55. Interlude
»Mi«
Mit vereinter Kraft möchte ich meine Augen öffnen. Aber das stellt sich als schwierig heraus. Na, vielleicht sind meine Augen bereits geöffnet?
Ich sehe mich um und kann bloß Nichts erkennen.
Vielleicht ist es doch nicht so, dass ich wach bin.
Also probiere ich es meine Augen zu öffnen, aber alles was ich spüre sind Schmerzen in meinem Kopf, die ich nicht zuordnen kann. Sie tun nur so unfassbar weh, dass ich es nicht mehr wage, meine Augen zu öffnen zu versuchen.
Als ich mich wieder auf die Ruhe und das Nichts konzentriere, bemerke ich wie es mir gut geht. Ich verspüre keine Schmerzen und ich bin mir nicht sicher, ob das ein gutes Zeichen ist.
Der Tod soll schließlich friedlich sein, hatte man mir gesagt.
»Fr«
Freiwillig probiere ich es ein weiteres Mal meine Augen zu öffnen und es funktioniert. Und das ohne, dass mein Kopf explodiert und das Ziehen unerträglich ist.
Vorsichtig versuche ich mich zu orientieren.
Der Raum ist klein und überschaubar. Ich kann eine Holztür links erkennen. Gegenüber von mir ist eine weiße Wand und rechts von mir ein Fenster. Es ist so hell dahinter, dass ich nicht rausschauen kann, aber davor erkenne ich die Statur einer männlichen Person. Diese dreht sich herum und starrt mich aus dunklen Augen an.
Mein Herz schlägt sofort um einige Schläger schnell und ich halte die Luft an.
Vor Angst.
Er kommt näher und stellt sich neben mich an die linke Seite des Bettes.
»Mein Schatz«, flüstert er und verzieht seinen Mund. Ich glaube es sollte ein Lächeln sein.
»Geht es dir gut?«
»Ja, Daddy«, flüstere ich zurück und sehe ihn an. Endlich ist mein Dad wieder zurück. Vielleicht ist ihm klargeworden wie sehr er mich in den letzten Monaten verletzt hat.
»So naiv«, grunzt er anschließend und mich überkommt die bodenlose Angst. Ich will mich in meinem Bett bewegen, aber konnte es nicht. Automatisch wird mir auch noch schwindelig und ich sehe meinen Dad nur noch verschwommen.
Er kommt näher und sieht auch mich herunter, während ich mich im Bett nach rechts zu schieben versuche.
Dann schaut er mich emotionslos an und seine Hand nähert sich rasant meinem Gesicht.
Und die Faust landet knapp unter meinem linken Auge und ich falle.»Sa«
Sanfte Luftzüge kitzeln meine Nase und ich atme die morgendliche Frische ein.
Vorsichtig versuche ich meine Augenlider zu bewegen und es klappt.
Langsam scanne ich den Raum. Links die Holztür mir gegenüber die schneeweiße Wand und ich liege in einem Bett. Vorsichtig linse ich nach links zu dem Fenster. Es ist offen und davor befindet sich kein Schatten.
Erleichterung macht sich in mir breit und ich atme tief durch.
Doch dann wandert mein Blick weiter nach links und auf dem Stuhl sitzt Elijah. Er hat eine dunkele Lederjacke an und seine Augen funkeln mich an.
»Wie geht's dir, hm?«, erklingt seine raue Stimme.
»G-gut«, stottere ich.
Elijah regt sich ein wenig im Sitz und drückt den Rücken durch.
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Heart of a killer [l.t.]
أدب الهواة| COMPLETED | ,,Nachts. Alleine. In den dunklen, schmutzigen Gassen der Stadt. Da will man nicht alleine sein. Man möchte die rauen Gestalten der Dunkelheit nicht begegnen. Denn sie sind gefährlich und skrupellos. Ich bin anders. Ich bin froh, da...