56. Twenty-Eigth Reunion

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hush, don't say a word 
and nevermind that noise
you heard 
it's just the beast 
under neath
 your bed
in your closet 
and in your head

56. TWENTY-EIGTH REUNION

Wenn man normalerweise aufwacht, macht man sich keine Gedanken darüber, wie man aufwacht. In der Regel passiert es einfach und man blinzelt, sieht die Decke des Zimmers oder die nächstgelegene Wand. Man spürt die weichen Kissen und die gemütliche Matratze unter sich und will am liebsten die Augen wieder schließen und den letzten Traum weiterträumen. 

Bei mir war es nicht so. 

Nicht dieses Mal. 

Gut genug kannte ich die Träume, in denen Louis die Hauptrolle spielte und ich weiterschlafen wollte. Denn in diesen Träumen hatten wir eine Zukunft und unsere Beziehung basierte nicht zuletzt auf einer Morddrohung und Kidnapping. 

Aber wie gesagt, diese Mal wollte ich nicht weiterschlafen. 

Es war wohl das erste Mal, dass ich eine so enorme Angst vor dem Schlaf hatte. 

Es war einfach anders als bei einem Alptraum. Dort wachte man mit Schrecken in den Gliedern auf und verarbeitete erstmal die Szenen, die sich vor dem inneren Auge abgespielt hatten. Normalerweise fiel man während dieser Überlegungen wieder in einen leichten Schlaf, an dessen Traum man sich nach dem Aufwachen bereits nicht mehr erinnern kann. Oder wenn das nicht passierte, dann schlief man die darauffolgende Nacht wieder besser.

Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass ich Angst vor dem Einschlafen hatte. Ich wollte nicht mehr einschlafen und in die Tiefe gerissen werden. 

Das waren meine Gedankengänge, nachdem ich meine Augen dummerweise wieder einmal geöffnet hatte.

Aber ich hatte eine Wärme gespürt, die meinen Geist wachrüttelte und in mir den Instinkt zu überleben neu entfachte. Es war ein komisches Gefühl, aber es war irgendwie so, als wenn mein Geist dieser Wärme vertrauen würde. 

Jedenfalls hatte ich dann meine Augen geöffnet und ich hatte eine Angst in mir aufgebaut, die meinen gesamten Körper davor bewahrte wieder einzuschlafen. Meine Augen waren weitaufgerissen, mein Körper wohlmöglich hochangespannt, meine Ohren gespitzt und meine Hand klammerte sich um den Fremdkörper. 

Der erste Atemzug schmerzte. 

Aber die innere Angst, machte mich noch fertiger. 

Nie wieder einschlafen.
Nie wieder einschlafen.

Verstanden?
Verstanden. 

»Clea...« Die raue Stimme ließ mein Herz schneller schlagen und ich merkte, wie die Anspannung und Wachsamkeit mich verließ. Ich drehte meinen Kopf zu der Person neben mir und schrie mich innerlich an, gefälligst den Raum im Blick zu behalten, meinen Körper anzuspannen und diesen dazu zu zwingen, mehr als nur aufmerksam zu bleiben. 

Zwei grün-graue Augen blickten mich intensiv an, sodass meine Arme eine Gänsehaut bekamen.

Die blauen Sprengel übernahmen und die ozeanfarbigen Augen musterten mich.

»Endlich«, raunte der braunhaarige, junge Mann an meine Bettkante sitzend. 

Ich bemerkte die Bewegung an meiner linken Hand und wollte aufspringen und mich entfernen, aber mein Körper reagierte zu vor und ließ sich bloß noch mehr fallen. 

Was zum Teufel? 

Der Braunhaarige beugte sich zu mir hinunter und schlang überaus vorsichtig und sanft seine Arme um meinen Oberkörper. Seine Nasenspitze berührte dabei meinen Nacken und ich zuckte aufgrund der Kälte leicht zusammen. 

Heart of a killer [l.t.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt