22. Fifteenth Encounter

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22. FIFTEENTH ENCOUNTER


Wo hatte ich mich schon wieder hineingeritten?! In der letzten Zeit hatte sich mein Leben geändert. Vollkommen geändert. Und ob das positiv war, wusste ich nicht wirklich. Immerhin hatte ich fünf Jungs kennengelernt, die kein Problem damit zu haben schienen, Menschen zu töten. Ich hatte sie verfolgt und sie in dieser Gasse erwischt. Von da an, beobachteten sie mich und drohten mir. Wie jeder normaler Mensch – oder auch Kriminelle – wollten sie offensichtlich nicht ins Gefängnis. Mein Problem war nur, dass ich zu viel mit den Jungs gemacht und geredet hatte. Ich kam mit ihnen klar, und mit der Zeit schob sich der Gedanke, dass sie Mörder waren in den Hintergrund.

Aber jetzt sieht man ja, was daraus geworden ist. Ich saß in einem Keller in einer Zelle und wartete, dass jemand kam und mich rausholte. Verrückt.

Ich hätte wirklich niemals gedacht, dass ich mal in so eine Situation geraten würde. Ich hatte immer schon die guten Freunde, die nichts Verbotenes taten. Und trotzdem saß ich hier, in einem Raum mit drei Betonwänden und einem Metallgitter an der vierten. Und dann war da auch noch der »Boss« oder sowas, der vollkommen krank war. Er schien seine Emotionen gut verstecken und kontrollieren zu können, doch letztendlich ist er total ausgeflippt. Ein Psychopath. Oder sowas...

Ich stützte meinen Kopf in meine Hände.

Ich war an der Wand hinuntergerutscht und hatte mich hingesetzt.

Außerdem hatte ich meine Freunde verloren. Auch wenn ich mich ihnen nicht oft anvertraut hatte, waren sie Freunde gewesen. Immerhin redeten wir oft, auch wenn es nur über belangloses Zeug war. Irgendwie tat es schon weh, dass sie mich jetzt verachteten. Doch ich sollte meine Emotionen am besten wieder einschließen und die drei glauben lassen, dass es mir vollkommen egal war!

Und Louis. Ich wünschte mir – naiv wie ich war -, dass er kommen würde, und mich retten würde. Doch das glaubte ich nicht. Es war Louis. Ihm war es von vornerein schon egal gewesen. Eine Zeugin weniger, hatte er doch gesagt! Ich sollte mir nichts einbilden und einfach hoffen, dass Elijah mich freilassen würde. Er war ein anständiger Kerl, redete ich mir ein, er würde mir nichts antun.

Schließlich meinte er selber, dass er eine geliebte Person verloren hatte.

Wer das wohl war? Die Mutter, der Vater? Verwandte? Die Freundin? Der beste Freund?

Wenn ein Mensch so austickt, dann konnte es doch nur von dieser grässlichen Emotion sein. Liebe, oder so ähnlich, hieß sie doch, oder?

»Prinzesschen«, rief mich eine tiefe Stimme, und ich sah auf. Hastig wischte ich mir ein paar Stumme Tränen weg, und stand dann auf. Ich kam zu Thierry hinüber und sah ihn mit Sicherheitsabstand an.

»Elijah will dich sehen «, meinte er nur und schloss mit einem Schlüssel das neumodische Schloss auf. Ich trat hinaus und wurde sofort am Arm ergriffen, und von dem mittig alten Mann durch die Gänge geführt.

»Ich übernehme!«, brummte eine tiefe Stimme, als wir die Treppe hinaufgingen. Aus dem Schatten einer Nische kam eine große, breite Gestalt. Ich hoffte ein wenig, dass es Louis oder einer der Jungs war; aber seine Stimme hätte ich sofort erkannt. Es war der junge Mann, der mich letztes Mal zu Elijah gebracht hatte. Der mit den stechend grünen Augen.

»Aber-«

»Halt deine verdammte Schnauze, Thierry«, schnappte der Schwarzhaarige, »ich übernehme. Jetzt, sofort!« Damit war für ihn die Diskussion beendet, denn er kam auf mich zu und entriss meinen Arm Thierrys Hand. Er schob mich vor sich her und sagte kein weiteres Wort.

Schließlich erreichten wir wieder die mir bekannte Tür, die Thierry nach einem kurzen Klopfen öffnete.

»Das Mädchen, Elijah«, sagte er kurz und schubste mich Richtung Sessel. Elijah stand mit dem Gesicht zum Fenster und ich sah mich um. Vor dem Schreibtisch stand eine weitere Person. Es war Louis und ich sah ihn erschrocken an. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah mir in die Augen.

Ich konnte mich nicht beherrschen und rannte auf ihn zu. Schnell schloss ich meine Arme um ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Es war mir egal, dass der Schwarzhaarige und Elijah im Raum waren, und dass Louis mir gesagt hatte, dass er für mich nichts empfand. Es war mir egal. Was zählte war die Umarmung, die meinen Körper wie Feuer brennen ließ und mich aufatmen ließ.

Ich hatte mich darauf eingestellt, dass ich hier festsaß, doch Louis hatte seinen Arsch wirklich hierher bewegt, um mich hier heraus zu holen. Es war ... Ich wusste es nicht. Nur fühlte ich mich über den Wolken.

Sein Duft, seine Wärme, er.

»Sie bedeutet dir nichts, Kumpel?«, fragte eine tiefe Stimme nahe meines Ohres. Ich zuckte zusammen und ging einen Schritt nach hinten, sodass Louis mich losließ und ich ihn. Verblüfft sah ich zu dem jungen Mann.

»Also, Clea. Du bedeutest Louis nichts und du bist eine Schlampe? «, lachte Elijah und sah mich kühl an. Ich blickte genauso zurück.

»Lass sie da raus, Elijah. Sie hat nichts damit zu tun!«, fauchte Louis und ich sah ihn verwundert an. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mich in Schutz nahm. Aber er war wohl immer für Überraschungen gut!

»Du solltest den gleichen Schmerz fühlen wie ich, das weißt du! Sie bedeutet dir etwas, und deshalb muss sie leiden!« Elijah sah Louis wütend in die Augen und ich blickte zwischen den beiden hin und her.

»Tut sie nicht!«

»Och, Louis, «, grummelte Elijah, »seid ihr zwei noch in der Phase, in der ihr eure Zuneigung für einander leugnet?«

Louis blickte ihn kühl an und schob mich hinter sich. Ich sah verblüfft an seinem Körper vorbei und versuchte Elijahs Gesichtsausdruck zu erkennen.

Er lächelte. Aber anders. Höhnisch und wahnsinnig. Etwas sehr, sehr Schlimmes musste ihm wiederfahren sein!

»Verpisst euch! Aber nur, weil es umso mehr wehtut, wenn man sich wirklich liebt, und seine scheiß Liebe nicht mehr leugnen kann!«, zischte er und blickte zu Thierry. »Bring sie weg, Mann.«

Louis murmelte etwas von »Romeo« und »Geschwafel« und verließ dann den Raum. Ich folgte ihm und sah dabei den Schwarzhaarigen mit den atemberaubenden Augen an. Er sah mich unverwandt an. Er kam ein wenig näher. »Schön, dass du in Sicherheit bist, Leah«, murmelte er so leise, dass ich nur erahnen konnte, was er sagte. Deshalb hatte ich auch gedacht, dass ich mich verhört hatte, als er mich Leah nannte. Er sagte diese Worte beim Gehen und verschwand somit aus dem Raum. Ich wollte ebenfalls gehen, wurde aber von Elijah aufgehalten.

»Glaub ja nicht, Kleines, dass es schon vorbei ist!«, lächelte er, beinahe freundlich, und drehte sich dann um.


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okay, ich habe mir nochmal die vorherigen Kapitel durchgelesen. Sorry, für die Millionen von Rechtschreib-, Ausdruck- und Tippfehler. Ich lese zwar das was ich geschrieben habe nochmal durch, aber anscheinend habe ich ganz schön viel übersehen. :$ Ich werde das natürlich berichtigen, aber ich glaube ich schreibe erstmal die Story hier zu Ende; und dann werden die ganzen Parts nochmal aktualisiert. Nur damit ihr euch nicht wundert, warum da dann steht, dass ich Aktualisiert habe, aber das Kapitel eigentlich schon hochgeladen wurde... :) Egal, viel Spaß beim Lesen :D 

Heart of a killer [l.t.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt