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POV Castiel

Wenn ich nicht mehr fiel, was tat ich dann?

Mühsam öffnete ich meine Augen wieder und sah direkt in zwei schwarze, was mich zurückzucken lies. Das Mädchen wich ebenfalls zurück und musterte mich, als würde sie mich kennen. Doch ich hatte ehrlich keine Ahnung woher. Ich wusste auch nicht, wer ich war und vorallem wo.
"Du bist wach.", stellte sie das offensichtliche fest.

Eine Leuchte schien sie ja nicht gerade zu sein. Wieso musste ausgerechtet sie mich finden?
...Ihre Haare sind vielleicht gefärbt...?

"J-ja..."
"Castiel, richtig? Wir haben uns vor einiger Zeit in einer Bar... gesehen. Ich bin Camile."

Kann sein, dass ich so heiße.. wer weiß das schon, ich leider nicht.

"Hhm... Mit diesem Namen wurden im Römischen Reich Bedienste eines vorchristischen Kultes bezeichnet. Deshalb wird der Namen auch mit der Bezeichnung "die Tempeldienerin" gedeutet." Sie sah mich mit hochgezogener Augenbraue und gerunzelter Stirn an.
"Aha."

Hab ich was falsches gesagt?

"Du sagtest, dass ich Castiel heiße, oder? Woher weißt du das? Was ist mit mir passiert?", ohne eine Antwort abzuwarten, kramte ich erst einmal rein instinktiv in der Tasche des beigen Trenchcoates den ich trug und zog mit Überraschung tatsächlich eine Brieftasche hervor. Ich zögerte und klappte sie dann auf. Ein paar Doller waren drin, aber das war's dann auch schon. Halt, ein Ausweis war auch dabei!
"...Jimmy Novak.", murmelte ich den Namen, der auf der neumodischen Karte stand. Camile sah mich fragend an.
"Wer soll das sein?"

Na wer wohl, Blondie?
Meine Jacke, mein Portmonee, mein Bild auf dem Ausweis.
Wohl kaum Arnold Schwarzenegger...

"Es steht hier. Ich schätze mal, das ist mein Name. Hört sich doch logisch an, schließlich steht da wenigstens ein Nachname."
"Du läufst unter einem falschen Namen durch die Gegend? Wie krass ist das denn?"
"Ich bin mir nicht sicher, wie... krass das ist. Aber ich befürchte, ich weiß auch so ziemlich wenig. Wie bin ich hier her gekommen?"
"Du hast dein Gedächtnis verloren...", murmelte Camile nachdenklich zu sich selbst, mich total ignorierend. Irgendwie gefiel mir ihr Verhalten gar nicht. So unhöflich!
Sie schenkte mir wieder ihre Aufmerksamkeit und lächelte schief. Das gefiel mir noch viel weniger.
"Vielleicht sollten wir dich erst einmal in ein Krankenhaus bringen.", sagte sie und lächelte immer noch.

Das wurde langsam echt gruselig.

"Wenn du meinst", sagte ich nur und hoffte innerlich, dass sie damit bald aufhörte.

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POV Dean

Nachdem wir eine Weile dagessen und uns mehr oder weniger angeschwiegen hatten, stand ich jetzt auf.
"Ich kümmer mich um Sam's... also seinen Körper. Sonst dürfte es schwierig werden, magische Kräfte anzuwenden...", den letzte Teil sagte ich mit einem ironischen Grinsen. Dass Bobby darüber, was ich vorhatte, immer noch nicht begeistert war, konnte man an seiner steinharten Körperhaltung ausmachen, als ich sprach. Dass mein Vater dann auch noch überhaupt nicht so reagiert hatte, wie er es sich gewünscht hatte, war vielleicht auch ein Punkt. Ausnahmsweise fand ich es sogar gut, dass er meinem Leben weniger Wertschätzung schenkte, als das meines noch toten Bruders. Es war mir sogar fast egal, dass er mich so angeherrscht hatte.
"Bitte sei vorsichtig.", kam es murmelt von Bobby. Er schien aber eher tief in Gedanken zu sein, weshalb ich nur kurz antwortete.
"Klar", gab ich zurück und das kleine Lächeln, welches sich auf meine Lippen schlich, war jetzt ausnahmsweise mal ehrlich.

Angel Don't CryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt