44. Twenty-Third Meet-Again

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44. TWENTY-THIRD MEET-AGAIN


Seit einer halben Stunde schon saßen wir in dem riesigen Esszimmer an einem großen Tisch und aßen Torte, Muffins und tranken dazu Sekt und teuren Wein; so sah er jedenfalls aus. In diesem Zimmer war es angenehm, auch wenn ich es mied Louis anzuschauen. Ich konnte nicht wissen, ob ich starren oder etwas Unüberlegtes tun würde. Stattdessen beäugte ich immer wieder den Raum auf Neues und betrachtete die edlen Kommoden und Schränke immer wieder. Durch einen prächtigen Bogen konnte ich in das Wohnzimmer sehen, in dem eine riesige schwarze Couch stand und dann noch drei luxuriöse Sessel. Dann war da noch ein gläserner Couchtisch und davor stand ein riesiger Flachbildfernseher. Überall waren Luftschlagen verstreut und auf dem Küchentisch standen sogar ein paar Kerzen auf einem Berg von Konfetti. Auf der großen Torte stand eine »23«, woraus ich schloss, dass er jetzt schon so alt war. Ich selbst war um die fünf Jahre jünger als er. Es kam mir falsch vor, dass er sich in mich verlieben könnte; was er ja nicht war. Wir lebten in anderen Welten und es passte einfach nicht zusammen.

»Hey, alles okay?« Ich drehte meinen Kopf zur Seite und blickte in die aufrichtigen, blauen Augen von Niall. Er saß neben mir kaute gerade auf einem Stück Schokolade herum. Ich setzte ein Lächeln auf und nickte. »Sicher. Alles gut.« Niall zog für einen kurzen Moment die Augenbrauen zusammen und nickte dann auch; eher zu sich selbst. »Wenn nicht... dann sag es mir, oder einen von uns, versprochen?« Wieder nickte ich und er hielt mir die Schokolade unter die Nase. Ich schüttelte den Kopf und drehte meinen Kopf dann zur Seite, um Zayn und Liam zu fokussieren. Harry saß zu nah an Louis dran.

»Letztens habe ich in einem Video gesehen, wie jemand ein Kochtotorial gemacht hat.« Harrys Stimme fing die Aufmerksamkeit von uns und alle sahen ihn erwartungsvoll an. »Der Typ hat so  'ne Schokosauce machen wollen und dafür Majonäse verwendetet; die er aus irgend so einer hellen Sauce und Pudding gemixt hat; es war echt...«

»HARRY!«, rief Niall empört neben mir und ich drehte meinen Kopf zu ihm. »ICH. ESSE!« Liam, Zayn und auch Louis, wenn auch weniger, lachten, während Harry ihn kurz verständnislos anschaute. Ich biss mir auf die Lippe und verbarg die Hälfte meines Gesichts hinter den Händen. Ich ließ meinen Blick schweifen und er viel auf Louis. Sein Lachen ebbte, doch seine Mundwinkel zuckten noch leicht. Auch er sah mich an und ich spürte eine bekannte Wärme in mir aufsteigen. Mein Herz kloppte doppelte so schnell weiter und ich merkte wie ich die Luft anhielt. Der ganze Körper verspannte sich und ich verlor mich in seinen Augen. Ich hatte gewusst, dass das passieren könnte.

Ich mochte ihn, aber er nicht mich. Es war falsch! Ich war etliche Jahre jünger; ich kannte ihn kaum; er war ein verdammter Mörder und ich wollte niemanden kennen, der ein Mörder war. Und ich wollte mich verdammte Scheiße auch nicht in einen verlieben!

Den Gedanken, dass Liam, Harry, Zayn und auch Niall Mörder waren, verdrängte ich bewusst.


-

Wir waren ins Wohnzimmer umgestiegen und saßen nun auf dem Sofa. Ich hatte mich in die Ecke gesetzte und neben mir saß natürlich der Blonde – Niall – und daneben hatte sich noch Liam gefläzt. Harry und Louis hatte sich die Sessel 'ran gezogen, sodass wir nun alle um den Tisch saßen. Auf diesem lagen Tonnen von Süßigkeiten, ein Armband, Geldscheine, ein Stück Stoff; vermutlich eine Jeans oder sowas, und dann waren da noch dutzende von Bier- oder andere Alkoholflaschen und Chipstüten. Auch ein Messer mit durchsichtigem Griff konnte ich erkennen, doch wandte meinen Blick schnell wieder ab.

