4. Interlude

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4. INTERLUDE (in between)

Ich hatte die Augen geschlossen bis ich bemerkte, wie sich jemand neben mich setzte. Ich drehte mich zur Seite und sah Nathan, Edens Begleitung. Sie waren erst zwei Wochen zusammen, aber es sah aus, als würden sich schon seit einem Jahr oder so daten. Nathan war so ein Junge, den sich jedes Mädchen wünschte. Er war ehrlich, freundlich und süß.

»Alles klar bei dir?«, fragte er freundlich und drehte mich zu ihm. Er blickte mich durch seine dichten Wimpern an und ich seufzte. Zum tausendsten Mal an diesem Abend - so fühlte es sich jedenfalls an.

»Jap«, log ich.

»Glaub ich dir nicht«, sagte Nathan kurz und ich nickte leicht. War ja klar. Ihm konnte man nicht einfach so was vormachen.

»Nicht mein Problem«, sagte ich abweisend und lehnte mich zurück. Nathan packte ein wenig grob mein Kinn und drehte es zu sich. Erst jetzt bemerkte ich, dass er nach Alkohol roch. Angewidert versuchte ich mein Gesicht aus seinen Händen zu befreien, doch es war vergeblich.

»Du tust mir weh, Nathan!«, knirschte ich.

»Mir egal, Clea. Ich will wissen was los ist!«

Ich war wirklich überrascht, dass Nathan mich so anpackte und es ihm egal war. Hatte ich nicht sonst immer gedacht, dass er nett und freundlich war?!

Plötzlich beugte Nathan sich zu mir hinunter und legte seine Lippen brutal auf meine. Erschrocken atmete ich die Luft ein und presste meine Lippen aufeinander. Es tat weh und ich versuchte mein Kinn aus seinem Begriff zu befreien und ihn wegzudrücken.

Doch ich bekam andere Hilfe:

»NATHAN«, schrie eine hohe Stimme, »was zur Hölle tust du da?« Endlich ließ Nathan mich los und ich atmete erleichtert auf. Nathan drehte sich um und ich sah über seine Schulter. Dort standen Eden und Cassandra und funkelten uns an.

»Bitte sag mir nicht, dass du Clea geküsst hast, Nate!«, sagte Eden sauer und auch verletzt. Ich schüttelte den Kopf und wollte ihr antworten, doch ihr lieblicher Freund kam mir zuvor.

»Sie hat mich geküsst. Ich wollte es nicht. Glaub mir, Babe, ich habe nichts getan!«

Ich fühlte mich wie im falschem Film. Nathan hatte gerade gesagt, dass ich ihn küssen wollte. Nie im Leben! Ich wollte wieder meinen Mund aufmachen, um Eden und Cassandra die Wahrheit zu sagen, doch wieder fiel mir Eden ins Wort.

»Clea«, schluchzte sie, »wie konntest du nur?«

Immer noch war ich sprachlos und hatte nur meinen Mund geöffnet. Nathan war aufgestanden und ging zu ihr. Er umarmte sie, genauso wie Cassandra. Sie gingen weg, nachdem mir Cassandra ein »Schlampe« entgegen geworfen hatte.

Verbittert biss ich mir auf die Unterlippe und sah den Dreien hinterher. Hatte man nicht gesehen, dass ich diesen Kuss nicht freiwillig getan hatte?

Wurde ich so missverstanden?!

Und ich hatte echt Nathan als ehrlich beschrieben? Lüge. Er war ein Arschloch. Ein verdammtes Arschloch. Ich hasste ihn und ich hasste diese verfuckte Party. Ich wollte nicht hierher und das war von Anfang an klar.

Und genau aus diesem Grund werde ich jetzt gehen! Ich wettete Eden hatte Olivia bereits informiert, weshalb ich zu keiner der Freundinnen gehen konnte.

So kam es, dass ich in einem Partyoutfit die Straße entlang ging, weit weit weg von der verdammten Party.


-

Es ist kurz... aber ist auch nur ein "Füllkapitel" ...


Heart of a killer [l.t.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt