27. INTERLUDE
Am Dienstagmorgen sah ich Liam in der Schule umher laufen. Es war höchst sonderbar, dass die Jungs wieder in der Schule herumhangen.
Liam lief an mir vorbei, ohne mir einen Blick zuzuwerfen. Ich sah ihm hinterher und drehte mich dann um, um zu meinem Klassenraum zu gehen. Mein Dienstag sah echt wunderschön aus, vor allem weil ich in der ersten Stunde Geschichte hatte; mein absolutes Lieblingsfach, weil ich da immer fünfen und sechsen schrieb. Wenn meine Mutter das wüsste; sie wäre enttäuscht von meinen Leistungen und von mir... Was sie wohl sagen würde, wenn sie wüsste, dass ich so einen wie Louis kannte..?
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»Tschüssi«, rief Eden und warf ihre blonden Haare, die sie heute offen trug, über ihre Schulter. Passend zum sonnigen Wetter trug sie ein Sommerkleid und Sandaletten. Sie winkte mir noch einmal zu und ich erwiderte es mit einem Lächeln.
Cassandra war schon mit Ryan verschwunden und ich stand hier mit Dan und wartete mit ihm auf Olivia. Dan und ich hatten die letzte Stunde gemeinsam gehabt. Er lehnte an der Mauer kurz vor dem Ausgang und beobachtete mich. Ich drehte mich zu ihm um und lehnte mich ebenfalls gegen sie.
»Sie's nervig?«, fragte Dan mit seiner tiefen Stimme und fuhr sich durch das rabenschwarze Haar. Ich nickte leicht.
»Was ist bei dir passiert? In der letzten Zeit? Du machst viel mit den fünf Jungs«, stellte er fest und sah mich forschend an.
»Ach, nichts Wichtiges«, redete ich mich raus. Es war gerade wichtig, aber für Dan nicht von Bedeutung.
»Die Ladies kaufen dir vielleicht ab, dass alles okay ist, aber ich nicht!«, sagte Dan und sah mich eindringlich an.
»Tu nicht so, Dan«, sagte ich langsam und blickte zum Schuleingang. Und sah Olivia hinausrennen.
Vielleicht war es gut, dass sie kam, vielleicht aber auch nicht, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass ich Dan dann anvertraut hätte, was passiert war. Doch so, ging auch der letzte, dem ich vertraute davon. Er hatte mich nie wieder darauf angesprochen.
»Puh, diese Lehrerin. So nervig, und... argh«, motze Olivia, »können wir los, Dan?« Dan nickte und lächelte mich leicht an.
»Man sieht sich, Clea«, murmelte er leise und nahm seiner Freundin die Tasche ab. Dan war so ein guter Freund; er mochte Olivia wirklich und er zeigte es ihr auch. Ein Jammer, dass ich nicht so einen Freund hatte... Dans blaue Augen blickten noch einmal zu mir und dann küsste er seine Freundin. Diese kam danach nochmal auf mich zu und umarmte mich innig.
»In zwei Wochen ist Abschlussball und dann sind die Prüfungen. Weißt du schon mit wem du hin gehst?«, fragte Olivia und ich schüttelte den Kopf.
»Such dir lieber schnell einen Typen aus, sonst sind alle weg. Oder hast du schon jemanden im Visier?«, lächelte sie und ich schüttelte langsam den Kopf. Louis würde wohl kaum mit mir gehen, oder vielleicht doch?
»Oh, da ist doch einer«, grinste sie wissend, »ich will alles wissen.«
»Via«, schrie Dan und sie löste sich wiederwillig von mir. »Sag's mir morgen, Süße«, verabschiedete sie sich von mir und ging dann zu Dan, und sie steigen in seinen Wagen. Ich beobachtete, wie sie davon fuhren und begab mich dann in langsamem Tempo zur Bushaltestelle.
»Ich dachte schon, die gehen nie«, sagte eine tiefe Stimme neben mir und ich zuckte zusammen. Ich drehte mich zur Seite und blickte hinauf in Liams braune Augen.
»Liam«, murmelte ich erschrocken, »hör auf dich anzuschleichen!« Er lachte nur leise und fuhr sich durch die Haare. Er trug ein hellbraunes Shirt und eine dunkle Hose.
»Alles klar bei dir. Hat sich jemand auffällig verhalten?«, fragte er nun und ich sah ihn verwirrt an.
»Warum?«
»Sag schon«, forderte er.
»Nein, aber...« Ich wusste, dass wieder etwas passiert war. Es hätte mir gleich komisch vorkommen müssen, dass Liam in der Schule war. Etwas war wieder vorgefallen und ich hatte Angst um die Fünf.
»Warum?«
»Nur so«, sagte Liam nun genervt und sah mich tötend an, wodurch er mich zum Schweigen brachte.
An der Bushaltestelle blieb ich stehen. Liam sah mich fragend an.
»Was ist los mit dir?«, fragte er und zog eine Augenbraue hoch. Ich seufzte.
»Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, Liam, ich fahre mit dem Bus zur Schule und auch wieder nach Hause!«, sagte ich patzig und drehte mich wieder um. Ich hörte Schritte hinter mir und Liam drehte mich am Unterarm zu sich.
»Und falls du es noch nicht weißt, Clea, ich habe ein funktionierendes Auto, mit dem ich dich mitnehmen werde!«
Dann zog er mich am Arm die Straße entlang. Nach einigen Metern ließ er mich los, nachdem er sich vergewissert hatte, dass ich ihm auch folgte.
»Du hast also bald einen Schulball«, begann er und ich sah ihn durch zusammengekniffene Augen an.
»Woher weißt du das?«, fragte ich skeptisch.
»Unwichtig«, fiel er mir ins Wort, »mit wem gehst du?«
»Mit niemanden«, meckerte ich schlecht gelaunt und ging ein wenig schneller.
»Hey, hey, hey«, stoppte Liam mich. »Kein Grund vor mir wegzulaufen.«
»Schon gut«, sagte ich und drehte mich dann zu ihm.
»Würdet ihr denn gehen?«, fragte ich betont beiläufig. Liam kam an dem schwarzen Geländewagen an und hielt mir die Tür auf. Er blickte mich kurz an, dann schmiss er die Tür zu und ging ums Auto herum, um schließlich auf der Fahrerseite einzusteigen.
»Nein«, lautete seine knappe Antwort und er startete den Motor. Liam fuhr an und bog auf die Hauptstraße.
»Warum nicht?«, fragte ich und sah ihn von der Seite an. Er konzentrierte sich auf den Verkehr, warf mir aber einen Seitenblick zu.
»Das hat viele Gründe«, sagte Liam nur und ich überlegte, ob es eine Anordnung von Louis war, nichts über sich zu erzählen.
»Ein wenig präziser bitte«, warf ich genervt ein und starrte aus der Frontscheibe auf die Straße.
»Hauptsächlich mag keiner von uns tanzen und außerdem haben wir keine Zeit für sowas wie Abschlussbälle«, sagte Liam ein wenig scharf und ich zuckte bei seinem hartem Ton zusammen.
Es war schade, dass ich unter diesen Umständen nicht erwarten konnte, dass Louis mich wegen des Schulballes fragt. Oder zur Not ich ihn...
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sorry, zu spät; mein Internet ist gestorben (und glücklicherweise wieder auferstanden!), hoffe es gefällt euch noch (:
auf dem bild oben seht ihr Dan und als Olivia stellt euch so jemanden wie Nina Dobrev vor (schwarzhaarig und dunkle Augen). :D
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Heart of a killer [l.t.]
Fanfiction| COMPLETED | ,,Nachts. Alleine. In den dunklen, schmutzigen Gassen der Stadt. Da will man nicht alleine sein. Man möchte die rauen Gestalten der Dunkelheit nicht begegnen. Denn sie sind gefährlich und skrupellos. Ich bin anders. Ich bin froh, da...
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