2. Second Collision

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2. SECOND COLLISION

»Das wurde aber auch Zeit! Warum bist du so spät?«, fragte Eden, als sie die Haustür öffnete. Ich hob nur die Hand und schüttelte den Kopf. Eden verstand, dass ich keine plausible Ausrede auf Lager hatte und ging vor mir die Treppen in ihr Zimmer hoch. Ich folgte und betrat es wenig später. Auf Edens Bett lagen viele verschiedene Outfits und Kleider sowie Schuhe und Handtaschen. In der Ecke hockte Cassandra und kramte gerade in einem Haufen von Hot Pants. Auf dem Schreibtischstuhl saß Olivia. Sie hatte schon ein Kleid an und sah auch schon fertig aus. Ihre Haare hatte sie gelockt und außerdem war sie perfekt geschminkt. Auch Eden hatte eine Hochsteckfrisur. Nur Cassandra und ich waren noch nicht fertig.

»Ah, da bist du ja, Clea«, begrüßte Olivia mich und stand auf, um mich zu begrüßen. Dann deutete sie auf den Schreibtischstuhl und ich setzte mich brav. Und dann begann es. Olivia begann mir meine welligen Haare noch ein wenig lockiger zu machen und mich zu schminken. Währenddessen legten Cassandra und Eden Outfits aus, die ich anprobieren sollte. In der Zwischenzeit zogen die beiden ihre Kleider an und ich entschied mich für eine dreiviertel Jeans und eine hellblaue samt Bluse. Ich hasste Kleider! Warum auch immer. Es war eben schon immer so.

Um halb neun wurden wir abgeholt. Es war wohl ein Kumpel von Eden. Als er kam um Eden zu begrüßen roch ich seine Alkoholfahne bis hierher. Wenn er Autofahren würde, konnte ich nicht mitfahren. Was, wenn er einen Unfall bauen würde. Eigentlich wollte ich noch eine Weile unter den Lebenden weilen.

»Leute das ist Kenneth«, stellte Eden den Typen vor und ich lächelte ihn leicht an. Er nickte uns allen nur kurz zu.

»Wer... wer fährt?«, fragte ich, als meine Freundinnen zum Auto gingen. Kenneth und Eden drehten sich um.

»Uhm...«

»Mein Kumpel Zach«, sagte Kenneth, »keine Angst, Babe. Er hat noch nichts getrunken...«

Ich folgte der Gruppe und stieg letztendlich hinten ein und quetschte mich an den Rand des Sitzes. Seufzend starrte ich aus dem Fenster. Die anderen unterhielten sich angeregt.

»Wir haben Neue bei uns. Es sind wohl fünf Jungs, die in 'ner WG oder so wohnen. Ab nächster Woche sollen sie auf unsere Schule gehen!«, sagte Cassandra und ich hörte ungewollt zu.

»Ja, stimmt. Joline hat schon einen getroffen, und der soll richtig heiß sein. Sie hat die Jungs zur Party eingeladen«, warf Eden ein und Olivia lachte.

»Da weiß ich ja schon was meine Süßen da aushecken!«, kicherte sie und auch ich musste unverzüglich grinsen.

»Wir wissen nicht was du meinst, Via«, lachten die anderen beiden.

»Wir sind da!«, unterbrach Zach, der, der das Auto gefahren hatte, die Kabbeleien meiner Freundinnen.

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Dieser Abend endete so wie ich es mir schon ausgemalt hatte. Ich hatte es vorhersehen können! Cassandra und Eden hatten sich sofort abgeseilt und sich einige Typen geangelt. Olivia hatte es ein wenig länger durchgehalten mit mir an der Bar zu stehen und der tanzenden Masse zuzuschauen. Wir befanden uns in dem riesigen Wohnzimmer von Jolines Elternhaus. Die Möbel waren an die Seite geschoben worden, sodass in der Mitte genug Platz für tanzende Teenager war. Das Wohnzimmer hatte in der Ecke eine Bar, an der ich nun alleine stand und abschätzend die Menge betrachtete. Ich wusste nicht, wieso ich immer wieder mit den dreien zu einer Party ging, immerhin war ich am Ende alleine und konnte nur beten, dass mich einer der drei mit nach Hause nahm.

Nach dem sechsten Getränk, bessergesagt Cola-Dose, machte sich meine Blase bemerkbar und ich beschloss die Toilette zu suchen.

Ich boxte mich durch die Menschenmenge und erreichte schließlich einen Flur, in dem es nicht mehr soo voll war. Nur vereinzelt standen Pärchen in den Ecken und stellten sonst was miteinander an.

Schließlich erreichte ich eine Tür auf der WC mit Edding oder ähnliches geschrieben worden war. Ich drückte die Klinke hinunter und mein Blick viel auf ein Pärchen. Ich sah auf den nachten Rücken eines Mädchens. Ihr Kleid lag in der Ecke und sie trug nur noch einen Slip. Vor ihr war einer Junge, der ebenfalls nur noch Boxershorts anhatte. Ich drehte mich schnell um, nachdem ich mich gefasst hatte und den Mund schließen konnte. Der Braunschopf kam mir bekannt vor, doch ich versuchte die Gedanken an das Geschehnis in der Toilette so schnell wie möglich zu verdrängen. Ich lief den Gang weiter entlang, in der Hoffnung ein Badezimmer zu finden, in dem keine hormongesteuerten Teenager waren.


Heart of a killer [l.t.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt