POV Dean
Mir wurde ziemlich mulmig zumute. Ich hatte so gut wie nichts zur Verteidigung mit.
Ein viel zu kleines Taschenmesser, das man nicht zum angreifen verwenden konnte, mein Feuerzeug von Dad und...
...den Alkohol.
Aber kann ich das einfach so machen?
Widerwillig entschied ich mich dazu. Das ist immerhin meine einzige Chance für Ablenkung zu sorgen.Ich kroch die letzten Stufen der Treppe hoch und sah so gut wie es eben ging in meiner Deckung um die Ecke zum Wohnzimmer hin.
Sam kämpfte tatsächlich gegen drei Personen.
Nein, halt. Es waren...
Dämonen.
Die schwarzen Augen starrten starr in Sam's, der verzweifelt versuchte, sich aus dem Griff um seinen Hals zu befreien.
Ich sah Bobby, der Sammy zur Hilfe eilte und eingriff. Er schaffte es, ihn von diesem Ding zu befreien und schließlich mit dem Dämonenmesser zu erstechen.Der Dämon schrie schrill auf und das rote Licht im Inneren des Dämons erlosch mit der schwarzen Farbe in seinen Augen.
"Cas, wir brauchen dich", flüsterte ich mit geschlossenen Augen und versuchte so, seine Aufmerksamkeit zu bekommen.
Zögerlich öffnete ich sie wieder, aber es hatte sich nicht viel verändert. Immer noch kämpften die Beiden, während ich hier auf der Treppe hockte.Cas... Wo bist du schon wieder? Verdammt...
Sammy hatte es geschafft, über sein Handy einen Exorzismus abspielen zu lassen, aber bevor dieser auch nur bei der Hälfte angekommen war, wurde ihm das Handy aus der Hand geschlagen und von 'seinem' Dämonen wütend zu Kleinteilen zertrümmert.
Nun rang er mit genau diesem Dämon, während Bobby versuchte, den zweiten im Zaum zu behalten. Ohne weiter nachzudenken, stürzte ich mich auf den Dämon, der bei Sam war und riss ihn von meinen Bruder herunter. Sam rappelte sich langsam und mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder auf, während ich ihm die Flaschen zurollte und dann das Feuerzeug zu ihm schmiss.
Ich bekam dabei ununterbrochen Schläge in den Magen, in die Seite und ins Gesicht. Mein Körper fühlte sich an, als würde er in Flammen stehen, aber ich konnte mich nicht aus diesem Griff befreien.
Ich entschied also, dass Ablenkung in meinem Fall wohl die beste Möglichkeit ist.Immerhin stieg, gleichzeitig mit dem ganzen Schmerz, auch mein Adrenalinspiegel an, was das alles halbwegs erträglich machte.
POV Sam
Dean kam plötzlich aus der Kellertür gestürzt und befreite mich mit zwei schnellen Handgriffen von dem Dämon, der bis eben noch über mir war. Als ich mich einigermaßen wieder gefangen hatte, bemerkte ich zuerst, dass Dean unter der großen, schlacksigen Gestalt gefangen war. Ich traf auf Dean's leicht verschleierten Blick, der mir mit Mühe zwei Flaschen herübergerollt hatte und mit einer schnellen Bewegung sein Feuerzeug hinterherschickte.
Eine Explosion? Wollte er das?
Sollte ich Bobby's Hütte in die Luft jagen?Ich drehte mich automatisch zu Bobby um und sah gerade noch, wie dieser in eine Ecke geschleudert wurde und schlussendlich neben dem Kamin bewusstlos zum liegen kam.
Dean wurde malträtiert und würde ebenfalls nicht mehr lange standhalten. Dazu kann, dass dieses Mistvieh, welches Bobby K.O gehauen hatte, nun auf mich zukam.Denken, Sam... Konzentrier dich!, schrie ich mich selbst in Gedanken an.
Es funktionierte.
Ohne ewig nachzudenken, zerdepperte ich die größere der beiden Flaschen auf den Kopf des Dämons und schmiss das angezündet Feuerzeug nach ihm.
Bevor er realisieren konnte, was passiert war, schrie er wie am Spieß und versuchte panisch mit den Händen fuchtelnd, die Flammen zu löschen.
Was ihm allerdings nicht gelang und wenige Minuten später lag ein verkohlter Klumpen auf dem Teppich von Bobby.
Der wird sich freuen.
Abgelenkt von meinem Erfolg wurde ich im nächsten Moment gegen die Wand geschmissen.
Die Macht des Dämons hielt mich in der Luft gefangen und ein unsichtbarer Griff schloss sich immer fester um meinen Hals.
Jetzt erst sah ich Dean auf dem Boden nach Luft ringen. Er war schlimm zugerichtet und sah einfach nur schrecklich aus.Er war nun genauso bewegungsunfähig wie Bobby, weshalb der Typ wohl auch von ihm abgelassen hatte.
"Was willst du von uns?", krächzte ich mit schmerzverzogenem Gesicht und zusammengebissenen Zähnen hervor.
"Von euch will ich gar nichts." Ich kam nicht umhin, ihn verwirrt anzusehen.Aber man konnte Dämonen nicht vertrauen.
"Die Engel. Wir wollen mit den Engeln reden. Ruf sie.", befahl er mir knurrend und drückte die unsichtbare Hand noch fester gegen mich.
"D-das kann ich ni-nicht, ich kenne k-keinen.", brachte ich schwer atmend hervor und sein Griff ließ etwas nach, was mich sofort nach Luft röcheln ließ.Der Mistkerl lachte laut und schallend bei meinem Anblick auf, bevor er wieder ernst wurde.
"Na wenn das so ist..."
Er ließ eine Pause und sah nach unten zu dem ersten Dämon, den Bobby erstochen hatte.
Das Messer steckte noch immer in dessen Brust. Bobby hatte wohl keine Gelegenheit mehr gehabt, es sich wiederzubeschaffen.Verdammt...
Er zog es raus und drehte das Messer in der Hand, bevor er wieder zu mir schaute. Meine Augen folgten schwach seinen Bewegungen.
"...Dann muss ich es eben aus dir herausschneiden..."
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Angel Don't Cry
ParanormalIn der Welt der Winchester-Brüder war es noch nie besonders rosig zugegangen. Monster, die sie verfolgten. Geister, die Menschen heimsuchten oder aber die nervigen schwarzäugigen Idioten von unten meldeten sich zu Wort. Doch was, wenn auch über uns...