»Was ist dein Geschenk, Zayn?«, fragte Liam und stellte sein Glas auf dem Tisch ab. Zayn rieb sich nervös die Hände.

»N'ähm...«, nuschelte er undeutlich. »Clea ist das Geschenk. Ich weiß, dass sie kein Gegenstand oder Spielzeug ist, doch Lou, sieh es als Geschenk an, dass sie hier ist. Von mir. Bitte.« Er warf mir einen kurzen Blick zu und sah dann zu Louis. Dieser blickte nur starr auf den Tisch vor sich und schwieg. Seine Miene war ausdruckslos und hart, als er seinen Kopf hob und Zayn anstarrte.

»Sieh deine Schuld als beglichen!«, sagte er knapp und stand dann auf. Er ging mit seinem Glas in die Küche und ich hörte, wie er es in das Spülbecken stellte.

Niall räusperte sich neben mir und gähnte dann herzhaft. »Lasst uns pennen, Leute!«, ordnete er an und auch Harry und Liam standen langsam auf. Ich beobachtete wie die Liam die restlichen Gläser einsammelte und Niall hinter ihm herging und die Weinflaschen in die Küche brachte.

Zayn und ich waren aufgestanden und ich hob das ganze Papier an, um es ebenfalls in die Küche zu bringen und zu entsorgen.

»NIALL, DU SCHWEIN!«, schrie eine Stimme hinter mir und ich drehte mich um. Harry hatte sich über das Sofa gebeugt und sah alarmiert auf den weißen Stoff. »Was?«, rief Niall deutlich entspannter zurück.

»Du dämlicher Vollspacken hast die Couch versaut. Sag mal, kannst du überhaupt richtig essen, du Hurensohn?!« Niall und Harry waren aus der Küche gekommen, ebenfalls Louis war wieder aufgetaucht.

»Nenn mich nie wieder Hurensohn, Sanchez!«, knurrte Niall und seine Augen wurden zu Schlitzen, die Harry gefährlich anfunkelten. Ich zog die Augenbrauen zusammen. Sanchez?

»Sein Nachname«, murmelte Zayn in mein Ohr und ich drehte mich zu ihm um. Hellseher? Wohl eher nicht, oder?

»Chill, Hayes.« Giftig guckte Harry auf seinen Kumpel hinunter. »Du hast erstens Chipskrümel, zweitens Sekt und drittens verdammten Joghurt auf der Couch verteilt, Niall!« Niall hob die Arme und sah zu Harry. »Oh, ups, schätze ich!«

»Die Couch war teuer; aber jetzt haben wir immerhin einen Grund, doch die mit dem Leopardenmuster zu nehmen!«, sagte Liam gleichgültig und drehte sich dann wieder um. »Nacht, Leute... und Clea.«

»Hey, warte. Wo soll sie eigentlich pennen, wenn das Sofa dreckig ist?«, rief Zayn dazwischen und Liam blieb stehen. Er drehte sich um und sah zu Louis, der abwesend auf einen Punkt hinter mir starrte. »Lou?«, fragte Liam leise und tippte ihn an die Schulter.

»Wo soll Clea schlafen?«, wiederholte Liam.

»Bei ihm!«, grinste Harry dazwischen und kassierte dafür einen strafenden Blick von Liam. Louis richtete seinen Augen für einen Moment auf mich und dann wieder auf Liam, der vor ihm stand, und ihn erwartungsvoll anstarrte.

»Weiß nicht.«

»Sie kann bei mir schlafen«, erklärte sich Niall bereit und legte einen Arm um meine Hüfte. Ich zwang mir ein Lächeln auf das Gesicht und nickte schließlich, als keiner der Jungs einen Ton von sich gegeben hatte. Innständig wünschte ich mir, dass Louis »nein« sagen würde. Dass er darauf bestehen würde, dass ich in seinem Bett schlafe und nicht bei Niall.

»Gut.« Meine Augen weiteten sich; und ich versuchte seinen Blick zu erhaschen, doch er wich mir aus. Damit verließ Louis den Raum; seine Schritte entfernten sich langsam und eine Tür wurde geöffnet und geschlossen.

Ich lag in Nialls riesigem – sauberen!! – Bett; zwischen uns eine Kissenwand, die Niall gebaut hatte. Ich drehte ihm den Rücken zu und schloss meine Augen. Ich wollte schnell schlafen und meine Gedanken nicht weiter auskosten.

Das letzte was ich spürte war, wie eine warme winzige Träne, durch meine geschlossenen Augenlieder entwischte.


Heart of a killer [l.t.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt