37. Interlude

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37. INTERLUDE


»Alter, pass auf«, knurrte ein Junge mir zu, als ich im Gang versehentlich gegen ihn rempelte. Ich drehte mich wütend um und sah ihn durch zusammengekniffene Augen an.

»Sonst was?«, provozierte ich, »pass du lieber auf!«

Der Junge kam näher. »Ich mach dich fertig«, drohte er und ich lachte sarkastisch auf. »Du?«, sagte ich.

»DU?«, schrie ich. »Wärst du einer von ihnen, würde ich es dir abkaufen, Junge. Doch du bist keiner von ihnen, denn sie sind verdammt nochmal weg! Sie sind gegangen!« Der Junge sah mich komisch an und ich schrie nur einen undefinierbaren Laut.

»Verpiss dich«, sagte ich leise und bedrohlich, doch der Junge, der ungefähr einen Jahrgang unter mir war, sah mich furchtlos an. Er dachte wohl eher, dass ich verrückt war. Vielleicht hatte er ja auch recht.

»Alter, was läuft bei dir falsch, Mädchen? Bist du auf Drogen, oder was?«, fragte er mich und sah mich mit einem spöttischen Grinsen an. Drogen!

»Herr Janson«, sagte ich nun flüsternd, »hat mir welche angeboten!« Der Junge sah mich mit weitaufgerissenen Augen an. Der Flur war mittlerweile leer und nur er und ich standen dort. Ich musste in das Büro des Direktors.

»Ehrlich?«, fragte der Junge. Er zog die Augenbrauen zusammen und musterte mich. »Du bist wohl wirklich auf Droge...« Dann drehte er sich um und ging. Doch sicherlich glaubte er nicht, dass ich seinen Blick gedeutet hätte, der deutlich neben seiner Überraschung auch den winzigen Glauben aussprach.




»Nun bitte die Zeugen hinein!«, sagte der Direktor und legte den Hörer anschließend wieder auf die Gabel. Er sah ziemlich erschöpft aus, und seine Falten im Gesicht verdeutlichten diesen Gedanken nur noch mehr. Er war sicherlich schon um die fünfundfünfzig Jahre alt. Ich schaute zur Seite und musterte Herrn Janson, der angespannt auf seinem Stuhl saß. Sein Blick war ausdruckslos nach vorne gerichtet und er schien seinen Kiefer aufeinander zupressen. Die Tür würde geöffnet und ich drehte mich um. Hinein kamen Olivia, Cassandra und Eden. Sie waren wirklich gekommen. Der Direktor wies ihnen jeweils einen Platz zu und sie setzten sich dankend.

»Also, ihr habt mitbekommen, wie Herr Janson Clea Drogen angeboten hat?«, fragte der Direktor direkt. Janson drehte seinen Kopf zu mir und sah dann weiter zum Direktor.

»Sie waren nicht da«, zischte er und sah wütend zu den dreien. Sie wichen seinen Blick aus und ich sah wie Eden nervös ihre Hände knetete. Olivia, der sicherlich nicht wohl bei der Sache war, hatte den Kopf gesenkt und wünschte sich anscheinend, dass sie sofort im Erdboden versank.

»Oh, doch das waren sie. Allerdings können Sie keine Zeugen gebrauchen, da Sie mir Drogen angeboten haben«, fauchte ich aufgebracht und warf dem Direktor einen flehenden Blick zu. Er beobachtete uns nur.

»Waren sie nicht! Sie sind schon gegangen!«, sagte Janson.

»Beweisen Sie's«, verlangte ich. Er schüttelte den Kopf. »In diesem Biologiekurs ist nur Eden Cambridge. Die anderen beiden Mädchen nicht!«

Ich biss die Zähne zusammen und sah zu Olivia und Cassandra. Sie waren tatsächlich nicht in meinem Biologiekurs.

»Immer mit der Ruhe!«, wies uns der Direktor zurecht. »Herr Janson; warum sollte eine Schülerin auf die Idee kommen, dass Sie Drogen vergeben?«

Die angesprochene Person seufzte laut auf. »Was weiß ich denn! Sie hat Langeweile! Woher soll ich das denn bitte wissen?!« Der Direktor sah ihn verdutzt an.

»Sie behaupten also, dass sie dem Mädchen keinen Drogen angeboten haben?«

Janson nickte und faltete seine Hände auf dem Schoß. Der Direktor nickte kurz. Dann fiel sein Blick auf Olivia und Cassandra.

»Die Namen, bitte«, forderte er ein wenig unfreundlich.

»Cassandra Collin und Olivia Manchester«, sagte Cassandra. Sie hatte als erste die Stimme wiedergefunden. Für die beiden wurde es jetzt unangenehm.

»Wie sind Sie auf die Idee gekommen Falschaussagen zu bringen?«, fragte der Direktor. Cassandra übernahm ebenfalls das Antworten.

»Sie ist unsere beste Freundin, und wir wollten sie unterstützen wo wir können... Und wir glauben ihr auch!«, fügte sie noch hinzu. Der Direktor nickte. »Beste Freundinnen«, sagte er ein wenig abneigend. Cassandra und Olivia schwiegen.

»Es bleibt bei einer Verwahrung. Raus jetzt, bitte.« Beide standen sofort auf und verschwanden durch die Tür.

»Sie, Eden, können Sie etwas dazu beitragen?« Der Direktor sah zu der Blondine knetete ihre Hände. Sie sah ein wenig unruhig zu mir und dann zu dem Direktor.

Es gab zwei Optionen, durch die sich unsere Freundschaft bestimmen ließ. Die erste Option war positiv; für die Freundschaft. Es bedeutete, dass Eden jetzt sagen würde, dass ich wirklich von Herrn Janson Drogen angeboten bekommen hatte. Somit hatte ich ein Symbol der Freundschaft erhalten: blindes Vertrauen. Und die zweite Option war, dass Eden einen Rückzieher machte. Weil ihr Vater das nicht gutheißen konnte oder weil sie nichts dazu beitragen konnte, weil sie nicht da war.

Und ich bekam auch meine Antwort. Wenn ich ehrlich bin, dachte ich es mir schon. Es war eigentlich typisch, doch da war noch ein klitzekleines bisschen Hoffnung in mir, die das Gegenteil behauptete. Doch Eden sagte das, was sie sagen musste: »Ich war nicht dabei. Und ich bin auch nicht sicher, ob die Aussage von Clea stimmt. Denn ich war nicht dabei!«


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tut mir total leid, es ist soo kurz... aber es geht spannend weiter ...(:

Oben seht ihr nochmal ein Bild von Klaus aus den Vampire Diaries / The Originals, und er guckt ja schon ziiiemlich wütend, so soll es auch im Inneren von Clea aussehen...

Heart of a killer [l.t.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt