigen Idioten von unten meldeten sich zu Wort. Doch was, wenn auch über uns...