43. TWENTY-SECOND MEET-AGAIN
Und trotzdem war da dieser kleine Schmerz in der Burst und die Stimme in meinem Kopf, die mir sagte, dass ich abhauen und das Weite suchen sollte. Ich wollte einen Schritt nach vorne gehen, doch etwas in mir wehrte sich und ich blieb stehen. Es war eine unbändige Wut in mir, die mich aufhielt. Diese Wut, weil er einfach so gegangen war.
Die Schritte näherten sich und ich war versucht mich hastig umzudrehen und wegzurennen. Doch ich wusste, dass Zayn hinter mir stand. Ich blickte ihn an und sein Blick verriet mir, dass er mich auf keinen Fall wegrennen lassen würde. Außerdem hatte er sich gegen die schwere Haustür gestellt und die Arme vor der Brust verschränkt.
Na, danke.
Ehrlicherweise hätte ich niemals gedacht, dass ich vor Louis wegrennen wollte. Ja, schon; damals, als ich sie beobachtet hatte, wie sie einen Menschen töteten. Aber jetzt...
Ich drehte mich also wieder herum und blickte bis zum Ende des Flures. Die Schritte kamen näher und ich sah, wie ein Schatten sich an der Wand bildete. Ich schloss die Augen und versuchte die Tränen der Wut und Verzweiflung zu unterdrücken. Dabei biss ich mir auf die Unterlippe und presste meine Nägel in die Handflächen.
Er bog um die Ecke. Und es verschlug mir den Atem. Seine bloße Anwesenheit weckte Erinnerungen an unsere gemeinsame Vergangenheit auf. Und auch an den Abschied; der, als er mich nach Hause fuhr und dann einfach nur sagte, dass er und die anderen weggehen würden. Dort hatte ich ihn verloren und meinen neuen Bruder. Niall.
Louis' Haare waren ein wenig länger geworden und fielen ihm in die Stirn. Er hatte Augenringe, die mir sofort ins Auge traten und seine Haut war auch ein wenig blasser, dachte ich mir. Sein drei-Tage-Bart war jetzt zu erkennen. Außerdem trug er eine schwarze Jeans und ein schwarzes Hemd. Sein Blick fiel auf mich und er weitete seine wunderschönen Augen. Ich sah Entsetzten und Ungläubigkeit. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, und ich sah wie seine Brust sich schneller hob und senkte. Seine Augen fuhren meinen Körper hinab und dann wieder hinauf, bis er mir geradewegs in die Augen sah. Es löste eine Hitzewelle in mir aus und ich unterdrückte den Drang ihn in meine Arme zu schließen und einfach seine Anwesenheit zu genießen. Ich kannte seine Augen, das blau-grau und auch manchmal den leichten Grünton. Ich wusste wie sie aussahen; es war für mich kein Problem sie von weitem zu erkennen. Doch sie sahen dunkler aus als sonst. So anders. Er hatte mich wirklich abgecheckt. Und ich sah schrecklich aus. Schließlich hatte Zayn mich einfach mitgeschliffen, ohne dass ich mich vorher umziehen konnte. Ich trug nur eine dunkelblaue Jogginghose und meine alten Turnschuhe. Dann ein Top, und darüber eine Strickjacke. Und dann war auf meinem Kopf noch das Bündel Haare, versucht zu einem Dutt zusammen gebunden. Es war mir peinlich so vor ihm zu stehen. Ich wollte vor ihm gut dastehen und nicht meinen Penner-Look zeigen. Auch, wenn er es war, der mich verkörperte.
»Was macht sie hier?« Seine Stimme löste ein neues Feuerwerk der Emotionen in mir aus und ich hätte ihn dafür schlagen können, dass er mit Zayn redete und nicht mit mir. Während Louis sprach sah er allerdings mich an und kam einen Schritt näher. Inständig hoffte ich, dass er auf mich zu kam und mich umarmte oder küsste, doch da tat er nicht. Ich hörte wie Zayn sich näherte und ich senkte meine Lider.
Zayn stand genau neben mir und strich kurz mit seiner Hand über meinen Rücken. Eine sanfte, ruhige Geste, die ich im Moment gut gebrauchen konnte.
»Ich hatte dir versprochen«, sagte Zayn zu Louis, »dass ich es wieder gut mache, dass ich dich und die anderen Jungs verarscht habe. Es tut mir leid.« Er wandte sich mit dem letzten Satz entschuldigend an mich. »Ich hatte gedacht, dass es zu deinem Geburtstag gut sein würde, sie hier zu haben...« Murmelnd sah Zayn am Ende seiner Aussage zu dem Braunhaarigen und ich beobachtete diesen, wie er Zayn fixierte und leicht die Lippen aufeinander presste. Ich wollte gerade auf Louis zugehen und ihn gratulieren. Ich hob deshalb meine Hand, um ihn zu umarmen, doch in der nächsten Sekunde bereute ich es und stoppte. Es war sein Geburtstag und den versaute ich ihm sicher mit meiner Anwesenheit. Ich hob vorsichtig den Blick. Sein Kiefer mahlte und seine Hände zitterten ein wenig. Er sah mich nicht mehr an und ich konnte es in seinen Augen leicht glitzern sehen. Es verschwand jedoch schnell wieder und sein Gesicht wurde röter.
»Hey, Lou. Was 'n los mit dir, Mann? An der Tür festgewachs-« Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah den blonden Jungen um die Ecke biegen. Er trug eine dunkle Jogginghose und dazu ein blaues T-Shirt, an dem eine Sonnenbrille hing, dass perfekt seine Augen betonte. Ich freute mich ihn wiederzusehen, dennoch wusste ich nicht genau, wie ich reagieren sollte, da er einfach weg war.
»Oh, heilige Scheiße, CLEA.« Niall lächelte über das ganze Gesicht und kam auf mich zugelaufen. Ich bewegte mich ebenfalls in seine Richtung und wenig später drückte er mich in unserer Umarmung. »Alter, hab' ich dich vermisst, Schwesterchen.« Ich musste über seinen Satz lächeln und ich vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. Er strich mir auf dem Rücken umher und ich biss mir auf die Lippe, damit ich nicht anfing zu weinen. Vor Freude. Ich hob meinen Kopf wieder und legte sie auf meine Unterarme, die auf dem Rücken von Niall lagen. Dann sah ich Harry und Liam an der Wand lehnen, die uns beobachtete. Beide lächelten mich leicht an; sie schienen sich zu freuen.
»Hey, Cela«, begrüßte mich Harry und zwinkerte mir zu. Ich lächelte ihn leicht an und ebenso Liam als er mich mit »Schön, dass du da bist, Süße« angrinste. Harrys Haare waren länger, und Liam schien letztens beim Frisör gewesen zu sein, denn seins war kürzer. Harry trug ebenso wie Niall, Liam und Louis ordentliche Klamotten und außerdem hatte er noch einen Kochlöffel in der Hand, was mich verwirrte. Das passte so was von gar nicht zu seinem Image. Zu ihrem Image. Liam hatte eine Chipstüte in der Hand und aß deren Inhalt genüsslich. Niall ließ mich los und ich lächelte ihn an. Er lachte und drückte mich nochmal kurz an sich. Ich hatte mir so unser Wiedersehen insgeheim immer erträumt. Dass die Jungs sich freuen würden, wenn sie mich wieder sehen würden.
Ich drehte mich um zu Zayn und Louis. Zayn schien zufrieden mit der Situation zu sein, denn er lächelte in die Runde und sah befreit zu mir hinüber. Ein wenig Reue verbarg sich in seinen Augen und er sah mich entschuldigend an. Ich erwiderte seinen Blick emotionslos und sah dann zu Louis. Er blickte ebenfalls zu mir und seine Augen waren ein wenig zusammengekniffen. Er sah mich anders an, als er es sonst getan hatte und ich bekam Angst.
Das war's dann wohl mit der Hoffnung, dass er sich freuen würde, wenn wir uns wieder sehen würden. Aber vielleicht war das ja auch gut so. Louis ging an mir einfach vorbei und verließ somit den Flur. Seine Freunde sahen ein wenig fassungslos aus und Harry und Liam folgten ihm auch, nachdem sie eine Weile verwirrt zu mir gestarrt hatten.
Louis machte es mir einfach ihn nicht zu mögen. Ihn zu hassen. Vielleicht war es besser, wenn es so war. Ich sollte auch auf ihn sauer und wütend sein, schließlich war er einfach abgehauen und hatte mir gesagt, dass er nichts für mich empfand. Ich war verletzt und hatte gehofft, dass meine Liebe auf Hass umsteigen würde. Vergeblich.
Ich hätte nicht herkommen sollen, dachte ich und auch Zayns Blick spiegelte meine Gedanken wieder. Ich war ihm dennoch dankbar.
Ich ging zu ihm herüber und streifte kurz seinen Arm. »Du hat mir meinen Wunsch erfüllt«, sagte ich leise zu ihm und schob ihn dann voran, sodass ich ihm in den nächsten Raum folgen konnte.
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eeendlich sehen sie sich wiiieder ^^
und vielen lieben Dank an @lovless1999 und an @Dark_Larry für die Votes!!!
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Heart of a killer [l.t.]
Fanfiction| COMPLETED | ,,Nachts. Alleine. In den dunklen, schmutzigen Gassen der Stadt. Da will man nicht alleine sein. Man möchte die rauen Gestalten der Dunkelheit nicht begegnen. Denn sie sind gefährlich und skrupellos. Ich bin anders. Ich bin froh, da...