23. SIXTEENTH ENCOUNTER
Schweigend fuhren wir zu der Villa der Jungs. Es war beinahe wie in alten Zeiten; naja, dachte ich jedenfalls. Erstmal hatte ich nicht gedacht, dass Louis mich da rausholen würde. Und dann auch das mit der Zuneigung zueinander, und so. Das was Elijah gesagt hatte. Ich hatte ein wenig Angst vor ihm, doch auch irgendwie verstand ich einen Teil vom ihm. Aber nur einen klitzekleinen Teil.
Louis saß vorne, und bestand darauf, dass ich mich auf die Rückbank setzte. Zwei Mal hatte er mir einen kurzen Blick durch den Rückspiegel geschenkt, doch sah dann, als ich aufsah, wie vom Blitz getroffen weg.
Ich seufzte und lehnte meinen Kopf gegen die kühle Scheibe. Die Sonne schien leicht hinter den Wolken und die Menschen liefen mit Tüten in den Händen den Gehweg entlang. Insgesamt war es wohl ein schöner Samstag; nur für mich nicht. Von meinen Erziehungsberechtigten wollte ich gar nicht sprechen. Und dann diese fünf Jungs, die man in einem englischen Wort zusammenfassen konnte: TROUBLE. [*]
Wir hielten und Louis stieg aus. Ich richtete mich langsam auf und fuhr mich durch die Haare. Ich streifte dabei meine Wange und spürte einen Schmerz. Vermutlich von diesem scheiß Messer.
Louis blickte sich kurz um und ging dann weiter. Schnell sprang ich aus dem dunklen Geländewagen und ging auf die Haustür zu. Gerade als ich das Haus betreten wollten wurde ich stürmisch umarmt. Ein Blondschopf drückte mich an sich. Ich keuchte auf und schloss meine Arme ebenfalls um ihn. Ich genoss die Ruhe und die Geborgenheit für einen Moment. Dann drückte ich ihn leicht von mir.
»Hey, Niall!«, sagte ich lächelnd.
»Tu nicht so! Ich hab dich am Freitag noch gesehen, und dann bist du plötzlich weg gewesen! Ich habe mir Sorgen gemacht, Clea«, grummelte der Blonde und ich sah ihn ein wenig verwirrt an.
»Du hast...«
»Ja, wie gesagt. Du bist für mich wie eine kleine Schwester!«
Ich sah ihn ein wenig überrascht an und drückte mich dann schnell an ihm vorbei, bevor er mein breites Grinsen sehen konnte.
-
»Halt verdammte Scheiße nochmal still.«
Wütend sah ich zu Louis hinauf, der meine Wange mit Desinfektionsmittel abtupfte.
»Es tut aber weh«, meckerte ich und ignorierte die wohlige Wärme, die durch seine Berührungen in mir ausgelöst wurde.
Louis hatte mich in sein Badezimmer gebeten und gesagt, dass er mich verarzten musste. Nur widerwillig ließ ich das über mich ergehen. Ich wollte mich vom ihm fernhalten, doch ich nutzte die Chance, mit ihm zusammen zu sein. Insgeheim genoss ich es mit ihm.
Jede einzelne Sekunde. Auch wenn er mich anschrie, mir wehtat. Es war einfach nur seine bloße Präsenz und sein Ich. Und ich hasste mich dafür.
Dass ich ihn in mein Herz gelassen hatte und dann auch noch unbeabsichtigt. Ich hatte mir aller Kraft versucht meine Gefühle zu unterdrücken und auszurotten. Doch das machte den Prozess nur noch schneller. Ich kannte die Jungs noch nicht lange, aber trotzdem fühlte ich so für Louis? Das... ging nicht. Ich... Verdammt, ich konnte nicht. I just can't.
»Clea«, zischte der Braunhaarige und ich sah in seine Augen. Seine wundervollen Augen, die mal grün mal blau schienen. Und dann sein Gesicht. Dieses Gesicht. Es war so fein und genau, ordentlich und so perfekt.
»Clea-a«, knurrte Louis ungeduldig und ich wachte aus meiner Trance auf. Ich blickte ihn an und versuchte meine Emotionen zu verschließen, sodass er nicht mitbekam, dass ich ihn angestarrt hatte und dass meine Wangen einen zarten Rotton angenommen hatten.
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Heart of a killer [l.t.]
Fanfiction| COMPLETED | ,,Nachts. Alleine. In den dunklen, schmutzigen Gassen der Stadt. Da will man nicht alleine sein. Man möchte die rauen Gestalten der Dunkelheit nicht begegnen. Denn sie sind gefährlich und skrupellos. Ich bin anders. Ich bin froh, da...