1. First Collision

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1. FIRST COLLISION

Ich rührte in meinem Kaffee herum und warf schließlich einen Blick auf Olivia. Sie war eine gute Freundin von mir, und genau deshalb saß ich mit ihr und Eden und natürlich Cassandra in einem Café. Wir redeten ein wenig und genossen den angefangenen Freitagnachmittag.

»Du kommst doch mit zur Party, oder?«, fragte Olivia und ich starrte sie ein wenig überrascht an. Ich hasste Partys und das wussten meine Freundinnen. Nicht umsonst kannten wir uns schon seit guten vier Jahren und waren gut befreundetet. Da merkte man sich das eine oder andere über die Freundin.

»Via, ich hasse Partys. Das weißt du«, argumentierte ich und blickte sie aufrichtig an. Olivia lächelte und sah meine beiden Freundinnen an. »Ey, Leute. Den Blick kenn ich! «, lachte ich, » das ist dieser verschwörerische Blick. Was ist los?«

Cassandra und Eden lachten und warfen dabei den Kopf in den Nacken. Ich seufzte und blickte sie böse an. Ich wette, sie wollten mich überzeugen mit zu dieser Party zu kommen. Joline schmiss mindestens einmal die Woche eine Party und meine Schulkameraden fuhren darauf ab. Joline war eine aufmerksamkeitsgierende Person, mit der ich niemals etwas zu tun haben wollte. Doch meine Freundinnen schleimten sich bei ihr so gut es ging ein und waren somit jede Woche auf die Party eingeladen. Wie konnte es auch anders sein?!

»Komm schon, Süße. Du warst seit einem halben Jahr auf keiner Party mehr. Und schieb das ja nicht auf deine Eltern, die würden es dir sofort erlauben, wenn sie mich sehen würden!«, erklärte Cassandra hochmütig und sah mich drohend an. Ich öffnete den Mund, um einen Ton herauszubekommen, doch stattdessen starrte ich meine drei Freundinnen nur an. 

»Ach, mach es dir doch nicht so schwer. Cassie hat Recht. Wenn du nicht mitkommst, dann tauchen wir bei deinen Eltern auf, sodass die dich zwingen zur Party zu kommen! «, drohte nun auch Eden und ich sah Olivia siegessicher grinsen. Das Gespräch nahm eine völlig falsche Wendung ein!

»Meine Eltern sind auf Geschäftsreise«, behauptete ich, wie in den letzten drei Jahren, »aber bevor ihr mich weiter bearbeitet: ja ich komme mit, okay?« 

Cassandra und Eden klatschen sich ab und Olivia lächelte glücklich. »Perfekt, meine Süßen. Dann treffen wir uns um sieben bei mir!«, sie hob eine Hand und winkte uns allen noch einmal zu, nachdem sie aufgestanden war und sich ihre Jacke übergeworfen hatte. Sie verließ das Café und ich beobachtete, wie Cassandra und Eden ebenfalls aufstanden.

»Wir machen uns dann auch mal aus dem Staub. Bis nachher!«, verabschiedete Eden sich und zog mich, genauso wie Cassandra, in eine kurze Umarmung. 

Ich stand ebenfalls auf, ging dennoch zum Tresen, um mir noch eine heiße Schokolade zu bestellen. Auf dem Weg nach Hause wollte ich etwas Warmes trinken, da es heute außerordentlich kalt war. Immerhin regnete es nicht mehr im Strömen, wie es heute Morgen getan hatte. Ungefähr zwei Minuten später hatte mir die freundliche Bedienung den Becher in die Hand gedrückt und ich verließ das Café. Ich schaute auf die Uhr. Es war schon halb drei, und ich musste dringend nach Hause, um keinen Ärger zu kassieren. Schnellen Schrittes ging ich um die Ecke, mein Blick war immer noch auf mein Handy gekettet, auf dem in weißer Schrift 14.32 stand. So bekam ich auch nicht mit, dass mir jemand entgegen kam.

Ich rannte geradewegs in jemanden hinein. Vor Schreck ließ ich meinen Becher mit dem Kakao los und ging schreiend einen Schritt nach hinten. Mein Becher knallte gegen die Brust von dem Unbekannten vor mir, der sich als Mann herausstellte. Er sah noch ziemlich jung aus, dennoch kann ich nicht leugnen, dass er attraktiv war. Doch sein Gesicht war in keiner Weise attraktiv. Es war wutverzerrt und er funkelte mich angriffslustig, sowie sauer an. Ich schloss meinen Mund, der sich vom Stauen geöffnet hatte und versuchte ihn entschuldigend anzuschauen. Seine blau-grauen Augen blitzten gefährlich und er blickte auf sein T-Shirt. 

Warum zur Hölle trug er eigentlich bei der Kälte ein T-Shirt?!

Der weiße Stoff war braun getränkt und sah somit ziemlich verunstaltet aus. Ich ging eine Schritt auf den braunhaarigen Jungen zu und versuchte ihm mit einem Taschentuch, welches ich in meiner Jackentasche gefunden hatte, den Fleck vom T-Shirt zu wischen, was natürlich nicht klappte. 

»Lass es einfach«, brummte er und zuckte erschrocken zusammen. Seine Stimme klang neutral und ruhig und es machte mir ehrlich gesagt Angst. Ein wenig sauer, war er dennoch. Dachte ich.

»Pass nächstes Mal besser auf, Kleines!«, sagte er kalt und ich nickte. Ich wollte mich noch entschuldigen oder ihm anbieten das Shirt zu waschen, oder so, doch der Braunhaarige war schon um die Ecke verschwunden. Ich ging einige Schritte zurück und spähte um die Ecke. Ich sah nur noch, wie er in einen schwarzen Geländewagen stieg und losfuhr. 

Kopfschüttelnd drehte ich mich wieder um ging nach Hause. Immerhin wartete dort ein Haufen Arbeit auf mich.


Heart of a killer [l.t.]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt